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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern
Autoren: Lisa Scott
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wie er getötet worden war, und wenn ihr dieser Anblick auch keine Befriedigung verschafft hatte, so doch Sicherheit. Oder etwa nicht?
    Es klingelte erneut. Anne ließ den Schwamm ins Wasser fallen, richtete sich auf und sah durch den Spion. Es war Matt! Alles war in Ordnung.
    Anne löste eilig die Kette und öffnete die Tür in die warme Sommernacht. Matt stand auf der oberen Treppenstufe, in einem schwarzen T-Shirt, Jeans und mit einem Lächeln im Gesicht. Er balancierte seinen Aktenkoffer flach auf der Hand wie ein Tablett. Darauf standen eine Flasche Merlot und zwei Weingläser.
    »Ich konnte nicht schlafen und wusste, du würdest es auch nicht können. Du hast gesagt, dass du noch einmal ganz von vorn anfangen willst, also habe ich dir ein Einweihungsgeschenk mitgebracht.« Matt nahm die Flasche und Gläser von der Aktentasche und gab Anne einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, gefolgt von einem warmen, innigen Kuss, gegen den sie sich nicht wehrte, auch wenn ihre Handschuhe vor Seifenlauge tropften.
    »Holla. Komm doch herein«, sagte sie und schloss die Tür hinter ihm, als er über die Schwelle trat und auf Zehenspitzen über die nassen Dielenbretter schritt.
    »Du bist gerade beim Saubermachen?« Er verzog beim Lächeln nur leicht das Gesicht, denn die Schwellung war noch nicht abgeklungen.
    »Ja. Ich bin eben mit dem Putzen fertig.« Anne betrachtete ihr Werk. Dunkle Wasserflecken zierten die weißen Wände an zahlreichen Stellen. »Zwei Schichten Farbe, und alles ist wieder normal.«
    »Aber sicher.« Matt stellte die Weingläser auf den Boden und zog einen Korkenzieher aus seiner Hosentasche. »Ich kann nicht glauben, dass du das selbst machst. Du hättest doch einen Putzdienst anheuern können. Ich dachte, du würdest dich auf die Verhandlung vorbereiten, würdest dir etwas Nettes ausdenken, wie du deinen Gegnern in den Hintern treten kannst.«
    »Nein, das hier war wichtiger.« Anne streifte sich die nassen Gummihandschuhe von den Händen und hängte sie über den Eimmerrand.
    » Was ? Was ist mit der Frau passiert, die alles tun würde, um zu gewinnen - unter anderem einen Stripper zu engagieren? « Matt lachte, als er das Metallsiegel von der Weinflasche entfernte, dann den Korkenzieher ansetzte und den Korken mit einem festlichen Plo p herauszog. »Erzähl mir nicht, dass du dich geändert hast.«
    Anne dachte kurz nach. »Zur Hölle, nein!«
    »Gelobt sei der Herr.« Matt grinste und reichte ihr ein leeres Weinglas. Er goss beiden etwas Merlo t ein, dann stellte er die Flasche ab und hob sein Glas. »Auf dich und darauf, dass du dich nicht ändern mögest. Niemals.«
    Anne hob ihr Glas. »Und auf dich ...«
    Ein Handy klingelte. Beide griffen sie automatisch zu ihren Taschen, aber Anne hatte ihr Handy in der Handtasche im Wohnzimmer. Matt zog sein Handy aus dem Aktenkoffer.
    »Verdammt«, fluchte er, »wo du mir doch gerade sagen wolltest, wie toll ich bin.«
    »Du kannst das ohnehin besser«, erwiderte sie, während er das Handy aufklappte und sich meldete. Sie sah, wie seine blauen Augen aufleuchteten.
    »Ach wirklich? Na gut. Immer mit der Ruhe. Ich verstehe, wir reden gleich darüber. Ich bin schon auf dem Weg.« Matt klappte das Handy aufgeregt zu. »Das war Bill Dietz.«
    »Der Kandidat für ein Wut-Management-Seminar.« Anne nippte an ihrem Wein. Der Gedanke an Bill Dietz hatte ihr die Laune verdorben. Sie nahm einen größeren Schluck. »Was will er denn?«
    »Er will mich sehen. Er meinte, es sei wichtig. Vielleicht will er mich wieder engagieren.« Matt leerte sein Glas. Anne hatte gemischte Gefühle. »Dietz hat uns beide tätlich angegriffen. Warum hältst du immer noch zu ihm?« Matt wirkte hin- und hergerissen. »Er hat mir gerade gesagt, dass er es bedauert, dich gestoßen zu haben. Er hat die Kontrolle verloren.«
    »Ach?« Anne nahm einen großen Schluck Merlot. Er schmeckte hervorragend. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal eine richtige Mahlzeit zu sich genommen hatte.
    »Es tut mir Leid, dass ich dich gerade jetzt allein lasse, aber ich muss zu ihm.«
    »In deinen Schuhen möchte ich nicht stecken.« Anne nahm, einen letzten Schluck und leerte das Glas. »Wenn du wieder zum Anwalt der Gegenseite wirst, dann können wir uns erst nach Abschluss des Falles wieder sehen. Ich bin jetzt eine Brünette, und wir Brünetten sind nicht so locker wie die Rothaarigen.«
    »Tja, na gut. Was sein muss, muss sein.« Matt beugte sich zu ihr und küsste sie zum Abschied. »Geht
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