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Der Hund im Kuehlschrank

Der Hund im Kuehlschrank

Titel: Der Hund im Kuehlschrank
Autoren: Cordula Carla Gerndt
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»Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von allen.«
    (Karl Valentin)
Worum es geht
     
     
    In München gibt es das Hofbräuhaus, den Viktualienmarkt, die Frauenkirche – und eine erste Adresse für Geschichten. Dabei handelt es sich um einen kleinen Laden rechts der Isar mit einem großen Schaufenster zur Straße hin. Es ist eine gewöhnliche Straße, mit schlichten Wohnhäusern, einem alten Kiosk, einem Café am Eck, einer Schreinerei und einem Fahrradhändler nebenan. Umso ungewöhnlicher wirkt der Laden mit dem schnörkellosen Schild »Geschichtenpraxis« im Fenster. Was erwartet einen dort? Wer neugierig ist, bleibt stehen und wirft einen Blick hinein . . . Um es Ihnen gleich zu verraten: Ein aufmerksamer Blick lohnt sich, denn all das, was im Laden zu sehen ist, spielt später im Buch eine Rolle.
    Raum für Geschichten
    Zwischen bunten Büchern thront auf der Fensterbank ein Frosch auf einer goldenen Kugel. Dahinter auf dem Boden ein »fliegender Teppich« mit roten Kissen und einem runden Tisch mit Stühlen. Rechts und links an der Wand Bücherregale voller Märchen, Mythen und anderer Geschichten. In der Mitte des Raumes ein
Schreibtisch, darauf Telefon, Laptop, Wörterbuch und ein dickes Knäuel mit rotem Faden. Ein Barhocker steht im Eck, daneben ein Akkordeon. Wer den Blick weiter schweifen lässt, entdeckt ein Flipchart, ein altes Spinnrad, eine Handpuppe in Form einer Schnecke, eine kleine Musikanlage und eine Minibar mit Kaffee und Tee. Links auf dem Tresen eine Box mit »Hosentaschengeschichten«, daneben ein gefülltes Bonbonglas voller »Phantasiedrops« und zwei hölzerne Würfel, auf denen ein Hund und ein Kühlschrank zu sehen sind . . .
     
    Was ist das für ein Ort? Der kreative Arbeitsplatz einer Erzählerin. Mein Arbeitsplatz. Mitten in der Stadt ein eigener Raum für Geschichten.
    Lebendige Kommunikation
    Liebe Leserin, lieber Leser, ich will Ihnen keine Märchen erzählen – und doch werden Sie in diesem Buch ein paar davon finden. Die Anleitung zur lebendigen und bewussten Kommunikation, die Sie in Händen halten, nähert sich ihrem Thema auf ungewohnte Weise. Kommunikation ist ein weites Feld. Viel wird darüber gesprochen und geschrieben. Als ich dieses Buchprojekt in Angriff nahm, fragte ich mich: Was kann eine professionelle Geschichtenerzählerin aus ihrem Blickwinkel Konstruktives dazu sagen? Der Weg führte mich zu den Wurzeln. Die Basis jedes guten Gesprächs besteht aus zwei wesentlichen Qualitäten: Erzählen und Zuhören. Zwei Seiten einer Medaille, die untrennbar miteinander verbunden sind. Wer erzählen will, muss zuhören können. Und wer zuhören will, braucht Sinn für gute Geschichten. Eine bewusst gestaltete Erzählkultur ist eine wichtige Grundlage, damit Kommunikation im Alltag gelingt.

     
    In Gesprächen geht es nicht nur darum, Informationen auszutauschen, Fakten zu analysieren und Sachverhalte zu erklären, sondern vor allem um Kontakt, Austausch und Nähe zwischen Menschen. Erzählen ist unmittelbar. Ohne zwischengeschaltete Medien. Direkt von Mund zu Ohr. Erzählen und Zuhören ist – wie auch die Begegnung im Tanz, in der Musik oder im Sex – der Herzschlag menschlichen Zusammenseins.
     
    Jedes Leben ist voller einzigartiger Geschichten. Sich diese bewusst zu machen, ihnen einen persönlichen Ausdruck zu verleihen und sie mit anderen Menschen zu teilen, ist nicht nur interessant und unterhaltsam, sondern kann auch heilsam und sinnstiftend sein. Dieser »Ratgeber« möchte auf spielerischem Weg Freude am gesprochenen Wort und an einem phantasievollen kommunikativen Miteinander vermitteln. Die Ideen und Impulse, die Sie hier finden, lassen sich alle unkompliziert und individuell im Alltag umsetzen. Sie stammen aus meiner Praxis als Erzählerin, Lektorin, Sprachpädagogin und Leiterin von Erzählwerkstätten.
     
    Dieses Buch will Lust machen auf Geschichten und gute Gespräche. Es will die Phantasie wecken und ermutigen, den Geschichtenschatz in sich und um sich herum zu entdecken. Es möchte anregen, sich selbst im Erzählen zu erleben, mit Worten zu spielen, der Kraft der inneren Bilder zu vertrauen, einen roten Faden zu finden und ihm zu folgen, beim Reden nicht nur zu informieren, sondern auch zu unterhalten, und – nicht zuletzt – anderen Menschen aufmerksam zuzuhören.
     
    Das Buch beginnt mit einer Geschichte.

Wie wir miteinander kommunizieren
    »Und selbst wenn eines Tages nicht mehr geschrieben oder gedruckt werden wird, wird es Erzähler
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