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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern
Autoren: Lisa Scott
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Gerichtshoheit der Fall der Mandantin fiel und was sie angestellt hatte.
    »Nein, Verjährung greift in diesem Fall nicht, aber es gibt einige interessante Fakten, die du wissen solltest.«
    Anne tappte im Dunkeln. »Was hat sie denn getan? «
    »Du musst dir zuerst die Fakten anhören, dich auf die einzelnen Facetten ihrer Situation einlassen. Du weißt ja, wie man sich auf einen Fall vorbereitet. Die Mandantin wartet in Besprechungsraum D auf dich. «
    »Sie ist meine Mandantin?«
    »Aber ja. Früher wärst du diesem Fall nicht gewachsen gewesen, jetzt schon. Ich glaube, nach allem, was du gemacht hast, hast du jetzt die Erfahrung, die Reife und auch die richtige Perspektive dafür. Manchmal kommen die Dinge zu uns, wenn wir dafür bereit sind. Nimm dir ein paar Tage frei und beschäftige dich gründlich mit diesem Fall.«
    »Ehrlich? « Anne stand auf, nahm einen Notizblock von der Mitte des Tisches. »Ein Arbeitsurlaub?«
    »Genau.« Bennie lächelte. »Erinnerst du dich an das Haus, das du an der Küste gemietet hast, als du dich auf den Chipster-Prozess vorbereiten wolltest? Ich habe es für dich angemietet. Du kannst die ganze Woche dort verbringen, und wir bringen dir Matt zum Wochenende. Es ist schon alles abgemacht. Ein romantisches Wochenende, nur wir fünf. «
    »Ehrlich?«, quietschte Anne, und Bennie lachte.
    »Ehrlich. Hattest du es übrigens schon einmal mit jemandem zu tun, der schuldig war?«
    »Mit Gil. Ich habe es gehasst.«
    »Tja, das ist der Schlüssel. Die Mandanten kommen so zu uns, wie sie sind, und wir können uns nicht den Luxus erlauben, sie auszusortieren. In dieser Beziehung ähneln sie unseren Familien. Wenn man also einen neuen Mandanten trifft, dann beurteilt man ihn nicht, man hört zu. Hast du verstanden? «
    »Ja.«
    »Du kannst Fragen stellen, und du darfst selbstverständlich deine Zweifel haben, aber du darfst nicht urteilen. Anwälte urteilen nicht, nur Richter urteilen. Kapiert? Und jetzt ab in den Besprechungsraum! «
    »Ich danke dir, Bennie.« Anne ging um den Tisch herum, umarmte sie, dann ging sie zur Tür und öffnete sie. »Ich komme in deinem Büro vorbei, wenn ich fertig bin.«
    »Tu das«, sagte Bennie, als sich die Tür schloss. Anne eilte über den Flur quer durch den Empfangsbereich und zu Besprechungsraum D. Sie öffnete die Tür. Dort saß, sehr klein am Ende des Tisches, ihre Mutter.
    Ihre gefärbten schwarzen Haare waren zurückgebunden, sie trug ein schlichtes, blaues Kleid und hatte nur einen diskreten Hauch Lippenstift aufgelegt. Sie zuckte auf ihrem Stuhl ein wenig zusammen, legte dann eine manikürte Hand auf die Tischplatte. Ihre Lider flatterten, als ob sie sich schämte.
    Du hast allen Grund, dich zu schämen, dachte Anne. Sie war viel zu überrascht, um etwas zu sagen.
    »Ich bin heute Morgen hergekommen, um dich zu sehen«, sagte ihre Mutter. Ihre Stimme stockte. »Deine Chefin, Bennie, bat mich, hier zu warten. Sie meinte, wenn sie zuerst mit dir spricht, wirst du mich vielleicht sehen wollen. Sie ist sehr nett. «
    »Du kennst sie nicht.« Anne hätte Bennie am liebsten den Hals umgedreht, bis ihr die Worte nicht urteilen, nur zuhören einfielen.
    »Ich hatte gehofft, mit dir sprechen zu können, bevor ich nach Los Angeles zurückfliege. Ich erwarte nichts von dir. Du solltest wissen, dass ich jetzt seit fünf Monaten und zehn Tagen clean und trocken bin. Ich habe sogar einen Job. Einen richtigen Job, der bezahlt wird.«
    Die Mandanten kommen so zu uns, wie sie sind, und wir können uns nicht den Luxus erlauben, sie auszusortieren. In dieser Beziehung ähneln sie unseren Familien.
    »Wenn du willst, dann gehe ich sofort«, fuhr ihre Mutter fort. »Ich habe eine Reservierung für den nächsten Flug. Er geht um drei Uhr heute Nachmittag.«
    Früher wärst du diesem Fall nicht gewachsen gewesen, jetzt schon.
    »Ich wollte nicht gehen, ohne mich verabschiedet zu haben. Und dir Hallo zu sagen.«
    Anne spürte, wie etwas tief in ihrer Brust sich löste. Etwas, das sie unterdrückt hatte und das sie sich noch nicht eingestehen konnte. Ihr fiel Mrs. Brown ein, die allein über ihren Kreuzworträtseln saß, und Mrs. DiNunzio, umgeben von ihrer Familie und jeder Menge Essen. Anne wusste, es gab da eine Verbindung, aber sie war zu erschüttert, um dieses Rätsel jetzt zu lösen. Sie merkte, wie sie auf einen Stuhl sank und automatisch den Notizblock vor sich auf den Tisch legte, wie sie es bei jedem anderen Treffen mit einem neuen Mandanten getan
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