Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)
Autoren: T. Aaron Payton
Vom Netzwerk:
jagte Adams nach. „Wenn nicht für mich, dann für England!“
    „Ich bin kein Engländer“, erwiderte Adams.
    „Dann um der Menschlichkeit willen!“
    „Ich bin kein Mensch.“
    Das machte Pimm stutzig, doch er gab nicht auf. „Verdammt, Adams, dann helfen Sie mir für die Liebe!“
    Adams blieb auf seinem Weg zum Fluss stehen und neigte den Kopf. Dann wandte er sich um und betrachtete Pimm. „Liebe? Sie erzählen mir von Liebe?“
    „Ja, verdammt nochmal! Die Frau, die ich liebe, ist irgendwo da draußen in diesem Getümmel, Adams. Sie haben zu mir gesagt, dass Liebe das Einzige sei, das Ihnen etwas bedeutet, deshalb frage ich Sie als Mann. Es ist mir gleich, ob Sie ein Mensch oder ein Troll oder ein olympischer Gott sind, sie sind trotzdem ein Mann. Helfen Sie mir, die Frau zu retten, die ich liebe?“
    Adams starrte ihn einen Augenblick lang an. „Ich müsste dann wohl Hephaistos sein“, meinte er schließlich. „Von allen Göttern des Olymps, meine ich. Ich habe ein Hinkebein, und ich kann recht gut Metall verarbeiten. Hephaistos war mit Aphrodite, der Göttin der Liebe, verheiratet. Aber Sie, Lord Pembroke, Sie lieben Ihre Ehefrau nicht, und versuchen Sie nicht, mir etwas anderes weiszumachen.“
    „Wissen Sie es etwa nicht?“, fragte Pimm. „Meine Frau ist in Wirklichkeit mein ältester und liebster Freund, Freddy. Er wurde durch Morbus Konstantin in eine Frau verwandelt, deshalb hat er den Namen Winifred angenommen. Ich habe sie geheiratet, damit sie nicht allein und verlassen auf der Straße landete. Ich dachte, Sie wüssten das, Abel Value hat mich damit erpresst. Sie waren doch derjenige, der die Tests durchgeführt hat, die zeigten, dass Winnie und Freddy dieselbe Person sind.“
    Adams nickte langsam. „Die Haarproben? Aha. Nein, ich wurde lediglich aufgefordert, den Test durchzuführen. Der Grund wurde mir nicht mitgeteilt, und ich erfuhr nicht, von wem die Proben stammten. Value hat mich nicht in seine Pläne eingeweiht, wir waren keine Vertrauten. Doch wer ist dann die Frau, die Sie zu lieben behaupten, Lord Pembroke?“
    Dieses Gespräch machte ihn wahnsinnig, und es hatte etwas Surreales, mit all den Schreien und Kampfgeräuschen, die Pimm nicht weit hinter ihnen hörte. „Ihr Name ist Ellie“, sagte er. „Ellie Skye. Sie ist Journalistin. Sie ist mutig. Sie ist – sie ist – ach, zum Teufel, sie ist die, die schreiben kann, nicht ich. Ich habe nicht ihre Wortgewandtheit. Das ist einer der Gründe, weshalb ich sie liebe.“
    „Sie lieben eine Frau, die Sie nicht heiraten können“, meinte Adams, als spräche er mit sich selbst. „Weil Sie sich entschieden haben, eine andere zu heiraten. Es ist eine zum Scheitern verurteilte, unerwiderte Liebe. Ich verstehe. Ja. Also gut, Lord Pembroke, ich helfe Ihnen. Was soll ich tun?“
    Pimm schwindelte es vor Erleichterung. „Dieses Gerät dort drüben in dem eisernen Käfig. Wir müssen es zerstören, oder es werden weiterhin Monster erscheinen.“
    „Mmm. In Ordnung. Die Bestien selbst müssen ebenfalls erledigt werden, nehme ich an.“
    „Elektrizität hat sich dabei als wirkungsvoll erwiesen“, setzte Pimm an.
    Adams winkte ab. „Ich habe leider meine Batterien zu Hause gelassen. Doch diese armen Seelen, die ich mitgebracht habe, fressen liebend gern Fleisch. Eigentlich sollten sie Oswalds Untergang sein, doch es kümmert sie wenig, woher das Fleisch stammt. Sie können auch keinen Schmerz empfinden. Die Bestien scheinen aus Fleisch und Blut zu sein, so sonderbar ihr Fleisch auch sein mag. Ich bin sicher, dass diese Monster den Hunger meiner Ehrengarde stillen können.“ Adams zog ein kleines, viereckiges Gerät aus der Tasche und fing an, Hebel und Schalter zu bewegen.
    Die Herde zerlumpter Geschöpfe in seinem Rücken strömte vor und hetzte an Pimm vorbei. Sie nahm ihren Gestank nach rohem Fleisch, Blut und ungewaschener Haut mit sich, der ihm die Tränen in die Augen getrieben hatte. Pimm sah zu, wie sie eine aufgewühlte Masse roter Schlangen in der Nähe der Bühne angriffen. Die Masse wölbte einen Teil ihres Tentakelkörpers, um sie zu zerquetschen, doch die Ehrengarde stand unermüdlich wieder auf. Die Frauen begannen, in die Tentakel zu beißen, daran zu reißen und sich mit ihren Krallen zum Körper der Bestie durchzukämpfen, sichtlich entschlossen, ihn zu verschlingen. Pimm runzelte die Stirn. Auf dem Rasen waren noch andere Gestalten zu sehen, die um eines der Monster herum jagten. War das etwa Freddy? Mit einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher