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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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in einen traumlosen Schlaf.
    ***
    Mehrere Stunden später öffne ich die Augen. Ich liege nackt in meinem Bett. Dabei kann ich mich gar nicht erinnern, mich ausgezogen zu haben. Ich richte mich auf und schaue mich um. Auf dem Kopfkissen neben meinem liegen eine rote Rose und eine Nachricht. Meine Hände zittern, als ich sie lese:
    „Julia,
    Du hast schon geschlafen, als ich heraufgekommen bin, um Dir vorzuschlagen, zusammen zu Mittag zu essen. Du hast heute Morgen so erschöpft ausgesehen, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, Dich zu wecken. Als ich Dich ausgezogen und ins Bett gelegt habe, habe ich einen starken Willen gebraucht, um nicht Deinen gesamten Körper zu küssen und Dich aus Deinen Träumen zu reißen. Dich nackt zu sehen hat das Verlangen in mir geweckt, Dich überall zu streicheln, aber ich wollte Dir lieber ein bisschen Erholung gönnen. Sieh darin vor allem ein Zeichen meiner Sehnsucht, Dich heute Abend mein Eigen zu nennen.
    Ich kann es kaum erwarten, Julia.
    D.
    P. S. Meine Mutter hat mir gesagt, dass sie Dich zum Tee eingeladen hat. Ich kann sie weder daran hindern noch dabei sein. Ich zähle auf Deine Charakterstärke; lass Dich von ihr nicht einschüchtern.“
    Wie bei dem Artikel lese ich Daniels Nachricht so oft durch, dass ich sie am Ende auswendig kann. In einem Anflug von Verrücktheit rieche ich sogar an dem Papier und drücke es gegen meine Brust. In diesen Sätzen erkenne ich Daniel wieder. Sein Verlangen schürt das meinige und durchdringt meinen Körper wie eine belebende Wärme.
    Ich ziehe mich an und erneuere sorgfältig mein Make-up. Zur vereinbarten Zeit verlasse ich die Suite, ohne das Magazin eines Blickes zu würdigen. Die Rose steht in einem Glas auf meinem Nachttisch. Daniels Nachricht ist in meiner Rocktasche. Ich mache mich bereit, Diane Wietermann gegenüberzutreten.
    Eine Frau, die ich nicht kenne, öffnet mir die Tür zur Suite 606. Diane geht nie ohne ihr Hauspersonal auf Reisen. Das überrascht mich nicht. Martha, die Köchin von Sterenn Park, ist auch dann Daniels Hausangestellte, wenn er in Paris ist. Ray ist sowohl sein Chauffeur als auch seine Vertrauensperson.
    Ist das nur ein Zeichen für den hohen Lebensstandard der Familie Wietermann oder eine Einschüchterungsmethode? Warum sollte Diane Wietermann versuchen, mich einzuschüchtern? Sie mag mich nicht besonders, das ist eine Tatsache, aber trotzdem…
    Ich warte einen Moment, bis man mich in den Salon geleitet. Diane sitzt in einem Sessel mit hoher Rückenlehne. Sie scheint als Vorsitzende einen imaginären Verwaltungsrat vor sich zu haben, so wie sie vor den beiden Teetassen und dem Feingebäck sitzt.
    „Julia! Ich bin entzückt, dass Sie mich besuchen. Setzen Sie sich doch.“
    Sie verhält sich, als würde ich nicht auf ihre Anfrage hin hier auftauchen... Was spielt sie für ein Spiel?
    „Guten Tag, Madame Wietermann. Ich danke Ihnen für die Einladung.“
    „Das ist doch selbstverständlich, meine Liebe. Wir...wir lieben doch beide denselben Mann, nicht wahr?“, sagt sie mit einem kehligen Lachen zu mir.
    Meine Hände liegen auf dem Rock und ich wage mich nicht zu rühren. Diane mustert mich lächelnd.
    Das Lächeln einer Spinne, die eine Fliege in ihrem Netz betrachtet?
    Ich kann einen Schauder nicht unterdrücken.
    „Ist Ihnen kalt? Trinken Sie doch ein bisschen Tee.“
    Ein gebieterisches Winken, eine Bewegung der Augenbrauen und die junge Frau, die mir geöffnet hat, eilt zur Teekanne, um mich zu bedienen. Meine Finger haben Schwierigkeiten, das feine Porzellan zu halten, ohne zu zittern.
    „Daniel hat mir gesagt, dass Sie bei Ihrem Aufenthalt in Sterenn Park mit der Presse zu tun hatten?“
    Was hat Daniel ihr gesagt?
    „Das stimmt, seit der...seit den Ereignissen sind sie dort sehr präsent.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Genau aus diesem Grund habe ich die... schmerzhafte Entscheidung getroffen, eine Zeitlang mein Zuhause zu verlassen.“
    Sie hatte vor allem verärgert ausgesehen, weil Daniel mir damals das Vorrecht eingeräumt hat.
    „Das war vermutlich eine gute Entscheidung.“
    „Sie sind sich bewusst, dass wohl nichts von alldem passiert wäre, wenn Sie sich nicht in Dinge eingemischt hätten, die Sie nichts angehen, nicht wahr?“
    Diane starrt noch immer mit einem Lächeln auf mich.
    Also ist das der Grund, warum sie mich hat kommen lassen?
    „Ich verstehe Ihren Standpunkt, Madame, aber Sie müssen wissen, dass ich niemals...“
    „Wie auch immer. Haben Sie gesehen, dass
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