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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut
Autoren: Lisa Jackson
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sich definitiv über ihnen am Berghang; wahrscheinlich hielt er sich hinter einem der großen Bäume versteckt.
    Wumm!
    Noch ein Schuss.
    Gabe hielt sich schützend die in Handschellen gelegten Hände über den Kopf.
    Aus einem Hinterreifen des Subarus entwich die Luft, und Gabriel, der halb unter dem Fahrzeug lag, robbte darunter hervor.
    »Nein!«
    Verdammt! Nun hatten sie keine Chance mehr, mit dem Outback zu entkommen. Sie musste etwas tun, damit sie nicht länger lebende Zielscheiben abgaben!

    Pescolis Handy piepte.
    Sie hatte sich gerade ans Steuer ihres Jeeps gesetzt, als die SMS einging.
    »Wie bitte?«, flüsterte sie entsetzt und wollte soeben Alvarez’ Nummer wählen, als der Anruf einging.
    »Hallo?«, schrie sie in den Hörer. »Was zum Teufel ist bei dir los? Ich habe gerade deine SMS bekommen … « Sie verstummte, als sie Alvarez’ Stimme hörte.
    »Ich bin am Cougar-Pass, auf der alten Minenstraße. Versuche, Gabriel Reeve zu retten. Schick Verstärkung. Sofort!« Dann ertönte ein lautes Krachen, als hätte jemand einen Schuss abgefeuert.
    »Verflucht!« Sie ging auf eine andere Leitung und wählte die 911. Als sich die Vermittlung meldete, setzte sie bereits aus der Parklücke.
    »Hier spricht Detective Regan Pescoli. Auf meine Partnerin wird geschossen. Am Cougar-Pass, auf der alten Minenstraße, die von der Leland Road abgeht. Sie bittet um Verstärkung. Ich bin schon unterwegs, aber ich denke, wir brauchen weitere Einheiten. Bitte geben Sie dem FBI Bescheid. Vermutlich benötigen wir auch einen Helikopter - trotz des Schneesturms. Haben Sie alles verstanden?«
    »Ja, aber … «
    »Außerdem«, fuhr Pescoli fort, »brauche ich jemanden, der einen gewissen Jonathan Oestergard ausfindig macht und überprüft. Er wohnt außerhalb der Stadt, auf dem alten Oestergard-Hof an der Eve’s Road, ja richtig, E-V-E-S!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drückte sie das Gespräch weg und stellte Blinklichter und Sirene an. Aus ihrem Handy konnte sie weitere Schüsse fallen hören.
    Bis zum Cougar-Pass war es eine ganz schöne Strecke. Bis sie dort ankäme und die Verstärkung einträfe, wäre alles längst vorbei, zumal man bei diesen Straßenverhältnissen stellenweise nur schleppend langsam vorankam.
    »Verdammt noch mal, Alvarez«, murmelte sie. »Das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um die Superheldin zu spielen!« Warum hatte sie Pescoli nicht von ihrem Vorhaben in Kenntnis gesetzt? Wieso um alles in der Welt war sie allein dorthin gefahren, direkt in die Fänge des mörderischen Psychopathen?
    Wegen des Jungen, ihres Jungen.
    Das war der Grund. Seit sie herausgefunden hatte, dass Gabriel Reeve ihr Sohn war, war sie nicht länger die kühle, abgebrühte Polizistin, die stets darauf bedacht war, dass alles genau nach Vorschrift ablief. Nun hatte sie mit ihren Gefühlen zu kämpfen. Und im Augenblick empfand sie Angst, nackte, unbändige Angst.
    »Zum Teufel noch mal!« Pescoli schlug mit der Faust aufs Lenkrad und fuhr mit heulender Sirene über eine Reihe von roten Ampeln in Richtung Berge.
    Zum Cougar-Pass würde sie bestimmt zwanzig Minuten brauchen, und das auch nur mit etwas Glück.
    War das ein Schlamassel!
    Ein Riesen schlamassel!
    Leider war sie sich ziemlich sicher, dass es ihr nicht gelingen würde, Alvarez da rauszuholen.

    »Bleib unten!«, befahl Alvarez ihrem Sohn.
    Geduckt kämpfte sie sich durch den Schnee zu dem laufenden Pick-up hin und feuerte dabei in die Richtung, in der sie den Kerl vermutete. Vielleicht gelang es ihr so, ihn in Deckung zu zwingen und kostbare Sekunden zu schinden.
    Kurz bevor sie den Dodge erreichte, sah sie ihren Hund im Schnee liegen.
    Der Irre hatte ihn umgebracht.
    Du kranke Missgeburt, dachte sie. Als sie an ihm vorbeihastete, gab der kleine Kerl ein Winseln von sich.
    Er lebte? Roscoe lebte?
    Ohne nachzudenken, schnappte sie sich den Hund und stürzte weiter auf den Pick-up zu.
    Der Hund heulte auf.
    Im selben Augenblick ging ein Kugelhagel auf sie nieder.
    Als hätte er seinen Fehler bemerkt, feuerte der Killer nun in kürzeren Abständen.
    Wumm! Wumm! Wumm!
    Schüsse hallten durch die Schlucht; Schnee fiel von den Bäumen. Sie konnte nur hoffen, dass der verdammte Mistkerl eine Lawine auslöste, die ihn selbst unter tonnenschwerem Schnee begraben würde. Das geschähe ihm recht.
    Doch sie hatte Pech.
    Nichts dergleichen geschah.
    Mit wild klopfendem Herzen und bis zum Zerreißen gespannten Nerven erreichte sie die vom Hang abgewandte Fahrerseite
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