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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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in die Dunkelheit.
    Ruf an. Hol Verstärkung. Gib dem Department Bescheid, wo du steckst. Allein kommst du gegen ihn nicht an.
    Sie griff nach ihrem Handy, dann ließ sie es wieder sinken. Sie konnte Gabes Leben nicht aufs Spiel setzen.
    Doch was für eine Chance hat er denn, wenn du es allein versuchst?

    »Van Droz hat es nicht nach Helena geschafft.« Dan Grayson trat mit der schlechten Nachricht an Pescolis Schreibtisch.
    »Wie bitte?«
    »Sie ist verschwunden. Zusammen mit dem Jungen. Ihr Fahrzeug wurde etwa auf halbem Weg gefunden, die Warnblinkanlage war an, der Motor im Leerlauf, aber sie ist weg.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Ich auch nicht, aber ich bin schon unterwegs. Lasse die Stelle absperren. Kayan und Watershed sind bereits vor Ort.«
    »Sie ist eine erfahrene Autofahrerin«, dachte Pescoli laut nach. »Wenn sie Probleme hatte, warum hat sie sich dann nicht gemeldet?«
    »Genau das ist die Frage.« Ihre Blicke trafen sich, und sie sah die Sorge in seinen Augen. Ein Muskel an seiner Schläfe zuckte.
    »Glauben Sie, an der Sache ist etwas faul?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Seine Lippen wurden rasiermesserdünn. »Aber genau das werde ich herausfinden.«
    »Ich werde mal rausfahren.«
    »Jemand sollte Alvarez informieren, schließlich ist sie in die Sache involviert. Das Department von Helena versucht bereits, sich mit den Eltern in Verbindung zu setzen. Die sind angeblich auch bei diesem Unwetter unterwegs.«
    »Ich habe Alvarez eine Nachricht hinterlassen und eine SMS geschickt. Bislang hat sie nicht darauf reagiert«, erwiderte Pescoli, »doch ich werde sie schon noch erwischen.«
    »Ich werde mich ebenfalls auf den Weg machen«, sagte der Sheriff und pfiff nach seinem Hund. »Mir gefällt das gar nicht. Ganz und gar nicht.«
    »Mir auch nicht.« Pescoli griff nach Dienstwaffe und Mantel, als ihr Handy klingelte. Die Nummer auf dem Display kannte sie nicht, und beinahe wäre sie nicht drangegangen, da sie befürchtete, ihr Ex hätte mal wieder ihre Privatnummer herausgegeben. Auch wenn es ganz richtig gewesen war, dass Carl Anderson angerufen und das Department über Johnna Phillips’ mysteriöses Verschwinden informiert hatte.
    »Pescoli«, meldete sie sich.
    »Dylan O’Keefe. Ich möchte gern Detective Alvarez sprechen.«
    »Ich dachte, sie wäre bei Ihnen. Sie hat das Department vor ungefähr … «, Pescoli blickte auf die Uhr,» … zwanzig, dreißig Minuten verlassen.«
    »Das kommt hin«, sagte er und berichtete ihr, wie Alvarez auf den Parkplatz gebogen war und ihr Handy aus der Tasche gezogen hatte. »Ich dachte, sie wäre zu einem Einsatz oder ins Department gerufen worden. Sie hat aufs Display geschaut, als hätte sie eine Nachricht bekommen, dann ist sie ins Auto gesprungen und wie eine Verrückte vom Parkplatz gerast. Ich versuche schon die ganze Zeit, sie zu erreichen, aber ich kann sie nicht erwischen. Sie geht einfach nicht ans Telefon.«
    »Ich weiß«, bestätigte Pescoli, die sich nun noch größere Sorgen machte. »Haben Sie es bei ihr zu Hause versucht?«
    »Der Strom ist ausgefallen; zumindest war es noch so, als ich vor einer Weile dort war; der Hausmeister, den Alvarez regelmäßig beauftragt, war auch nicht zu erreichen; ich habe keine Telefonnummer, obwohl ich nicht glaube, dass das etwas nützen würde. Die ganze Anlage ist dunkel.«
    In Pescolis Hirn machte es klick. »Der Hausmeister? Wissen Sie noch, wie er heißt?«
    »Jon irgendwas … glaube ich.«
    Das passte. Alvarez hatte den Namen schon einmal erwähnt.
    »Jon Oestergard? «
    »Den Nachnamen habe ich noch nie gehört.«
    Aber Pescoli.
    »Ich rufe Sie an, sobald ich etwas von ihr höre«, sagte sie und legte auf.
    Sie ließ sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und klickte sich durch die Dateien auf ihrem Computer, bis sie auf die Liste mit den Gemeindemitgliedern der Presbyterianischen Kirche stieß. Dort, inmitten des Adressverzeichnisses, stand es: Jon und Dorie Oestergard.
    Angefügt war eine Notiz, dass Jon für den Bau der neuen Kirche zuständig sei. Das war doch nicht möglich … oder? Sie holte sich Oestergards Führerschein auf den Bildschirm und suchte nach weiteren Fotos von ihm; auf allen trug er eine getönte Brille.
    Konnte das sein?
    Sie nahm sich seinen Werdegang vor, suchte nach Vorstrafen. In der letzten Zeit hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen, doch vor Jahren hatte es einen Vorfall gegeben. Eine Frau, die sich um ihn kümmerte, eine Tante, war laut ihres Schützlings von

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