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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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noch nicht hinein, aus Angst, sofort in einen tiefen Schlaf zu fallen.
    Rechts vom Bett führt eine Tür in ein wunderschönes Bad: Die quadratische Badewanne ist in den Boden eingelassen. Man steigt über drei Stufen aus Marmor hinein. Eine Szenerie wie im Kino! Ich kann nicht widerstehen und lasse heißes Wasser ein, ungeduldig, in das duftende Schaumbad einzutauchen. Wenn jemand Lust bekommt, das ganze Jahr hier zu leben, kann ich das verstehen!
    Solange die Badewanne vollläuft, kehre ich in den Salon zurück. Auf dem kleinen Tisch vor dem Kamin liegen Klatschzeitungen auf Englisch, Französisch und sogar auf Japanisch. Man tut hier alles, um Kunden und Investoren zufriedenzustellen, Mr. Fire! Es stimmt, dass die japanische Kundschaft hier sehr zahlreich vertreten ist. Als ich im Hotel arbeitete, dachte ich mir sogar, dass es genauso nützlich sein könnte, Japanisch zu lernen wie Englisch.
    Es ist spät. Ich lasse mich in einen großen weichen Sessel fallen und schnappe mir das erstbeste französische Magazin auf dem Stapel. Ich schlage aufs Geratewohl eine Seite auf...und meine Welt bricht zusammen.
    „Mr. Fire, alias Daniel Wietermann, Erbe des Unternehmens Tercari, macht einmal mehr von sich reden. Letzte Woche hat er den Jahresschmuckverkauf der monegassischen Königsfamilie mit seiner Anwesenheit beehrt. Wie gewöhnlich war er ein Blickfang für alle anwesenden Fotografen und hatte hierfür einen besonders charmanten Trumpf in der Hand: die bezaubernde und nicht weniger aufmüpfige Clothilde de Saint-André. Die junge Frau, gerade erst 25 Jahre alt, steht selbst an der Spitze des Juwelierhandels Saint-André, Hauptkonkurrent von Tercari. Die Rivalität zwischen den beiden Marken ist allgemein bekannt. Das geheime Einverständnis des jungen Paares (den ganzen Abend lang hielten sie Händchen und flüsterten sich mehrmals sanfte Worte ins Ohr...) lässt allerdings vermuten, dass ein glücklicher Ausgang dieser Erfolgsgeschichte à la française mehr als wahrscheinlich ist.“
    Ich lese den Artikel dreimal hintereinander durch, bis ich begreife, dass er echt ist. Vorsichtshalber überprüfe ich das Datum des Magazins. Vielleicht ist es eine alte Ausgabe? Natürlich nicht! Sie stammt tatsächlich von der letzten Woche. Außerdem zeigt das Foto zu dem Artikel Daniel genauso, wie ich ihn kenne: einen sehr gut aussehenden braunhaarigen Mann mit grünen Augen und einem umwerfenden Lächeln, die Haut noch gebräunt von dem Sommer, der gerade zur Neige gegangen ist. Aber die Person, die alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist die, die lächelnd seinen Arm hält: eine wunderschöne junge Frau mit braunem Haar und blauen Augen. Ihre feingliedrige, schlanke Gestalt sieht in dem schwarzen, sehr schlichten Etuikleid, das mit mit einem diamantenen Schmuckstück zur Geltung gebracht wird, einfach überwältigend aus.
    Eine Kreation von Tercari ?
    Auch wenn es idiotisch ist, ist das die erste Frage, die mir in den Sinn kommt. Hat Daniel ihr dieses Schmuckstück geschenkt? Schenkt er allen Frauen Diamantketten?
    Was hatte er mir doch gleich gesagt, als er mir eine Armbanduhr von Tercari zum Geburtstag schenkte? Ach ja: „Für mich ist das eine Kleinigkeit.“ In der Tat…
    Aber all diese belanglosen Fragen dienen nur dazu, meine eigentliche Sorge zu verdrängen: Wer ist diese Frau? Wer ist Clothilde de Saint-André für Daniel? Allein der Gedanke an ihren Namen nagt an mir.
    Ist das die Eifersucht oder ein Zeichen des Treuebruchs?
    Mir wird schwindlig, wie bei der Landung des Flugzeugs. Ich verliere den Boden unter den Füßen. Ich...ich muss mich beherrschen. Durchatmen. Mich beruhigen. Allmählich gewinne ich wieder die Kontrolle über mich selbst.
    Mein erster Gedanke ist, den Wasserhahn im Bad abzudrehen. Noch immer habe ich Schwierigkeiten zu gehen, ohne dass mir schwindlig wird, so heftig war der Schock. Eine Frage lässt mich nicht los: Warum hat mir Daniel nie von ihr erzählt? Warum?
    Auf die Gefahr hin, noch mehr zu leiden, nehme ich abermals das Magazin und schaue mir das Foto genau an. Daniel sieht glücklich aus. Er hält die Hand der jungen Frau und drückt sie. Sie sehen schön aus. Fröhlich. Seit den Ereignissen in Sterenn Park weiß ich, wie einfach es für Journalisten ist, irgendwelchen Unsinn zu erfinden, um einen Artikel zu schreiben. Aber dieses Foto lügt nicht...
    Es muss eine Erklärung geben... Eine Anfrage der Fotografen, ein Zusammentreffen von Umständen…
    Die Vorstellung, dass Daniel in
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