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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier
Autoren: Jonathan Kellerman
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war, das auf der Vorderseite des Hauses liegt, und ich glaube, dass ich dann etwas gehört hätte. Mit Sicherheit kann ich das allerdings nicht sagen. Eins muss man dem verdammten Ding nämlich lassen: Der Motor ist leise.«
    »Um fünf Uhr morgens«, sagte Milo. »Sie sind Frühaufsteher.«
    »Ich bin gerne gut vorbereitet für die Märkte, wenn sie in New York aufmachen. Manchmal stehe ich sogar noch früher auf, wenn ich mir die internationalen Börsen ansehen will.«
    »Handeln Sie mit Aktien?«
    »Ich beschäftige mich nebenbei mit den Warenmärkten. Heute Morgen hat mich nichts verlockt, deshalb dachte ich, ich hole mir was zum Frühstück und mache ein paar Anrufe.«
    »Muss eine erfolgreiche Nebentätigkeit sein.«
    Heubel zuckte die Achseln und kratzte sich am Kopf. »Besser als ehrliche Arbeit. Jedenfalls hab ich den Diebstahl gemeldet, und als ich von Detective Binchy zurückgerufen wurde, hatte ich den Wagen gefunden.«
    »Unmittelbar in Ihrer Nachbarschaft«, sagte Milo.
    »Drei Querstraßen weiter westlich, vor der Villa Entrada.«
    »Hatten Sie einen besonderen Grund, dort hinzufahren?«
    Heubel machte einen verwirrten Eindruck.
    »Kennen Sie einen Straftäter, der in der Villa Entrada wohnt und so etwas tun könnte?«, fragte Milo.
    »Oh«, sagte Heubel. »Nein, überhaupt nicht. Ich bin nur auf- und abgefahren, kann Ihnen nicht mal sagen, warum, weil ich mir wirklich keine großen Hoffnungen gemacht habe. Vermutlich nur um irgendwas zu tun - wissen Sie? Ein Versuch, die Kontrolle wiederzugewinnen?«
    »Absolut, Sir.«
    »Falls Sie mich aufgefordert hätten zu wetten, hätte ich gesagt, er wäre in East L.A. oder in Watts oder auf einem Tieflader nach Tijuana. Sie können sich vorstellen, wie überrascht ich war, als ich ihn entdeckte, direkt am Bordstein geparkt, Schlüssel im Zündschloss.«
    »Apropos Schlüssel«, sagte Milo. »Wie hat -«
    »Ich weiß, ich weiß, das war blöd«, sagte Heubel. »Der eigentliche Schlüssel ist in meiner Schreibtischschublade, aber wer hätte gedacht, dass jemand den anderen finden würde?«
    »Ein Ersatzschlüssel?«
    »Eins von diesen Magnetdingern. Ich hab ihn in einem Radkasten aufbewahrt, falls der richtige Schlüssel verloren geht.« Heubel wurde rot. »Blöd, nicht?«
    »Wer wusste, wo er ist?«
    »Das ist das Merkwürdige«, sagte Heubel, »niemand. Ich bin so vorsichtig, dass ich ihn rausnehme, wenn ich den Wagen zum Waschen bringe. Ich war wohl nicht vorsichtig genug. Vielleicht ist jemand vorbeigefahren und hat gesehen, wie ich ihn weggenommen habe. Glauben Sie mir, ich habe meine Lektion gelernt.«
    »Ende gut, alles gut«, sagte Milo.
    »Absolut. Aber das Blut ist beunruhigend, Lieutenant, nicht wahr? Ich habe es erst bemerkt, als ich zu Hause ankam.« Er blinzelte. »Das ist doch Blut, oder?«
    »Es ist möglich, Sir, aber selbst wenn es der Fall sein sollte, gibt es keinen Beweis für eine Gewalttat.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Es ist wirklich nicht so viel Blut, und wenn eine Gewalttat vorliegt, sieht man im Allgemeinen Blut, das pulsierend aus der Wunde austritt - Tropfen oder Spritzer oder ansehnliche Kleckse. Das hier sieht mehr danach aus, als hätte sich jemand geschnitten und die Wunde am Leder abgewischt.«
    »Ich verstehe«, sagte Heubel. »Aber trotzdem hat jemand in dem Wagen geblutet, und ich war es nicht.«
    »Sind Sie sich da sicher, Sir?«
    »Hundertprozentig. Als Erstes bin ich ins Haus gegangen und hab meine Beine untersucht - ich hätte ja von einem Moskito gestochen worden sein können, ohne es zu merken. Es hätte allerdings kaum durch meine Hose bluten können - ich habe eine dicke Jeans getragen - meine Winter-Diesel, die ist verdammt robust.« Er klopfte sich auf den Oberschenkel. »Ich habe die Vorder- und die Rückseite meiner Beine untersucht und sogar einen Spiegel benutzt. Nichts zu sehen.«
    »Das ist aber ziemlich viel Mühe«, sagte Milo.
    »Ich war ein bisschen erschüttert, Lieutenant. Erst wird der Wagen direkt aus meiner Zufahrt gestohlen, dann finde ich ihn wieder, dann ist Blut darin? Ich nehme an, wenn Sie die DNS-Analyse machen, und sie passt zu keinem Opfer eines Verbrechens, kann ich mich damit abfinden.«
    »Es gibt keinen Grund für eine DNS-Analyse, Sir.«
    »Nein?«, fragte Heubel. »Ich habe gehört, um die Technologie wäre es viel besser bestellt als zur Zeit O.J. Simpsons. Mit all diesen neuen Tests kommt man schnell zu Ergebnissen.«
    Milo warf einen Blick auf Sean.
    »Schnel ler , Sir«, sagte
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