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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts
Autoren: Simon Higgins
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umgebracht, oder?«
    Mit einem verärgerten Schnauben zog Jiro drei weitere Shuriken aus seiner Tasche. Er schleuderte den ersten auf den Kopf des Todlosen. Der großgewachsene Mörder beugte seine Knie und tauchte unter seiner Flugbahn hindurch. Der wirbelnde schwarze Stern traf auf die Holzpaneele direkt hinter ihm und schlug mit einem lauten Knall dort ein.
    »Konzentrier dich, Würfelspieler!« Der Todlose kicherte. »Du hast gerade deine beste Chance vertan.«
    Jiro fluchte und warf seinen nächsten Shuriken auf die Brust seines Gegners, aber der Todlose hob sein Schwert in der al lerletzten Sekunde und blockte ihn ab. Das schwarze Wurfmesser schnellte nach oben und landete in einem Deckenbalken.
    Die beiden Samurai waren sprachlos vor Ehrfurcht. Der kleinere gab seinem Partner einen Stoß.
    »Man sagt, dass unter dieser Kapuze«, flüsterte er, »in Wirk lichkeit der Kopf ei nes Otters steckt, aber mit riesigen Reißzähnen.«
    Akira blickte zu dem Shuriken im Zimmerbalken und nickte langsam.
    »Dir werde ich es zeigen!« fauchte Jiro. Er schleuderte den dritten Shuriken, dieses Mal auf den Magen seines Feindes, dann zog er einen kleinen Dolch aus seiner Jacke und stürmte auf den Todlosen zu.
    Silberwolf blinzelte, als der Spie ler die Waf fe zog. Der dritte Shuriken war einfach verschwunden. Was für eine Zauberei war das?
    Der große Mörder ließ sein Schwert sinken, als Jiro vorbeizischte und ihm tief in die Brust schnitt.
    Silberwolf lehnte sich vorwärts. Der Atem stockte ihm.
    Der Todlose machte keine Bewegung. Jiro wurde langsamer, fand sein Gleichgewicht wieder und wirbelte herum, hob den Dolch und zeigte damit auf den Tod losen. »Wie hat dir das ge fallen, na? Tut es weh?«
    Ein dunkles, überlegenes Glucksen kam unter der geknoteten Kapuze hervor. Silberwolf betrachtete den Todlosen aufmerksam von Kopf bis Fuß, dann begann auch er zu lachen.
    Jiros Augen weiteten sich, als der Todlose den dritten Shuriken hochhielt. Er hatte ihn mit seiner blo ßen Hand aus der Luft gefangen. Der große Mörder steckte sein Schwert wieder in die Scheide, warf Jiro den Shuriken vor die Füße und glättete dann mit beiden Händen den Stoff seiner Jacke über dem Oberkörper.
    »Was?« Jiros Kopf kippte nach vorn. Sein Mund öffnete sich vor Verblüffung.
    Ein gut sichtbarer Schnitt verunzierte jetzt die Jacke des Tod losen. Aber da runter und unter dem aufgeschlitzten weißen Hemd konnte man seine Haut deutlich sehen.
    Da war kein Blut. Da war kein Schnitt.
    Jiro inspizierte seinen Dolch. Er war trocken. Er
schüttelte den Kopf, brachte nur stotternd ein paar Worte vor. »Wie? Wie hast … Ich weiß, dass ich dich getroffen habe! Ganz sicher! Ich habe es gefühlt! Niemand kann …«
    »Man sagt«, warf Akira feierlich ein, »dass der Todlose von einem Schattenmeister ausgebildet wurde, von Koga Danjo selbst!«
    »Koga Danjo soll dreihundert Jahre alt sein«, flüsterte der kleine Samurai.
    »Ihr solltet wissen«, warnte Silberwolf die Gruppe, »dass unser unverwundbarer Freund hier nach Morden berechnet, nicht nach Tagen, also werde ich ihn in Reserve halten, bis etwas auftaucht, das seiner Talente würdig ist.« Er nickte Akira und Jiro zu. »In der Zwischenzeit solltet ihr beide, zusammen mit meinen besten Kämpfern hier, in der Lage sein, die niedrigeren Besucher in Schach zu halten.«
    »Erwartet mein Lord denn mehr als einen Eindringling?« Akira verschränkte die Arme.
    Silberwolf nickte grimmig und klopfte auf den Boden neben sich. »Momoyama. Schloss Pfirsichberg.« Er seufzte, sein Blick wanderte zur Decke. »Es ist eine starke Festung, das ja, aber gebaut, um einer anderen Art Angriff standzuhalten als dem, den wir nun erwarten. Seid gewiss, unser Land ist in diesen Tagen voller Spione und Gegenspione. Und dort draußen gibt es andere, die voller Hoffnung auf meine neue Beute sind.«
    »Andere Kriegsherren, die um die Plä ne konkurrieren?« Akira rieb seine glatte Haut.
    »Ja. Obwohl ich hier oben auf diesem Burgfried sitze,
sicher in mei nem Archiv, umgeben von treuem Stahl, werden die Agenten anderer Männer die Hände danach ausstrecken.«
    Er winkte mit der Hand in Richtung der Söldnerriege. »Aber mit mei nen Wachen und euch Eh renmännern, die ihr bereit seid, sie abzufangen, was sollten wir da fürchten?«
    »Genau«, Jiro warf sich in die Brust. »Wir werden nicht versagen.«
    »Gut.« Silberwolf lächelte, dann traf ihn der Blick des Todlosen. »Und falls doch …«
    Der Todlose blickte langsam
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