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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat
Autoren: Cabot Meg
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Scheck ausstellen dürfte, und der sagte ja, ausnahmsweise.«
    Ich starre sie an, dann lächle ich.
    Dann breche ich in Gelächter aus.
    Jamie beobachtet mich besorgt, als würde sie befürchten, ich hätte den Verstand verloren.
    »Eh – jetzt muss ich gehen. Ich treffe Gavin im Norden von New York. Dort dreht er einen Film. Ich werde ihm Grüße von Ihnen ausrichten. Uh – bis später, Heather.«
    Als ich mich umdrehe und Pete an seinem Schreibtisch sitzen sehe, lache ich immer noch.

    Er grinst mich an. »Was ist denn so komisch?«, will er wissen und schaut auf seine Uhr. »He, ein neuer Weltrekord! Heute kommen Sie pünktlich zur Arbeit. Und was ist denn das? Kein koffeinhaltiges Getränk mit einem Berg Schlagsahne in Ihrer Hand? Was ist passiert?«
    »Darauf hatte ich heute Morgen keine Lust. Ich freue mich so sehr, weil Sie wieder an Ihrem Platz sitzen. Oh, Sie ahnen ja nicht...« Ich stürme impulsiv zu ihm und schlinge meine Arme um seinen Hals.
    Verwirrt erwidert er die Umarmung und tätschelt meinen Rücken, etwas unbeholfen. »Jesus Christus, gestern wären Sie beinahe von einer Verrückten erschossen worden, und jetzt ziehen Sie eine Kleinmädchen-Show ab? Was ist denn los mit Ihnen?«
    »Nichts«, flüstere ich und richte mich auf. Durch einen Tränenschleier blinzle ich ihn an. Jetzt bin ich völlig ausgerastet. Aber das ist mir egal. Ich bin so froh, ihn zu sehen, und weil alles wieder normal ist. Nun ja, nicht ganz normal. Eine neue Normalität, die beste, die es geben kann.
    »Hm...« Pete tippt mit einem Finger auf seine Stirn, um dem Werkstudenten an der Rezeption zu bedeuten, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. »Können wir allmählich wieder arbeiten?« Er öffnet seine Schreibtischschubladen. »Okay, wer hat in meiner Abwesenheit hier aufgeräumt? Was ist aus meinen Donuts geworden? Alle sagen, daran wären Sie schuld...«
    »Moment mal!«, zische ich und wende mich zur Cafeteria. »Hätte jemand vom Gesundheitsamt diesen Schreibtisch gesehen, wären Sie gefeuert worden. Also habe ich Ihnen einen Gefallen getan.«
    »Was, einen Gefallen?«, ruft er mir nach. »Das ist eine
ganz üble Schikane, ich werde mich im Präsidentenbüro über Sie beschweren!«
    Lachend gehe ich zu Magda, die an der Kasse sitzt und gerade die Essenskarte einer Studentin durch den Scanner schiebt.
    »Schau dir all die hübschen Filmstars an, die bei mir frühstücken!«, gurrt sie. »Was für ein Glück wir haben, so viele schöne Filmstars in der Fischer Hall!«
    »Bitte, Magda, nicht jetzt«, stöhnt die Studentin. »Ich bin nur heruntergekommen, um ein Frühstück zu holen, ich habe wirklich keine Zeit für Ihr Getue...«
    Diese mürrische Stimme würde ich überall erkennen. »Sarah?«
    Da dreht sie sich um. Tatsächlich, Sarah, das Haar wieder normal gekraust, in einer Pyjamahose aus Flanell, einem riesigen Sweatshirt und Pantoffeln. Die Kontaktlinsen sind verschwunden, das Gesicht ist ungeschminkt, Aschenputtel ohne Ballkleid, in den alten Lumpen.
    Aber als sie mich sieht, ist ihre innere Schönheit unverkennbar, leuchtet ihr aus den Augen und verwandelt ihre missmutige Ich-bin-eben-erst-aufgewacht-Miene in ein freudiges Lächeln.
    Ihr Atem stockt, dann umarmt sie mich ungestüm. »O Heather!«, kreischt sie und umklammert meinen Hals so fest, dass ich kaum Luft bekomme. »Danke! Danke!«
    »Uh«, würge ich hervor, »gern geschehen.«
    »Was Sie für uns getan haben, ahnen Sie gar nicht«, haucht sie in mein Haar. »Weil Sie Owens Mörderin geschnappt haben, wurde die Anklage gegen Sebastian fallen gelassen. Jetzt ist er frei, kann wieder seine Vorlesungen besuchen und als Tutor fungieren. Sie haben ihn gerettet, Heather. Ja, gerettet. Von Anfang an haben Sie
an ihn geglaubt. Die einzige Person außer mir. Wie ich Ihnen das jemals vergelten soll, weiß ich nicht. Die letzte Nacht verbrachte er bei mir – ich meine, richtig. Oh, es war so himmlisch! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, einen Mann zu finden, mit dem ich eine physisch und intellektuell befriedigende Beziehung eingehen könnte. Mit Sebastian ist das möglich. Noch nie im Leben war ich so glücklich. Ich glaube, es wäre nie geschehen, wenn man ihn nicht des Mordes verdächtigt hätte. Und dann, aufgrund Ihrer mutigen Initiative, Heather … Wie soll ich Ihnen nur danken?«
    »Indem Sie aufhören, mich zu erdrosseln.«
    Sofort lässt sie mich los und tritt verlegen zurück. »Oh, tut mir leid.«
    »Schon gut. Freut mich, dass es mit
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