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Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Titel: Mythor - 135 - Die Unberührbaren
Autoren: Terrid Peter
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Ist er allerdings anständig, brauchen wir uns nicht vor ihm zu fürchten. Ist Kometake hingegen ein Schurke, dann wird er auch uns zutrauen, daß wir die Freunde ihm überlassen – dann muß er Maßnahmen treffen, uns bei sich zu behalten.«
    »Die Feuerkäfer!«
    »Richtig – nur, er hat uns bisher in Ruhe gelassen. Ist das nun der Beweis dafür, daß Kometake ehrlich ist? Oder nur ein Hinweis darauf, wie gerissen er sein kann?«
    Unwillkürlich mußte die Gruppe lachen.
    Es war eine unlösbare Aufgabe, dieses Problem mit Nachdenken zu einem Ergebnis zu bringen. Das Denken half nicht weiter, nur das Probieren versprach Erfolg. Die Wirklichkeit mußte erweisen, was die Weisheit nicht zu ergründen vermochte.
    »Also – ob wir wollen oder nicht, wir werden Kometake folgen müssen«, sagte Jente düster.
    »Es sieht ganz danach aus«, sagte Necron. Im Innern war er bereits entschlossen, Luxons Vorschlag zu verwirklichen, aber er wollte sich nicht einfach geschlagen geben.
    »Wir ziehen mit Kometake«, sagte Necron schließlich. »Dabei müssen wir auf Odam und seine Krieger aufpassen, wir müssen ein Auge auf Kometake haben, und diesem Piraten traue ich nicht über den Weg. Wir müssen die Augen offenhalten, auf alles gefaßt und jederzeit gewappnet sein, uns unserer Haut zu wehren – es wird anstrengend werden, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Wir werden auch diese Aufgabe lösen«, sagte Gaphyr zuversichtlich.
    An der Spitze der Gruppe kehrte Necron zu Kometake zurück.
    Der alte Sohn des Propheten Nullum lächelte Necron freundlich entgegen.
    »Wie habt ihr euch entschieden?« wollte er wissen.
    Necron zögerte einige Augenblicke lang.
    »Unser Ziel steht fest«, sagte er schließlich. »Wir wollen zum Berg des Lichts. Wenn du uns dahin führst, werden wir dich begleiten, andernfalls nicht.«
    Kometake verstärkte sein Lächeln.
    »Und wenn ich euch nicht geleiten will?«
    »Mag sein, daß ein Zaketer Hemmungen hat, dich anzugreifen«, sagte Necron hart. »Ich nicht – besonders dann nicht, wenn ich befürchten muß, daß du Freunde von mir zu Sklaven deines Kults gemacht hast.«
    »Das heißt, du willst mich notfalls zwingen, dich zum Berg des Lichts zu führen?«
    Necron nickte. Kometake legte die Stirn in Falten.
    »Das wird nicht einfach sein«, murmelte er. »Die Zeitläufe sind unsicher und gefährlich.«
    »Das ist bekannt«, versetzte Necron.
    »Es wird mühsam werden.«
    »Davor fürchten wir uns nicht.«
    »Zeitraubend dazu.«
    »Klare Antwort«, forderte Necron.
    »Ja oder nein?«
    Kometake schwieg einige Zeit, dann sah er Necron an. Einmal mehr hatte Necron den unbestimmten Eindruck, einem Mann von außerordentlicher Weisheit und Bedeutung gegenüberzustehen, dem zu mißtrauen fast schon frevelhaft war. Dann aber siegte das Mißtrauen – ein Blick auf Odam genügte, die Zweifel zu erwecken.
    »Es sei«, sagte Kometake. »Ich möchte einige Stunden an eurem Feuer lagern, dann brechen wir auf.«
    Necron nickte.
    Kometake suchte sich einen Platz in der Nähe des Feuers und legte sich schlafen. Er schien sich nicht im geringsten zu fürchten.
    Necron ging langsam aus der Höhle hinaus ins Freie.
    Draußen webte die Morgendämmerung. Drei oder vier Stunden noch, dann war es taghell.
    Was würde dieser Tag bringen?
    Viel stand auf dem Spiel. Für Luxon, für Necron, für die Freunde und Gefährten. Das Schicksal der Zaketer mußte sich in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden, das gleiche galt für die Völker des Shalladad, für Nykerien – wenn die letzten überlebenden Nykerier in den Wirren der Kämpfe starben, die sich am Horizont der Ereignisse ebenso unabwendbar abzuzeichnen begannen wie der Sonnenaufgang am Saum des Tages, was wurde dann aus dem Volk der Versteinerten?
    Odams Geschick stand auf dem Spiel, das Leben seiner Krieger.
    Auch Mythor war betroffen, selbst wenn er mit Carlumen nicht in unmittelbarer Nähe der Schauplätze und Ereignisse war.
    Unerhörte Ereignisse, schicksalhafte Wendungen für Menschen, Völker und Länder zeichneten sich ab.
    Es schien, als würde die Welt selbst tief Luft holen und nun mit angehaltenem Atem auf den Fortgang der Ereignisse warten.
    Necron stieß einen tiefen Seufzer aus.
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