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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts
Autoren: Simon Higgins
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er. »Ich werde ihn zerbrechen, wie die Tasse. Ich will seinen Kopf!«

EINUNDZ WANZ IG
    TREUEEID
    Moon ging durch den sonnenbeschienenen Garten des sicheren Hauses in Edo und rieb sich sanft seine Schulterbandage. Der Garten lag am Ende einer ruhigen, begrünten Straße, weit entfernt von den festungsgleichen Wänden des Klosters seines Ordens.
    Nachtfalke saß auf einer flachen Steinbank, von der aus man einen wunderbaren Blick auf den großen Karpfenteich hatte. Moon lächelte, als er beobachtete, wie sie verträumt ins Wasser starrte. Ahorn- und Kirschbäume umrahmten den tie fen Teich. Goldene und rote Fische tauchten an die Oberfläche und schnappten lautlos nach Insekten. Es war eine Szene voller Frieden und Harmonie. Es war der Gegensatz zu ihrer Art zu leben.
    Sie blickte auf und lächelte. Er setzte sich neben sie. Sie sahen sich an und Nachtfalke errötete. Moon lächelte verlegen.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte er und sah schnell weg. »Ich habe gerade die gute Neuigkeit gehört. Sie haben deinen Treueeid akzeptiert. Nachdem du ihn jetzt geleistet hast, kannst du bleiben.«
    »Ich muss noch einen letzten Test bestehen, der aus einem Gespräch mit jemandem namens Weiße
Nonne besteht. Aber was auch immer passiert, allein so weit gekommen zu sein … verdanke ich nur deiner Unterstützung.« Sie verneigte sich. »Das ist der Grund, warum sie mir eine Chance gegeben haben.«
    »Nein«, sagte er bestimmt. »Sie haben dich wegen deiner Fähigkeiten ausgewählt.«
    »Es war schwer, weißt du, noch vor ein paar Tagen.« Nachtfalke ließ den Kopf hängen. »Um mein Gehorsam gegenüber dem Orden vom Grauen Licht zu beweisen, musste ich unter anderem alles sagen, was ich über den Clan weiß, der hin ter mir stand, über meine früheren Klienten, Missionen. Alles! Über so etwas zu sprechen, geht ei nem Spion gegen die Natur, aber ich habe mich gezwungen, ihnen alles zu sagen, was sie wissen wollten.« Sie lä chelte ihn verschämt an. »So wie du es für mich getan hast, dort in dieser Kalksteinhöhle.«
    »Mantis hat gesagt, es war der Fuma-Clan, der dich nach Fushimi geschickt hat.«
    »Ja. Sie hatten vor, die Pläne unter den rebellierenden Kriegsherren meistbietend zu versteigern. Silberwolf ist nicht der Ein zige, der un zufrieden ist. Der Shogun hat viele Feinde.« Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. »Die Fuma trainieren geeignete Waisenkinder, ge nau wie das Graue Licht. Aber glaube mir, sie sind nicht annähernd so freundlich zu ihnen.«
    »Das hast du jetzt alles hinter dir«, sagte Moon. »Sie machen es hier richtig. Bruder Eagle wird dich nach bestimmten Methoden ausbilden lassen, die nur wir benutzen, dann wird er dir je manden an die
Seite stellen. Mit ihm wirst du dann ein paar Missionen erfüllen, als eine Art Lehrling.«
    Ihre Nase kräusel te sich über ei nem frechen Lächeln. »Hast du irgendeine Ahnung, wen sie mir zur Seite stellen?«
    Moon zuckte mit den Schultern. Dann wurde sein Gesicht rot. »Ich weiß, von wem ich hof fe, dass er es ist …«
    Die beiden sahen sich um. Heron betrat den Garten mit einem Körbchen, das mit einem Tuch bedeckt war. Nachtfalke und Moonshadow verbeugten sich vor ihr.
    Heron lächelte freundlich und würdevoll und klopfte auf das Körbchen. Ein schwaches Miauen kam unter dem Tuch mit dem Blättermuster hervor. »Dein Bericht erwähnt eine gewisse freundliche Tempelkatze. Ein ideales Objekt für Blickkontakt, hast du geschrieben, mit einem Schwanz, den diese Rasse normalerweise nicht besitzt.«
    Sie deckte den Korb auf und die Kat ze setzte sich auf. Sie maunzte aufgeregt.
    »Stellt euch unsere Überraschung vor«, fuhr Heron fort, »als ein tropf nasses Tier, auf das die se Beschreibung passte, in unserem sicheren Haus am Tokaido bei Fushimi auftauchte. Man hat mir gesagt, das arme Wesen sei schwer verletzt und halb ertrunken gewesen.«
    »Hast du mich gesucht?«, fragte Moon die Katze. Er nahm sie sanft aus dem Körbchen und hielt sie an sei ne Brust. Sofort begann sie zu schnurren. »Ich weiß nicht einmal, ob es ein Weibchen oder ein
Männchen ist, aber ich verdanke dieser Katze mein Leben.« Er nickte Nachtfalke zu.
    Nachtfalke nickte. »Wir stehen in ihrer Schuld, denn sie hat den Todlosen vernichtet.«
    Moon runzelte bei ih ren Worten die Stirn. Konnte man sicher sein, dass der Todlose wirklich tot war? Er blickte auf die Tempelkatze. Immerhin hatte sie ja irgendwie den Fluss überlebt.
    »Es scheint mir, sie will dein Maskottchen sein.« Herons
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