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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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wo er überhaupt ist!
    Daniel hat vor einigen Wochen das Anwesen ohne Begründung fluchtartig verlassen. Ich erinnere mich daran, als wäre es erst gestern gewesen: Sarah und Tom hatten uns gerade mitgeteilt, dass sie heiraten wollen!
    Sarahs Worte klingen noch in meinen Ohren:
    „Also wirklich, dein Daniel ändert sich kein bisschen! Er ist immer noch genauso mysteriös und sprunghaft.“
    Ich kann verstehen, was sie gedacht haben muss. Allerdings wusste ich von Anfang an, dass ihn nur irgendein sehr gravierender Zwischenfall zu einem solchen Verhalten bewegt haben kann. Aber was kann da passiert sein? Wo ist Daniel? Warum dieser überstürzte Aufbruch? Was hat ihn derart außer Fassung gebracht?
    Meine Freunde haben keinerlei Fragen gestellt. Sie haben ihr Möglichstes getan, um mich auf andere Gedanken zu bringen.
    Wahrscheinlich erkennt man daran seine wahren Freunde…
    In den Wochen, die Sarah und Tom in Sterenn Park verbrachten, haben sie sich für alles und jeden interessiert. Tom hat sich sehr mit Agathe angefreundet. Ich habe entdeckt, dass sich auch mein schüchterner Kamerad hinter dem Bildschirm wohler fühlt als im direkten Gespräch. Stundenlang diskutierten diese beiden Geeks über Megabytes, Pixel, Bildauflösungen und andere Dinge, von denen Sarah und ich kein Wort verstehen. Wir beobachteten sie dabei schmunzelnd.
    „Zum Glück bin ich nicht eifersüchtig“, hatte Sarah lachend zu mir gesagt, während wir den Salon verließen, in dem Agathe und Tom eine ausführliche Diskussion angefangen hatten.
    „Du, meine Sarah? Aber du kannst doch eine richtige Tigerin sein!“, hatte ich überrascht geantwortet.
    „Stimmt“, hatte Sarah kichernd erwidert. „Aber Agathe ist 15 Jahre älter als Tom... Ich glaube, da habe ich nichts zu befürchten!“
    „Wohl kaum...“
    Ich kann nicht umhin, daran zu denken, dass Agathe Daniels Schwester ist. Auch ihr mangelt es nicht gerade an Charisma, aber ich verjage diesen Gedanken schnell wieder.
    Das ist lächerlich. Sarah hat Recht. Hoffe ich zumindest…

    Mit der freundlichen Unterstützung von Ray, dem Chauffeur der Familie Wietermann, sind Sarah und ich mehrere Male nach Paris und wieder zurück gefahren. So konnten wir zu unserer Wohnung zurückkehren, die wir zu zweit gemietet hatten. Sandy, unsere Vermieterin, hat sich sehr gefreut, uns wiederzusehen. Sie hatte sich große Sorgen gemacht, als sie über das Fernsehen von der Geiselnahme erfuhr.
    Sarah lebt nun mit Tom in New York. Sie hat also ihre Sachen eingepackt, um sie mitzunehmen. Ich wiederum habe meine Kartons ausgepackt und versucht, „meine“ Wohnung nach meinem Geschmack einzurichten. Wir hätten dort übernachten können, aber ich wollte Sterenn Park nicht verlassen, ohne Neuigkeiten von Daniel zu haben. Außerdem fühle ich mich in dieser allzu großen Wohnung nicht zu Hause.
    Im Moment verbindet mich nichts so richtig mit irgendeinem Ort…
    ***
    Fünf lange Wochen musste ich mich gedulden, bis Daniel von sich hat hören lassen... per SMS. Ich zucke zusammen, als ich die Nachricht bemerke.
    [Guten Tag Julia]
    Guten Tag? Ist das alles? In den letzten fünf Nächten habe ich kein Auge zugetan und das ist alles, was er mir zu sagen hat?
    Meine Finger sind schneller als meine Gedanken.
    [Daniel! Wo bist du? Geht es dir gut?]
    Nichts mehr existiert um mich herum. Ich habe das Gefühl, dass mein Herz davonhüpft und mehrere Male hintereinander einen Aussetzer hat.
    Antworte mir! Sag mir, dass ich nicht geträumt habe!
    Meine Hände umklammern krampfhaft das Telefon, bis es endlich mein Stoßgebet zu erhören scheint und zu vibrieren beginnt.
    [Mir geht es gut.]
    Dann, ein paar Sekunden später...
    [Und dir?]
    Er hatte vergessen zu fragen? Ich träume…
    Ich fühle, wie die Wut in mir aufsteigt, nun da ich den Beweis habe, dass es Daniel gut geht.
    Und mir? Meine Güte, abgesehen davon, dass du fortgegangen bist und ich in DEINEM Haus mit DEINER Familie lebe... ist alles in bester Ordnung!
    Ich versuche, mit meiner Antwort zu warten, aber ein weiteres Mal sind meine Finger schneller als mein Kopf.

    [Wann kommst du zurück?]
    [Bald]
    [Aber wann? Wo bist du, Daniel?]
    Ich kann meine Angst nicht länger im Zaum halten.
    Warum hält er mich immer auf Abstand?
    Die Antwort lässt auf sich warten.
    Er wird mir doch nicht etwa antworten, dass er gekränkt ist, oder mich in meine Schranken weisen, so als hätten wir gar nichts zusammen erlebt? Ich hoffe doch, dass er sich weiterentwickelt hat, nach
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