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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
Autoren: Timothy Zahn
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    Der imperiale Sternzerstörer Schimäre glitt durch die Schwärze des Weltraums; sein einziger Begleiter war der stumme Gasriese Pesitiin, der sich tief unter ihm drehte.
    Admiral Pellaeon stand am vorderen Aussichtsfenster und starrte zu der toten Welt hinaus, als Captain Ardiff die Brücke betrat. »Meldung von Major Harch, Admiral«, sagte er schneidig. »Alle durch den Angriff der Piraten entstandenen Schäden sind behoben. Ihr Schiff ist wieder klar zum Gefecht.«
    »Danke, Captain«, erwiderte Pellaeon und verbarg sorgsam ein Lächeln. In den dreißig Stunden, die seit dem gescheiterten Angriff auf die Schimäre vergangen waren, hatte Ardiff zunächst an einen Überfall durch den General der Neuen Republik Garm Bel Iblis geglaubt. Danach hatte er den Verdacht gehegt, hinter der Attacke hätten abtrünnige imperiale Elemente gesteckt, und später, verräterische Rebellen könnten darin verwickelt gewesen sein. Schließlich war er zu der festen Überzeugung gelangt, dass eine Piratenbande für den Angriff verantwortlich war.
    Natürlich musste man Ardiff fairerweise zugestehen, dass er eben dreißig Stunden Zeit gehabt hatte, sich seine diversen Theorien durch den Kopf gehen zu lassen. Der vorläufige Bericht der Techniker über die Trümmer jenes zerstörten Kaloth -Schlachtkreuzers hatte seine Meinung ohne Zweifel ebenfalls beeinflusst. »Irgendetwas Neues von den Patrouillen?«, fragte Pellaeon.
    »Nur weitere negative Meldungen, Sir«, antwortete Ardiff. »Immer noch keine Hinweise auf Aktivitäten irgendwo im System. Oh, und die im Sensortarnmodus fliegende Angriffsfähre, die Sie auf den Fluchtkurs der Angreifer angesetzt hatten, hat sich ebenfalls gemeldet. Noch immer keine Spur.«
    Pellaeon nickte. Er hatte nichts anderes erwartet – jeder, der es sich leisten konnte, einen Schlachtkreuzer zu kaufen und zu fliegen, kannte für gewöhnlich auch ein paar Tricks, um ein solches Raumschiff zu verstecken. »Es war einen Versuch wert«, erklärte er Ardiff. »Lassen Sie es die Einheiten noch mit einem weiteren System versuchen; unsere Reichweite ist auch ohne Relais groß genug. Wenn sie bis dahin keine Spur entdeckt haben, sollen sie zurückkehren.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Ardiff leise.
    Pellaeon konnte Ardiffs Zögern erkennen, ohne hinzusehen. »Eine Frage, Captain?«, soufflierte er.
    »Es geht um diesen Kommunikationsausfall, Sir«, entgegnete Ardiff. »Es gefällt mir nicht, so vollkommen ohne Kontakt zu sein. Es ist, als wäre man blind und taub; und, offen gesagt, es macht mich nervös.«
    »Mir gefällt es auch nicht besonders«, gab Pellaeon zu. »Aber wenn wir Verbindung mit dem Universum dort draußen aufnehmen wollten, könnten wir lediglich eine Übertragung an eine imperiale Relaisstation senden oder uns Zugang zum HoloNet verschaffen; und in der gleichen Minute, in der wir eins von beidem tun, weiß jedermann von Coruscant bis Bastion, dass wir hier sind. Wenn das geschieht, werden noch ganz andere Parteien als gelegentlich auftauchende Piratenbanden Schlange stehen, um uns aufs Geradewohl zu beschießen.«
    Und, so fügte er stumm hinzu, dann gäbe es auch keine Möglichkeit, ein unauffälliges Treffen zwischen ihm und Bel Iblis zu arrangieren. Vorausgesetzt, der General war überhaupt zu Gesprächen bereit.
    »Ich verstehe das alles, Admiral«, sagte Ardiff, »aber haben Sie einmal daran gedacht, dass der gestrige Zwischenfall vielleicht keine isolierte Attacke gegen ein isoliertes imperiales Raumschiff war?«
    Pellaeon hob eine Augenbraue. »Wollen Sie damit andeuten, dass der Überfall Teil eines koordinierten Angriffs auf das Imperium war?«
    »Warum nicht?«, gab Ardiff zurück. »Ich bin im Augenblick bereit einzuräumen, dass es nicht die Neue Republik war, die jene Angreifer angeheuert hat. Aber weshalb hätten die Piraten den Überfall nicht auf eigene Faust durchführen sollen? Das Imperium hat den Piratenbanden stets hart zugesetzt. Vielleicht haben sich einige von ihnen zusammengetan und beschlossen, dass die Zeit reif sei für Rache.«
    Pellaeon strich sich nachdenklich über die Lippen. Auf den ersten Blick war dies eine lächerliche Vorstellung – noch auf dem Sterbebett war das Imperium weitaus mächtiger, als dass irgendein Zusammenschluss von Freibeuterbanden hoffen konnte, den Sieg davonzutragen. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass sie nicht dumm genug waren, es trotzdem zu versuchen. »Bleibt die Frage, woher sie wussten, dass wir hier sind«, stellte er
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