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Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Titel: Mythor - 135 - Die Unberührbaren
Autoren: Terrid Peter
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über ihn, blieb liegen.
    In Aedas Haaren wimmelte eine Schar glitzernder Käfer, ihr Körper war seltsamerweise frei von den Tieren. Ihr Gesicht zeigte ein friedliches Lächeln.
    Weiter.
    Brennender Schmerz im Gesicht, an den Armen, den bloßen Beinen. Das lästige Summen immer in der Nähe. Necron wischte mit der flachen Hand übers Gesicht, fegte ein Dutzend der Schwirrer von der Haut – und hatte dann eine Schar sengend an der Hand sitzen.
    Frische Luft schlug Necron entgegen, als er das Freie erreichte. Sein Atem ging schwer, seine Glieder schienen aus flüssigem Blei zu bestehen.
    Gaphyr schritt an ihm vorbei, der Gesichtsausdruck war der eines Entrückten.
    Bei jedem schienen die Bisse der Feuerkäfer anders zu wirken – den einen lähmten sie, den anderen versetzten sie in Schlaf, einen dritten peitschten sie zu Wutausbrüchen auf.
    So jäh, wie die Gefahr hereingebrochen über die Menschen war, so schnell verschwand sie auch wieder. Ein Summen, ein Huschen, eine goldfarbene Staubspur schien sich über das nächtliche Dunkel zu ziehen, dann waren die Plagegeister verschwunden.
    Der Schmerz ihrer Bisse ließ schon nach kurzer Zeit nach. Necron holte tief Luft, dann stürmte er Gaphyr nach, der irgendwo in der Dunkelheit verschwunden war. Necron fand den Gefährten gerade noch rechtzeitig, ihn vor einem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Ein kräftiges Schütteln ließ den Ehernen in eine Wirklichkeit zurückkehren, von der er allerdings nicht viel mitbekam. Nach wie vor blieb er benommen.
    Necron führte den Taumelnden zurück zur Höhle. Im Eingang fand er Jente schlummernd, ein paar Schritte entfernt saß Aeda auf dem Boden und sang leise ein Kinderlied aus Nykerien.
    Ein Blick genügte, um das Wichtigste festzustellen…
    Kutazin war verschwunden.
    Necron hatte den starken Verdacht, daß der Angriff der Feuerkäfer nur diesem einen Zweck gedient hatte – Kutazins Verschwinden möglich zu machen.
    Der Plan war aufgegangen.
    Seltsamerweise fühlte sich Necron frisch und ausgeruht, während die anderen innerlich gelähmt schienen, stumpf herumsaßen und sich kaum rührten. Immerhin sie lebten noch, das allein war entscheidend.
    »Hilf mir!« herrschte Necron Gaphyr an. Der Eherne blinzelte und nickte dann.
    Necron verteilte Wasser unter den Gefährten. Sie tranken langsam, und es schien, als gäbe ihnen der Trunk einen Teil der geschwundenen Entschlußkraft zurück. Langsam wurden die Menschen wieder munter. Jente erwachte aus tiefem Schlaf, bei Aeda machte sich das Aufwachen dadurch bemerkbar, daß sie einen höchst zweideutigen nykerischen Wirtshausgesang anzustimmen begann.
    »Kutazin ist fort«, stellte Necron fest, sobald die Freunde ihre Sinne wieder einigermaßen beisammen hatten. »Damit sind wir unseren Führer los.«
    »Pah«, machte Gaphyr. »Wir werden unseren Weg auch allein finden.«
    »Daran zweifle ich nicht«, versetzte Necron. »Wir werden uns östlich halten – durch Augenkontakt habe ich erfahren, daß Luxon nach Onta-Hokap unterwegs ist. Dort werden wir ihn treffen. Was ich fürchte, sind heimliche Angriffe von Kutazins Piraten und dem menschenscheuen Gelichter, das sich hier herumtreibt. Angeblich sind diese Eremiten und Einzelgänger friedlich, aber ich möchte mich nicht darauf verlassen.«
    »Verständlich«, sagte Mescal. Er wirkte schwach. Offenbar kostete es ihn beträchtliche Mengen Energie, sich in einen übermannsgroßen Berserker zu verwandeln. Bisher hatte Necron darauf verzichtet, Mescal nach dem Geheimnis dieser Verwandlung genauer zu befragen – der Geschaffene von Vanga schien nicht gern darüber zu reden.
    »Ich schlage vor«, meldete sich Gaphyr zu Wort, »daß wir uns sofort auf den Weg machen. Kutazin kann nicht weit entfernt sein – wir wollen diesen Ort verlassen haben, bevor er irgend etwas gegen uns unternehmen kann. Möglicherweise liegt er mit seinen Piraten irgendwo auf der Lauer, um uns zu überfallen.«
    »Das hätte er früher schon haben können«, versetzte Aeda. »Ich bin sicher, daß Kutazin ganz andere Pläne hat. Aber ich stimme dir zu, Gaphyr, wir sollten sofort aufbrechen.«
    Eine rasche Abstimmung ergab, daß die Mehrheit für Aufbruch stimmte. Die Menschen begannen damit, ihre Bündel zu schnüren.
    »Necron!« sagte Mescal plötzlich. »Komm einmal her.«
    Necron eilte zu Mescal hinüber. Der Geschaffene hatte sich neben Odam gekniet.
    »Sieh dir das an – ich habe es jetzt erst bemerkt.«
    Necron stieß einen Fluch aus. Er eilte hinüber zu
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