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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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den Armen einer anderen Frau, in den Armen dieser Frau liegen könnte, ist für mich einfach unerträglich.
    Was hat er da mit ihr zusammen gemacht? Hatte das etwas mit seinem Beruf zu tun? Oder mit einem gesellschaftlichen Anlass? Ich hatte bei Daniel schon immer das Gefühl, nicht auf der Höhe zu sein. Wir stammen nicht aus derselben Welt. Dieser Frau kann ich nicht das Wasser reichen. Sie ist wunderschön, distinguiert... ganz anders als ich!
    Schluchzend breche ich mitten im Salon zusammen. Das Weinen tut mir gut: Der Druck lässt nach. Ich lasse die Tränen versiegen, bevor ich an das Unvermeidliche denke: Ich muss Daniel kontaktieren und ihn um Erklärungen bitten.
    Ich wünsche mir so sehr, seine Stimme zu hören, dass er mich beruhigt, dass er mir sagt, dass das alles nur ein Missverständnis ist, eine Erfindung, um Klatschzeitungen zu verkaufen!
    Mit meinem Smartphone in der Hand laufe ich im Salon auf und ab: Ich kann Daniel nur per E-Mail erreichen. Ihm Schreiben...aber was? Wie soll ich das anstellen, ohne ihm meine Verständnislosigkeit ins Gesicht zu schreien?
    Mir wird klar: Egal, wie diese Krise ausgeht, ich muss direkt mit Daniel reden.
    Mit einem Mal fühle ich mich schrecklich allein, verloren in dieser riesigen Suite, in der mich alles an den Mann erinnert, den ich liebe. Ich habe so viele Fragen an ihn!
    Wo bist du, Daniel? Warum hast du mich verlassen?
    Das Wasser in der Badewanne ist kalt geworden. Was soll's. Ich muss schlafen, um wenigstens eine Zeitlang die vielen Gedanken zu stoppen, die in meinem Kopf Achterbahn fahren.
    Ich lege mich an Daniels Stelle in dieses Bett. Obwohl ich weiß, dass das nicht sein kann, glaube ich, seinen Duft wahrzunehmen. Wieder laufen mir die Tränen übers Gesicht. Meine Verzweiflung und Verständnislosigkeit erscheinen mir unendlich. Irgendwann schlafe ich schließlich ein. Morgen ist ein neuer Tag.
    Ich werde vom Zimmertelefon geweckt. Das Klingeln holt mich aus einem tiefen Schlaf und ich brauche mehrere Sekunden, um einigermaßen wach zu werden. Nach einem ersten Moment der Verwirrung fällt mir mit einem Schlag alles wieder ein: meine Ankunft in New York, der Artikel, Daniel und Clothilde de Saint-André.
    Beim fünften Klingeln hebe ich ab.
    „Mademoiselle Belmont. Monsieur Guttierez am Apparat. Wir haben hier, wie soll ich sagen...ein Missverständnis. Könnten Sie bitte zur Rezeption herunterkommen?“
    „Natürlich...“, stottere ich, ohne zu verstehen. „Können Sie mir sagen, worum es geht?“
    „Es wäre mir lieber, wenn Sie sich selbst ein Bild von der Lage machen.“
    „Also gut. Ich komme runter.“
    Eilig ziehe ich mich an. Als ich im Hotel arbeitete, hat Monsieur Guttierez niemals einen Kunden auf eine derartige Weise „einberufen“, wie er es gerade mit mir gemacht hat. Oder bin ich einfach nur eingeschüchtert, weil er noch vor kurzem mein Chef gewesen ist?
    Zwanzig Minuten später bin ich im Aufzug. Ich habe ein schlichtes, aber feminines Outfit gewählt: einen geraden Rock und eine bunte Bluse. Ich möchte gut aussehen. Ich habe sehr schlecht geschlafen und es waren lange Minuten und ein sorgfältiges Make-up nötig, um die Spuren der Nacht zu verbergen. Als die Türen sich öffnen, hole ich tief Luft.
    „Das ist unerhört! Ich kann eine solche Situation nicht dulden, Monsieur Guttierez!“
    Diese Stimme… Oh nein! Was macht denn Diane Wietermann hier?
    Von meinem Standpunkt aus kann ich sie beobachten, bevor sie mich bemerkt: Daniels Mutter beleidigt das Personal und geht auf den Hoteldirektor los.
    „Dass man mich so behandelt, obwohl man weiß, wer ich bin!“
    Bei Daniels Mutter sind laute Beschimpfungen und arrogante Verhaltensweisen anderen gegenüber an der Tagesordnung. Was kann sie derart in Rage gebracht haben?
    Monsieur Guttierez bemerkt mich, bevor ich auf mich aufmerksam machen kann. Er scheint sehr verlegen.

    „Oh, Mademoiselle Belmont, Sie sind da! Kommen Sie doch näher.“
    „Sie!“
    Dianes Gesicht ist wutverzerrt. Unwillkürlich weiche ich einen Schritt zurück.
    „Guten Tag, Diane.“
    „Ich habe Ihnen nicht erlaubt, mich beim Vornamen zu nennen, Sie ungezogenes Ding!“
    Wie bitte? Wie kann sie nur?
    „Meine Damen, bitte... Wie wäre es, wenn wir diese Angelegenheit in meinem Büro regeln?“
    „Halten Sie den Mund!“, brüllt Diane Wietermann.
    Sie scheint jede Beherrschung verloren zu haben. Die Leute drehen sich nach uns um. Monsieur Guttierez wirft hektische Blicke in Richtung Drehtür. So wie
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