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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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Daniel stellt mir den Wirt Jake vor, der sich feierlich verbeugt und mir einen so theatralischen Handkuss gibt, dass es komisch wirkt. Wir lachen noch, als er uns an einen kleinen Tisch bittet, der vor Blicken geschützt ist. Die Örtlichkeit ist bezaubernd. Die Theke, hinter die Jake zurückgekehrt ist, um seine zahlreichen Kunden zu bedienen, quillt über vor Leckereien: dicke, saftige Kuchen, mit Schokolade überzogen, Muffins in allen Geschmacksrichtungen...ich weiß nicht, wo ich zuerst hinschauen soll.
    „Hier habe ich mein erstes richtiges New Yorker Frühstück zu mir genommen“, erklärt mir Daniel. „Das war vor zehn Jahren.“
    „Wie bist du in dieses Viertel gekommen? Wir sind hier ziemlich weit von Luxushotels entfernt, wie mir scheint...“
    „Ich weiß nicht mehr genau. Ich war geschäftlich in New York, mit meiner Mutter, die damals noch die alleinige Tercari-Chefin war. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich ein bisschen frische Luft gebraucht habe. Ich bin bis hierher gelaufen. Es war Jakes erster Tag, er hatte gerade erst aufgemacht. Ohne es zu beabsichtigen, war ich sein erster Kunde. Ich bin jeden Morgen wiedergekommen, bis zu meiner Rückkehr nach Frankreich.“
    Ohne dass wir irgendetwas bestellen müssen, stellt Jake auf unserem Tisch zwei Stapel Heidelbeer-Pancakes und zwei dampfende Tassen Kaffee ab.
    „Probier mal“, rät mir Daniel. „Es gibt keine besseren.“
    Er hat Recht. Sie zergehen auf der Zunge und die säuerlichen Heidelbeeren sorgen für eine wahre Geschmacksexplosion. Eine pure Wonne. Ich sage kein Wort mehr, bis mein Teller leer ist.
    „Erzähle mir, wie es in Sterenn Park war“, bittet mich Daniel.
    In allen Einzelheiten erzähle ich ihm von der Beerdigung seines Bruders, Camilles Krankheit und Agathes Freundlichkeit.
    „Wo warst du, Daniel? Ich habe dich so vermisst!“
    Daniel trinkt seinen Kaffee aus, bevor er antwortet.
    „Das kann ich dir nicht sagen, Julia.“
    „Aber wieso?“
    Mein Ton ist aggressiver als ich es beabsichtigt hatte.
    Ich bin nicht ausgeschlafen... Ich muss mich wieder fangen. Es ist so wunderbar, dass er heute Morgen da ist! Aber mit wem war er gestern Morgen zusammen? Und an allen anderen Tagen vor seiner Rückkehr?
    Ich verjage diesen Gedanken aus meinem Kopf. Heute ist er da und die Stunde der Erklärungen wird später kommen... Es ist nicht das erste Mal, dass Daniel mir nicht alles sagt. Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich mir, nachdem ich das Foto einer Frau in seiner Wohnung gesehen hatte, das Schlimmste ausgemalt habe...ohne jeden Grund. Tatsächlich war die Frau auf dem Foto seine Schwägerin!
    „Entschuldige, Daniel...das ist wohl die Müdigkeit wegen der Zeitverschiebung...“
    Er nimmt mich am Kinn, so dass ich meinen Blick zu ihm heben muss. Er lächelt mich an und ich kann die Beunruhigung in seinen Augen lesen.
    „Ich verstehe, dass diese letzten Wochen sehr kompliziert für dich gewesen sein müssen. Es tut mir leid, dass ich weggehen musste.“

    Ich fühle seine Hand auf meiner. Seine Wärme strahlt aus und dringt bis zu meinen Haarwurzeln vor. Liegt das daran, dass er nun endlich bei mir ist? Mit einem Mal merke ich, dass meine Anspannung nachlässt. Tränen laufen mir über die Wangen.
    „Oh Daniel…die Journalisten…“
    Meine Gedanken sind verworren, durcheinander vom Schlafmangel. Ich möchte mit ihm über den Artikel reden, auch wenn ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.
    „Was hast du ihnen gesagt?“
    Daniels Stimme bremst meinen Elan. Sie klingt wieder genauso schneidend wie immer, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Ich beeile mich hinzuzufügen:
    „Gar nichts, aber...“
    Aber du, Daniel, was hast du ihnen gesagt? Wer ist diese Frau, mit der sie dich fotografiert haben?
    Mit einem Mal hat Daniels Ton, der keinen Widerspruch duldet, keine Wirkung mehr auf mich. Er ärgert mich eher, als dass er mich einschüchtert. Das Positive daran ist, dass ich so die Kontrolle über meine Gefühle wiedererlange. Mit einer Handbewegung wische ich meine Tränen weg.
    „Sie waren überall rund um das Anwesen. Jeden Tag. Wahrscheinlich sind sie noch immer dort.“
    „Diese Aasgeier können wirklich unerträglich sein.“
    Oder dir dazu dienen, die „Neuheiten“ deines Privatlebens zu übermitteln...warum sprichst du nicht mit mir darüber, Daniel ?
    „Ich habe in einer knappen halben Stunde eine Versammlung. Ich begleite dich zurück zum Hotel. Hast du Pläne für heute?“
    „Wahrscheinlich werde ich mich
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