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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier
Autoren: Jonathan Kellerman
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hart auf das Armaturenbrett, dass ihr die Hände wehtaten. Heulte, lehnte sich zurück, völlig erschöpft.
    Als sie begriff, dass sie von der Innenbeleuchtung angestrahlt wurde, schaltete sie sie wieder aus.
    Und jetzt?
    Ruf doch Triple A an! Warum hatte sie daran nicht gleich gedacht?
    Es schien ziemlich lange zu dauern, bis sie das Handy in ihrer Handtasche gefunden hatte. Sogar noch länger, um festzustellen, wo ihre Triple-A-Karte hingeraten war.
    Die gebührenfreie Nummer einzutippen war nicht leicht, weil die Zahlen trotz der Displaybeleuchtung winzig waren und ihre Hände zitterten.
    Als sich ein Mann von Triple A meldete, las sie ihm ihre Mitgliedsnummer vor. Das musste sie zweimal tun, weil ihr die Zahlen vor den Augen verschwammen und sie schwer unterscheiden konnte, was eine 3 und was eine 8 war.
    Der Mann legte sie in die Warteschleife, kam wieder an den Apparat und sagte, ihre Mitgliedschaft sei abgelaufen.
    »Kann nicht sein«, sagte Kat.
    »Tut mir leid, Ma’am, aber wir haben seit achtzehn Monaten nichts von Ihnen gehört.«
    »Das ist völlig unmöglich -«
    »Tut mir leid, Ma’am, aber -«
    »Von wegen, Ihnen tut’s leid -«
    »Ma’am, es gibt keinen Grund -«
    »Von wegen, es gibt keinen.« Kat beendete das Gespräch.
    Und jetzt?
    Denk gefälligst mal nach - okay, Plan B: Ruf Bethie auf dem Handy an, und wenn du damit irgendwas unterbrichst, hat sie eben Pech gehabt.
    Das Telefon klingelte fünfmal, bevor Bethies Mailbox sich meldete.
    Kat legte auf. Ihr Telefon ging aus.
    Auf die Power -Taste zu drücken brachte gar nichts.
    Das löste eine vage Erinnerung an etwas aus, das sie unterlassen hatte.
    Das Handy aufzuladen, bevor sie heute Abend ausging - wie zum Teufel hatte sie das vergessen können?
    Inzwischen zitterte sie am ganzen Körper , und ihre Brust war verspannt, und sie schwitzte.
    Sie vergewisserte sich zum zweiten Mal, ob der Wagen abgeschlossen war.
    Vielleicht würde ja ein Typ von der Highway Patrol vorbeikommen.
    Und wenn nun ein anderer Wagen kam?
    Sprich nicht mit Fremden!
    Was hatte sie sonst für eine Wahl? Die ganze Nacht hier zu schlafen?
    Sie wäre fast eingeschlafen, bevor der erste Wagen auftauchte, der mit hoher Geschwindigkeit auf sie zufuhr und sie mit seinen Scheinwerfern aufschreckte.
    Ein großer Range Rover; gut.
    Kat streckte den Arm aus dem Fenster und winkte. Der Scheißkerl fuhr direkt an ihr vorbei.
    Zwei Minuten später erhellten Scheinwerfer ihren Rückspiegel und wurden größer. Dieses Fahrzeug hielt direkt neben ihr.
    Ein beschissener Pick-up mit einem Haufen Zeug auf der Ladefläche unter einer Plane.
    Das Beifahrerfenster wurde runtergedreht.
    Ein junger Mexikaner. Ein anderer Mexikaner saß am Steuer.
    Sie schauten sie komisch an.
    Der Beifahrer stieg aus. Klein und schlampig.
    Kat rutschte in ihrem Sitz nach unten, und als der Mexikaner zu ihr kam und etwas durch die Scheibe sagte, tat sie so, als wäre er nicht da.
    Wie er so dastand, jagte er ihr wirklich eine Scheißangst ein.
    Kat tat weiterhin so, als wäre sie unsichtbar, und der Mexikaner kehrte schließlich zu dem Pick-up zurück.
    Nachdem der Pick-up weggefahren war, dauerte es fünf Minuten, bis sie sich wieder richtig hinsetzen und normal atmen konnte. Sie hatte ihren Tanga nass gemacht. Rollte ihn von ihrem Hintern und die Beine runter und warf ihn auf den Rücksitz.
    Sobald der Slip dort landete, wendete sich ihr Glück.
    Ein Bentley!
    Der Range Rover konnte sie mal!
    Groß, schwarz und glänzend, mit diesem imposanten Kühlergrill.
    Und er wurde langsamer!
    Oh Scheiße, wenn es nun Clive wäre?
    Auch wenn es Clive war , würde sie damit fertig werden … besser als die ganze Nacht hier zu -
    Als der Bentley langsam zum Stehen kam, machte sie das Fenster auf und versuchte, einen Blick auf die Insassen zu werfen.
    Der große schwarze Wagen blieb im Leerlauf stehen, fuhr wieder an.
    Du verdammter reicher Scheißkerl!
    Sie sprang aus dem Mustang und winkte hektisch.
    Der Bentley hielt an. Setzte zurück.
    Kat versuchte einen harmlosen Eindruck zu machen, indem sie mit den Achseln zuckte und lächelte und auf ihren Wagen zeigte.
    Das Fenster des Bentleys senkte sich geräuschlos.
    Nur eine Person am Steuer.
    Nicht Clive, eine Frau!
    Gott sei Dank!
    Kat sagte: »Ma’am«, mit der süßlichen Stimme, die sie im La Femme zum Einsatz brachte. »Vielen Dank, dass Sie angehalten haben, mir ist der Sprit ausgegangen, und wenn Sie mich einfach irgendwohin mitnehmen könnten, wo ich vielleicht
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