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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts
Autoren: Simon Higgins
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stieß mit seinem Kopf fest gegen den von Moonshadow. Es gab einen dumpfen Schlag. Am Ende der Brücke stieß Nachtfalke einen erstickten Schrei aus.
    Moon sank auf die Knie, schwer benommen. Der Todlose erschien über ihm. Ihre Schwerter waren immer noch ineinander verkeilt, aber Moon verlor rasch an Kraft und damit, das wusste er, den Kampf. Aber trotz des schrecklichen Schlags gegen seinen Kopf arbeitete sein Verstand mit überraschender Klarheit. Denk schnell, befahl er sich, geh der Sache
auf den Grund, wie Mantis sagen würde. Jeder Kämpfer hat einen Schwachpunkt und sogar hier gibt es einen Weg.
    Der größte Teil seines Körpers war darauf vorbereitet, außergewöhnliche Schläge wegzustecken, aber dieser eine Kopfstoß hatte ihn schon an den Rand einer Gehirnerschütterung gebracht. Wie? Es gab nur eine Erklärung: das war kein normaler Kopfstoß gewesen. Also trug der Todlose eine gepanzerte Stirnbinde unter sei nem gewickelten Tuch. So kraftlos Moon sich fühlte, so schnell verstand er auch, was das bedeutete. Wenn der Todlose überhaupt irgendeinen Panzer trug, dann gab es doch eine Waffe oder einen Schnitt, den er fürchtete. Also konnte man ihm Schnittwunden zufügen. Und was geschnitten werden konnte, konnte vielleicht auch gekratzt werden.
    Moon drehte rasch sei nen schmerzenden Kopf. Er zwang sich dazu, seine nachlassende Energie zu spalten: zur einen Hälfte, um die Schwertumklammerung aufrechtzuerhalten, den Rest, um sich mit der Katze zu verbinden, so schnell - und so vollkommen - wie möglich.
    Der Todlose prahlte also gern mit den Wissensebenen? Dies, dachte Moon mit grimmiger Entschlossenheit, war das Auge des Tiers, Ebene drei: Blickkontrolle.
    »Viel Spaß damit!«, knurrte Moon seinen vor ihm aufragenden Feind an.
    »Spaß womit?« Der Todlose runzelte die Stirn.
    Eine Bewegung hinter Moon zwang den Killer, aufzusehen.
Als er es tat, sprang ein schwarz-weißer Ball aus Fell und Raserei auf den obe ren Teil seines Brustkorbs. Die Tempelkatze griff an. Ihre hinteren Klauen in seine Jacke gekrallt, schlugen ihre Vorderpfoten wieder und wieder in das Gesicht des Todlosen. Zwischen den rasenden Hieben fauchte sie, spuckte und versuchte, ihn zu beißen.
    Moon sah, wie sein Gegner zurücktaumelte. Er ließ das Schwert fahren, verlor es dabei fast und versuchte, die Katze abzuschütteln. Solch eine Attacke brachte jeden Schwertkämpfer in ein Dilemma. Die rasiermesserscharfe Klinge gegen ein flatterndes, wirbelndes Ziel so dicht am eigenen Körper einzusetzen, war einfach zu riskant. Vergeblich kämpfte der Todlose, konnte sich zwar kurz von der Katze befreien, aber nur, da mit sie ihn in einem neuen rasenden Angriff wieder ansprang.
    Moons Blick war jetzt durch den Kopfstoß und den Prozess der Sichtverschmelzung benebelt, also griff er eher auf gut Glück nach seinem Schwert und zielte damit auf ein Bein des Todlosen. Als es sein Ziel traf, merkte er, dass er den Fehler begangen hatte, mit der stumpfen Seite zuzuschlagen. Umso überraschter war er, als eine rote Spur auf dem Bein des Feindes erschien, genau dort, wo seine stumpfe Klinge ihn getroffen hatte.
    Das war es! Das Ge heimnis der schwarzen Kunst, das der Todlose zu verbergen versucht hatte. Der Todlose war immun gegen die scharfen Seiten der Klinge. Für ihn wa ren sie wie die stump fen Enden. Und umgekehrt.

    Moon hob seine Waffe. Der Todlose schützte seine Augen mit der Schwerthand und tastete mit der anderen blind nach dem Genick der Katze. Moon schwang sein Schwert, mit der stump fen Seite nach vorn, auf den Bauch des Todlosen. Wieder fühlte es sich an, als hätte er sei nen Feind bloß geprügelt. Dann erschien wieder eine Blutspur, wo Moons stumpfe Klinge getroffen hatte.
    Der Todlose warf seinen Kopf nach hinten und schrie vor Schmerz und Wut auf. Und vielleicht war da auch noch etwas, das Moon in seiner Stimme nie zu hören erwartet hatte: Angst.
    Seine Gedanken überschlugen sich, jetzt da er einen Plan hatte. Jetzt da er wusste, wie, konnte er den Todlosen verletzen und ihn so besiegen. Aber der Mörder versperrte immer noch die enge Brücke. Wie sollte er an ihm vorbeikommen, ohne noch eine Verletzung zu riskieren? Und was war mit Nachtfalke? Moonshadows Stärke verebbte rasch, seine Wunden und die Strapazen der Blickkontrolle schwächten sein Qi, seine Lebenskraft, mit jeder Sekunde mehr. Aber er sammelte sich und zielte mit wütenden Hieben auf die Beine seines Feindes.
    Mit wilden Schlägen durch die Luft fiel der Todlose
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