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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit
Autoren: Valerie Frankel
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geschmust — ich meine Jungen mit Mädchen, es sei denn — , nun ja, so etwas ist bei uns in der Show eigentlich nicht üblich.«
    Woody übernahm die Gesprächsleitung. »Lehnt euch einfach zurück und laßt die Sache laufen. Wer weiß? Womöglich amüsiert ihr euch sogar!« Er zwinkerte. Ich zwinkerte zurück und rieb mir das Auge. Woody wirkte verunsichert. Er rieb sich das Auge und sah seinen Finger an. »Okay. Sabrina wird euch in der Unterhaltung führen. Wir haben eine Verzögerung von sieben Sekunden bei dieser Show, daher braucht ihr euch in bezug auf euren Sprachgebrauch keine Sorgen zu machen. Schaut einfach, was Sabrina macht, und seid kreativ.«
    Lola hob die Hand. Woody nickte ihr zu. »Ich muß mal.« Die Teilnehmer kicherten.
    Sherri runzelte die Stirn. Sie sagte: »Da mußt du leider auf einen Reklamespot warten.«
    Der Kameramann befahl Ruhe auf dem Set. Sabrina kam hinter den Kulissen hervorgeeilt. Sie wirkte normal. Nicht nervös. Sondern ganz sie selbst — kalt, ruhig und vollkommen von der wirklichen Welt abgelöst. Ich fragte mich, was sie wohl diesmal genommen hatte und wieviel. Mit den Augen suchte ich Patty hinter den Kulissen und in den Zuschauerrängen. Sie war nirgends zu sehen. Die Musik der Show kam aus den riesigen Lautsprechern gewummert, die sich über meinem Kopf befanden. Der Kameramann zoomte dicht an Sabrinas leuchtenden roten Schopf heran.
    Sie sagte: »Knapp vorbei ist auch daneben, du Arsch.« Die Musik donnerte noch lauter, und die Zuschauer explodierten in wildes Kreischen und Stampfen. Ich entdeckte Buster und Sandra, die an der Seite der Zuschauerränge saßen. Er versuchte verzweifelt, sich ihrer umherschweifenden Hände zu erwehren.
    Sabrina zündete sich eine Zigarette an. Ich hatte noch nicht einmal das Bedürfnis, einen Zug daran zu nehmen. Sie wandte sich den Zuschauern zu und sagte: »Das Leben geht weiter. Die Party geht weiter. Nichts wird diese Fete aufhalten können, es sei denn, wir haben kein Budweiser mehr.« Das Publikum jubelte und trampelte auf den Rängen. Ich war entsetzt über ihre Gefühllosigkeit. Sabrina fuhr fort: »Wir haben heute abend eine ganz schöne Truppe von Fetengängern. Jeder einzelne von ihnen mußte vom Sicherheitspersonal von der Party weggezerrt werden. Wenn wir die nicht in die Taxis gesteckt hätten, dann hätten die die ganze verdammte Nacht weitergefeiert. Vor allem der hier«, sie zeigte auf Alex. »Der hat versucht, jedes einzelne Mädel auf der Veranstaltung gleich zu bumsen.«
    Alex wand sich ungemütlich in seinem Schleudersitz.
    Er sagte: »Aber nur die Hälfte von denen kam auch über.«
    »Was war mit der anderen Hälfte?« fragte sie herausfordernd.
    »Die haben eindeutig einen Fehler gemacht.«
    Die Motorradfahrermieze neben mir sagte: »Man höre sich das nur an. Der denkt wohl, er wäre Gottes Geschenk an die Menschheit.«
    »Oder vielleicht sollten wir ihn uns lieber schenken?« fragte der Typ mit den hochgefönten Haaren neben Alex. Eindeutig wollte er auch einmal ins Rampenlicht.
    Ich blickte hoch zu den Laufplanken über uns, ob dort wohl irgendjemand sei, der eine .45 Magnum mit sich herumschleppte. Die Laufplanken lagen vollkommen ruhig da und ganz dunkel. Ich schaute zu Buster und Sandra. Sie machte sich gerade an seinem Kragen zu schaffen, obwohl sie ganz konzentriert auf die Show blickte. Ich fragte mich, wieso sie überhaupt hier war. Buster starrte Sabrina an, als warte er auf etwas. Wenn er nicht damit beschäftigt war, Sandras Annäherungsversuche abzuwehren, tauchten seine Hände in die tiefen Taschen, die von den Armlehnen seines Rollstuhles hinabhingen.
    Eine Schweißperle rollte an meiner Wange entlang. Die Scheinwerfer wirkten wie gigantische Lebensmittelwärmer, und ich kam mir vor wie ein kleines brutzelndes Pommesstäbchen. Ich spürte Hunderte von Augen auf mir und wandte mich zu Sabrina um. Sie starrte mich an und sagte: »Wie ist das eigentlich, fühlen die Männer sich abgestoßen, wenn sie sehen, wieviel du auf Feten reinschaufelst? Vom Videotape her zu urteilen kannst du ganz schön futtern.«
    Ich antwortete: »Eigentlich haben die Männer in meinem Leben bislang nichts gegen meine orale Fixierung einzuwenden gehabt. Es hat sogar einige gegeben, die auf die Knie gegangen sind, um dafür zu danken.«
    »Hast du das auch getan?« Sabrina wirbelte herum, um Alex das zu fragen.
    Das war ein bißchen zu sehr unter die Gürtellinie. Alex zuckte zurück, und ich fühlte mit ihm. Er sagte: »Du
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