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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie
Autoren: A.F.Morland
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»Das Gebiet ist hermetisch abgeriegelt«, sagte Lieutenant Emerson Holmes. »Da kommt nicht einmal eine Maus durch.«
    Captain Al Brewster nickte. »Silver ist ein Idiot. Er unterschätzt uns, aber wir werden ihm zeigen, wie die New York Police arbeitet. Er hatte seine Chance.«
    Brewster und Holmes standen in einer düsteren Sackgasse vor einem schäbigen Abbruchhaus.
    »Was sagst du zu der Geschichte des kleinen Jungen?« fragte der Lieutenant.
    Al Brewster hob die Schultern. »Es ist nicht meine Aufgabe, mir darüber Gedanken zu machen.«
    »Du hast dir trotzdem welche gemacht, jede Wette.«
    »Sie sind hier nicht maßgebend. Der kleine Timmy Willoby kann erzählen, was er will. Ich halte mich an die Fakten, und die sehen so aus, daß seine Mutter ihren Mann mit zwei Kopfkissen erstickte und seither flüchtig ist. Aber wir sind nicht hier, um das zu klären, Emerson«, sagte der Captain unwillig. »Wir sind hier, weil Timmys Vater den Jungen aus dem Haus schickte, um Hilfe zu holen, und er schärfte ihm ein, nicht zu dem großen Mann mit den Silberhaaren zu gehen, der im Blockhaus nebenan wohnte. Als wir dort eintrafen, war der Mann natürlich verschwunden, und die Fahndung, die wir ankurbelten, brachte nichts ein.«
    Lieutenant Holmes grinste. »Du schimpfst immer über das Fernsehen. Diesmal hat es uns geholfen. Wir hätten den wertvollen Tip nicht gekriegt, wenn der Junge nicht vor laufender Kamera von dem großen Mann mit den Silberhaaren gesprochen hätte.«
    Al Brewster winkte ab. »Ich habe trotzdem etwas gegen die Fernsehleute. Sie sind anmaßend, selbstherrlich, und wiegeln die Leute nur auf, statt uns zu helfen.«
    Fünf Minuten Bedenkzeit hatte Captain Brewster dem Hünen mit den Silberhaaren gegeben. Danach hätte Mr. Silver mit erhobenen Händen aus dem Abbruchhaus kommen sollen.
    Al Brewster hatte ihn nicht im unklaren darüber gelassen, was nach Ablauf der Frist passieren würde, und es war bei keiner leeren Drohung geblieben. Das Haus war von der Polizei umstellt, und von allen Seiten hatten sie Tränengasgranaten hineingeschossen.
    Brewster war zuversichtlich, daß der Hüne nun bald herauskommen würde.
    Tränengas hält keiner aus.
    »Er wird uns bald sagen, warum Jerry Willoby seinen Sohn vor ihm warnte«, sagte der Captain. »Und er wird uns erklären müssen, warum er das Blockhaus so schnell verlassen hat.«
    »Du nimmst an, daß er Dreck am Stecken hat, nicht wahr?« fragte Emerson Holmes.
    »Er hat irgendwie mit dem Mord an Jerry Willoby und dem Verschwinden von Jane Willoby zu tun«, meinte Al Brewster überzeugt. »Seine Flucht kommt einem Geständnis gleich!«
    Aus dem alten Haus quollen helle Tränengasschwaden.
    Lieutenant Holmes blickte gespannt zum Haustor. »Der Kerl scheint verdammt zäh zu sein.«
    Captain Brewster setzte sich über Walkie-talkie mit seinen Leuten in Verbindung. Einen Posten nach dem anderen rief er ab, doch er bekam von überall negativen Bescheid.
    Mr. Silver tauchte an keinem Fenster und an keiner Tür auf.
    »Der will wohl testen, wieviel Geduld ich habe!« knurrte Brewster. »Nicht sehr viel! Ich hasse es, lange zu warten!«
    »Vielleicht hat er eine Möglichkeit gefunden, dem Tränengas zu entgehen«, nahm Emerson Holmes an.
    »Dann müssen wir eben umdisponieren«, sagte der Captain und hob das Sprechfunkgerät. Diesmal wandte er sich an alle Männer gleichzeitig. »Jungs, der Bursche ist ein störrischer Esel. Wenn er nicht herauskommen will, müßt ihr also hinein, aber seht euch vor. Angeblich ist der Mann im Besitz einer Waffe. Ihr dürft nichts riskieren. Wenn ihr seht, daß er zur Kanone greift, schießt ihr. So, und nun: Gasmasken auf und rein ins Haus! Bringt mir Silver - tot oder lebendig!«
    ***
    Gary London hatte einen Trick entdeckt, wie er selbst bei den zugeknöpftesten Mädchen ans Ziel kommen konnte, und er wandte ihn sooft wie möglich an.
    In einem Kinocenter auf dem Broadway lief ein Horrorfilm in 3D: Der Streifen mit dem beinahe märchenhaften Titel »Der Wolf« war der beste Schocker, der je gedreht worden war.
    Pino Genoffrio, der Star des Films, stellte unter Beweis, daß er ein großartiger Darsteller war. Sein Monster war so beklemmend echt, daß man sogar dann eine Gänsehaut bekam, wenn er in menschlicher Gestalt auf der Leinwand erschien.
    Gary Londons Trick bestand darin, zwei Logenplätze zu kaufen und sich den Film mit seinem auserwählten Mädchen anzusehen. Schon nach kurzer Zeit preßten sich die Mädchen schutzsuchend an
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