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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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die Presse vor kurzem einen neuen Artikel über Daniel veröffentlicht hat?“
    Diane steht auf und holt das Magazin mit dem Artikel, den ich auswendig kenne. Sie reicht es mir, die richtige Seite ist aufgeschlagen. Ich reiße entsetzt die Augen auf.
    Was will sie? Mir wehtun?
    „Ich wusste nicht, dass Daniel zu dieser Gala gehen sollte. Hat er Ihnen von Clothilde erzählt?“
    Mir ist schlecht. Diane wartet nicht auf meine Antwort, die sich offenbar auf meinem Gesicht abzeichnet.
    „Das dachte ich mir! Das erstaunt mich nicht bei Daniel. Er ist so schamhaft! Dabei ist es eine schöne Geschichte. Ich als Mutter bin traurig, dass Clothilde und Daniel nicht mehr zusammen sind.“
    Mir bleibt plötzlich die Luft weg. Daniel und Clothilde, zusammen? Vorher? Das würde viele Dinge erklären…Clothilde und Daniel waren zusammen, sind aber jetzt getrennt. Es ist vorbei. Die Journalisten haben einfach nur die Gelegenheit genutzt, um ein letztes Foto von dem Paar zu machen! Das ist alles!
    Manche Dinge ordnen sich in meinem Kopf, aber es gibt noch so viel, was ich nicht weiß! Gerne würde ich mich Dianes bohrendem Blick entziehen, aber das kann ich nicht, es sei denn, ich stehe auf und gehe. Wenn ich aber mehr erfahren will, muss ich bleiben. So finde ich die Kraft, in einem möglichst neutralen Ton zu fragen:
    „Tatsächlich? Sie waren zusammen?“
    „Verlobt. Bis letztes Jahr. Es war etwas Ernstes, wissen Sie? Sie kennen sich seit ihrer Schulzeit.“
    „Aber sie haben sich doch getrennt, nicht wahr?“, versuche ich, das Thema zu beenden.
    „Ja, natürlich. Ich weiß nicht warum. Aber wenn das stimmt, was in dem Artikel steht, wäre das wunderbar. Sie geben ein so schönes Paar ab! Oh, Daniel und Sie natürlich... Was ist denn los, meine Liebe? Sie sind ganz blass...“
    Meine Hände zittern und ich kann Dianes Blick nicht mehr länger ertragen.
    „Ich bitte Sie, mich zu entschuldigen...ich muss gehen.“
    Ich brauche mehrere Minuten, bis ich wieder Luft bekomme. Ich bin erschüttert von so viel Grausamkeit.
    Diese Frau ist ein Monster!
    Ich gehe zur Rezeption hinunter und komme an Tom vorbei, der gerade seinen Dienst angetreten hat.
    „Julia? Ist alles in Ordnung?“
    Ich sehe ihn an, ohne zu verstehen, wo er plötzlich herkommt und was er da macht.
    „Hallo Tom... alles in Ordnung... keine Sorge.“
    „Daniel ist da.“
    Er ist gerade durch die Drehtür gekommen. Er lächelt, wie immer.
    Warum hat mir Daniel nie gesagt, dass er einmal verlobt war? Ist er es inzwischen wieder? War ich für ihn nur ein Zeitvertreib bis zur Hochzeit?
    Ich bin am Boden zerstört, aber das kann ich ihm nicht zeigen. Innerhalb weniger Sekunden setze ich eine präsentable Miene auf.
    „Julia, ist alles in Ordnung? Wie ist es mit meiner Mutter gelaufen?“
    „Sehr gut.“
    Die Worte kommen mir kaum über die Lippen. Es ist das erste Mal, dass ich Daniel belüge.
    Aber er, wie oft hat er mich schon belogen?
    „Ich lade dich ins MoMA ein. Ich habe Tickets für eine Kunstausstellung, die gerade erst begonnen hat. Das wird dich auf andere Gedanken bringen.“
    „Warum nicht?“, erwidere ich, während ich mit Daniel in den Aufzug steige.
    Sobald die Türen zugegangen sind, küsst mich Daniel. Noch nie habe ich etwas so Widersprüchliches gefühlt. Mein ganzer Körper sehnt sich nach ihm, meine Hände verirren sich ohne jede Zurückhaltung. Zusammen stürzen wir in die Suite. Vor meinem inneren Auge sehe ich ständig das Foto von Daniel und Clothilde. Ich erwidere seinen Kuss, aber nur halbherzig. Daniel merkt das.
    „Was ist los? Was hat dir meine Mutter erzählt?“
    „Nichts, gar nichts“, erwidere ich, während ich sanft seine Wange streichle.
    Er küsst meinen Hals, während seine Hände meinen Rock nach oben schieben. Den Kopf im Nacken genieße ich den Augenblick. Er öffnet meine Bluse. Seine Lippen schnappen sich meine Brüste. Ich jubiliere.
    Im selben Moment fällt mein Blick auf das Magazin auf dem kleinen Tisch. Mein Körper erstarrt und sträubt sich mit einer reflexartigen Abwehrbewegung.
    „Julia?“
    Daniels Stimme klingt angespannt. Er sieht mich beunruhigt an. Wir setzen uns auf das Bett.
    „Sprich mit mir, Julia. Ich sehe doch, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.“
    Die Worte kommen mir einfach nicht über die Lippen. Ich schweige mit gesenktem Kopf.
    Sie bilden ein so schönes Paar...ein so schönes Paar...niemals kann ich Daniels Erwartungen gerecht werden…
    Nach einem langen Moment steht Daniel auf und
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