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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut
Autoren: Lisa Jackson
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klar.« Er konnte nur hoffen, dass sie wirklich dran waren, einen Vorsprung hatten, aber das bezweifelte er. Niemand, nicht Regan Pescoli, nicht Sheriff Dan Grayson und auch kein FBI-Agent, konnte ihn jetzt aufhalten.
    Er trat aufs Gaspedal und fuhr weiter bergauf, folgte den Wagenspuren, die in diese gottverlassene bergige Gegend führten, und hoffte wider besseres Wissen, dass er sich irrte, dass es Selena gutging, dass sie heil und unversehrt war.
    Du machst dir etwas vor. Du weißt, dass sie in Gefahr ist.
    Das Licht seiner Scheinwerfer durchdrang kaum den dichten Schneevorhang; seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, und er hatte schreckliche Angst, dass er zu spät kam.
    Was auch immer auf ihn zukommen mochte, der Eismumienmörder war mit Sicherheit darin verwickelt. Doch warum versuchte sie, ihn im Alleingang zur Strecke zu bringen?
    Warum rückte sie nicht mit der gesamten Kavallerie an? Sie war allein losgezogen, das hatte er durch das Fenster des Grizzly Hotels beobachtet. Sie hatte auf ihr Handy geblickt und war wie von der Tarantel gestochen davongerast.
    Vielleicht war sie weggelockt worden. Vielleicht hatte jemand einen Köder gelegt, der Eismumienmörder …
    Sein Handy zeigte einen Anruf an, und er meldete sich noch vor dem zweiten Klingeln, die Augen fest auf die tief verschneite Berglandschaft gerichtet. »O’Keefe?«
    »O Gott, Dylan«, jammerte eine Frauenstimme. »Er ist schon wieder verschwunden!«
    »Wie bitte?«
    »Anscheinend hat es einen Unfall gegeben oder sonst was ist passiert, sie wollen uns nichts sagen. Aber Gabe … er ist weg!« Endlich wurde ihm klar, dass seine Cousine am anderen Ende der Leitung war. »Er … er ist verschwunden und die Polizistin auch!«
    Polizistin? Alvarezl
    Furcht stieg in ihm auf.
    »Aggie? Wovon zum Teufel redest du eigentlich?«, fragte O’Keefe, der seine schluchzende Cousine kaum verstehen konnte. »Aggie!«
    Eine Sekunde später war Daves Stimme zu vernehmen, der mit sachlicher Stimme erklärte: »Es muss einen Unfall gegeben haben; Näheres wissen wir nicht. Gabe ist nicht in Helena angekommen. Er und die Fahrerin des Wagens, eine Streifenpolizistin vom Büro des Sheriffs, werden vermisst.«
    Nicht Alvarez? Er atmete auf und verspürte ein klein wenig Erleichterung. Gabe wurde vermisst. »Moment! Wieso vermisst? Wovon redest du? Er sollte doch nach Helena überstellt werden!«
    »Genau das versuche ich ja zu erklären. Sie sind dort nicht angekommen.«
    Langsam begriff er. Deshalb also war Alvarez so überstürzt von dem Hotelparkplatz aufgebrochen. Jemand musste ihr mitgeteilt haben, dass ihr Sohn verschwunden war.
    »Ich tue, was ich kann«, versprach er Gabes verzweifeltem Vater und legte auf. Die Hände so fest am Lenkrad, dass seine Knöchel weiß hervortraten, die Kiefer angespannt, dachte er nach. Man musste kein Meisterdetektiv sein, um darauf zu kommen, dass der »Unfall« inszeniert gewesen war. Doch was hatte der Eismumienmörder damit zu tun? Er musste etwas damit zu tun haben, da war sich O’Keefe ganz sicher. Alles andere ergab keinen Sinn.
    Gabriel war der Köder gewesen, um Alvarez in seine Falle zu locken. Der Killer gab sich nicht länger damit zufrieden, sie mit einer Weihnachtskarte zu foppen.
    All I Want for Christmas Is you …
    Und jetzt hatte er sie.

Kapitel vierunddreißig

    Schmerz schoss durch ihren Körper. Ihr war kalt … so verdammt kalt. Sie zitterte, klapperte mit den Zähnen, die Dunkelheit schien sie erneut übermannen zu wollen.
    Langsam kam sie wieder zu Bewusstsein, doch sie konnte sich an nichts erinnern außer an Schnee, Blut und … Gabriel!
    Sie zwang sich, ein Auge zu öffnen. Sie befand sich in einer Art Höhle, lag in einer Wanne, unfähig, sich zu bewegen. Eisiges Wasser schwappte um sie herum.
    O mein Gott!
    War sie lange bewusstlos gewesen? Stunden? Minuten? Tage?
    Sie wusste es nicht, doch zumindest hatte er genug Zeit gehabt, sie hierherzuschaffen, auszuziehen und in das eiskalte Bad zu legen.
    Ihre Arme und Beine zuckten leicht.
    Der Elektroschocker.
    Er hatte sie damit außer Gefecht gesetzt, und wenn sie noch immer auf den Stromstoß reagierte, konnte das noch nicht allzu lange her sein … oder?
    Sie war total groggy … Ganz in der Nähe schluchzte jemand, außerdem waren die Klänge eines Weihnachtslieds zu hören, oder bildete sie sich das nur ein?
    Kling, Glöckchen, klingelingeling …
    Sie gab sich alle Mühe, nicht wieder ohnmächtig zu werden, und blinzelte angestrengt. Plötzlich
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