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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts
Autoren: Simon Higgins
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aus.« Nachtfalke schob Moon gegen einen Baumstamm. Sie nahm ei nen Schal aus ihrer Jacke und wand ihn als provisorischen Verband um seine Schulterwunde.

    »Gibt es ei nen Ersatztreffpunkt, für den Fall …« Sie blickte über ihre Schulter. »Warte. Mein Kopf ist jetzt klar und ich weiß, dass ich Shinobienergie fühle.«
    Ein Busch raschelte ungefähr zehn Schritte hinter ihr. Moon wendete unsicher den Kopf. Er und Nachtfalke waren in ziemlich erbärmlichem Zustand. Wenn es nicht seine Leute waren, konnten sie jetzt überhaupt eine alte Putzfrau besiegen? Er war sich nicht sicher.
    Groundspider sprang aus der Mitte des Busches hervor. Er trug einen Tarnanzug mit einem Rinden- und Blättermuster, die Kapuze zurückgezogen, einen großen Rucksack und ein Schwert auf seiner Schulter. Mit gerunzelter Stirn deutete er auf Moon.
    »Du bist es also doch!« Groundspider brach in ein Grinsen aus. »Das Mädchen hier hat mich durcheinandergebracht. Was hat es mit ihr auf sich? Eine Geisel?«
    Moon und Nacht falke wechselten müde, er leichterte Blicke.
    »Keine Geisel«, sagte Moon zu Groundspider, »eine neue Verbündete mit kostbaren Kenntnissen. Sie kommt mit uns zurück, oder ich komme nicht mit zurück.«
    »Wirklich?« Groundspiders Augenbrauen zogen sich in die Höhe. »Sind wir auf unserer ersten Mission vielleicht ein bisschen vorwitzig geworden? Eine Verbündete also? Na, dann neh me ich an, irgendeiner von euch hat die Pläne?«

    Sie nickten beide. Moon klopfte auf die Bambusröhre in seiner Jacke.
    Nachdem er einen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen hatte, verbeugte sich Groundspider vor Nachtfalke. Dann wandte er sich wieder Moon zu und schüttelte seinen Riesenkopf vor Neid und Erstaunen.
    »Nur daran zu denken, dass ich mir Sorgen gemacht habe, wie du zurechtkommst, draußen in der bösen weiten Welt!«
    Moon schaute ihn von der Seite an. »Lass uns später darüber reden. Bist du zu spät gekommen?«
    »Ja, aber es war nicht meine Schuld. Ich wurde durch einen Zwischenfall auf der Landstraße aufgehalten, als ich verkleidet unterwegs war. Irgend so ein idiotischer Ronin wollte, dass ich ihn als Leibwächter anstellte. Ha! Sehe ich aus, als bräuchte ich einen Leibwächter? Na ja, er wollte kein Nein als Antwort akzeptieren, und so mussten wir es mit den Schwertern austragen.«
    »Manche Menschen lernen nie dazu«, lächelte Moon wissend. Nachtfalke sah ihn fra gend an. »Ich erzähle es dir ein anderes Mal«, flüsterte er.
    »Aber das war nicht das Schlimmste!« Groundspider ließ seine Knöchel knacken. »Nur weil ich diesem Narren ein Ohr abgeschnitten habe, ließ mich ein Inspektor, der gerade vorbeikam, Bericht erstatten. Einen Moment habe ich gedacht, ich müsste auch gegen ihn kämpfen! Habe ihn dann überzeugt, dass es Selbstverteidigung war und mein listiger Hieb nichts als ein bisschen Glück meinerseits.
Aber ich musste trotzdem dafür bezahlen. Papierkram! Es hat Stunden gedauert. Und diese Formulare! Du hättest diese Formulare sehen sollen. Wer immer sich die ausdenkt, muss total verrückt sein …«
    »Du musst Groundspider sein«, lachte Nachtfalke. Er blinzelte sie erstaunt an.
    »Formulare ausfüllen? Du musst wirklich gelitten haben«, seufzte Moon. »Irgendeine Idee, was die anderen aufhält?«
    »Sie haben etwa drei Hügel zurück eine kodierte Nachricht mit Pfeilen abgeschossen. Sie wurden durch eine Straßenblockade aufgehalten, bemannt von einem heruntergekommenen Pack betrunkener Ga no ven. Aber sie sind höchs tens zehn Mi nuten entfernt.« Groundspider sah Nachtfalke an, dann grinste er Moon respektvoll an. »Warte, bis sie das hier hören!«

    Silberwolf machte dem Samurai ein Zeichen, den Besucher hereinzulassen.
    »Dann schließ die Tür und schick alle anderen weg«, befahl er und blickte in seine leere Saketasse. Sein Kopf schmerzte, weil er am Abend zuvor zu viel Sake getrunken hatte. Immerhin hatte das geholfen, alles für ein, zwei Stunden zu vergessen. Sein leerer Audienzraum war auf unheimliche Weise still, noch eine Erinnerung an seine schmerzliche Niederlage.
Silberwolf ließ seinen Kopf hängen und ging auf die kleine gepolsterte Plattform zu. Er setzte sich und stellte die Tasse auf das Podest neben sich.
    Privatermittler Katsu betrat das Zimmer.
    Silberwolf forderte ihn auf, Platz zu nehmen. »Hast du das Bestechungsgeld ausgegeben, das ich dir gegeben habe?« Der Kriegsherr verschränkte seine Arme und steckte sie in seine Seidenärmel.
    Katsu nickte. »Es war
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