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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut
Autoren: Lisa Jackson
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unten, in denen er, so war sie überzeugt, andere Gefangene gehalten hatte. Sie stellte sich die Opfer vor, die hier eingesperrt gewesen waren, ihres Schicksals harrten. Bestimmt hatten sie mit angesehen, wie die Frauen vor ihnen eines langsamen, qualvollen Todes starben, bevor ihr Mörder ihrer eisigen Hülle mit Eispickel und Meißel zu Leibe rückte und Skulpturen aus ihnen schnitzte.
    Sie fragte sich, was für ein Mann das wohl sein mochte, den sie seit gut fünf Jahren kannte, doch jetzt konnte sie sich nicht länger damit aufhalten. Als er auf die Frau zustapfte, die vermutlich Johnna Phillips war, versuchte Alvarez, ihre Glieder unter Kontrolle zu bringen, ihren Körper zu zwingen, ihr zu gehorchen.
    »Weißt du was?«, sagte er zu der eingesperrten Frau, »ich sollte dich vögeln. Hm? Wie würde dir das gefallen?«
    »Womit denn?«, gab diese zurück. Alvarez fiel auf, dass sie grinste. »Du kriegst doch eh keinen hoch.«
    In dem Käfig neben ihr war eine weitere Frau eingesperrt, sah sie jetzt. Trilby Van Droz lag nackt und reglos auf einer Matratze, das Haar zerzaust, die Haut bläulich. Alvarez konnte nicht erkennen, ob sie noch atmete.
    »Ach, das glaubst du also? Soll ich dir das Gegenteil beweisen?«, knurrte Oestergard.
    Alvarez hob den Kopf ein klein wenig höher und sah ihn vor der Käfigtür stehen, wo er den Schlüssel ins Schloss steckte. Sein Gesicht war gerötet, und er schien außer sich zu sein vor Zorn. Er war so versessen darauf, es der Frau im Käfig zu zeigen, dass er von Alvarez nicht länger Notiz zu nehmen schien. Durch die Höhle schallte ein Weihnachtslied. Bitte, lieber Gott, mach, dass uns jemand zu Hilfe kommt, bevor es zu spät ist!
    Johnna, nackt, die Lippen blau, bibbernd vor Kälte, warf Alvarez einen raschen Blick zu, dann höhnte sie: »Das
    schaffst du nicht. Du bist doch seit Jahren nicht mehr hart gewesen. Vielleicht noch nie. Das ist doch der Grund dafür, warum du hier unten deine dämlichen Eisskulpturen machst - weil du keine Ahnung hast, wie man es einer lebendigen Frau besorgt. Ich habe gehört, wie du über deine Frau geredet hast. Sie mache nichts als Scherereien, hast du behauptet. Liegt das daran, dass du sie nicht vögeln kannst? Ist das das Problem?«
    »Red nur weiter«, stieß Jon mit zusammengebissenen Zähnen hervor und sperrte die Käfigtür auf. »Ich werde dich schon zum Schweigen bringen. Für immer.«
    »Aber sicher, großer Mann … Lass mal sehen, was du hast.«
    So lautlos wie möglich zog Alvarez ihren Oberkörper hoch, dann schwang sie mit aller Kraft ihre tauben Beine über den Rand der Wanne. Ihr Oberschenkel schmerzte höllisch von der Schusswunde, und sie musste sich auf die Zunge beißen, um nicht laut aufzuschreien.
    Ein anderes Weihnachtslied tönte nun aus den Lautsprechern:

    I don ‘t want a lot f or Christmas
    There’s just one thing I need
    …
    All I want f or Christmas is you …
    Ich wünsche mir nicht viel zu Weihnachten
    Ich brauche nur eins
    …
    Alles, was ich mir zu Weihnachten wünsche, bist du …

    Der Mariah-Carey-Song der Weihnachtskarte. All I Want for Christmas Is You. Alvarez holte tief Luft. Sie musste diesen Wahnsinnigen erledigen, und zwar jetzt! Sie glitt zu Boden, doch ihre Beine gaben nach, und sie musste sich am Rand der Wanne festhalten, um stehen zu bleiben.
    Ihre Pistole.
    Irgendwo musste er ihre Dienstwaffe hingelegt haben.
    Was war mit dem Messer, das sie in ihrem Stiefel versteckt hatte … Wo zum Teufel konnte es sein?
    Denk nach, Selena, denk nach. Versuch, dich zu orientieren, und dann mach diesen Bastard fertig!
    An der Wand hinter der Werkbank hingen Waffen. Sägen, Meißel und …
    »Verdammt, was soll das?« Als würde ihm plötzlich klar, dass sie ihn austricksten, wirbelte Jon Oestergard herum, das Gesicht mit der getönten Brille zu einer grauenhaften Fratze verzerrt. »Ihr verfluchten Miststücke!«
    Er vergaß, Johnnas Käfigtür zuzusperren, und stürzte sich mit einem Satz auf Alvarez. Sie versuchte, ihm auszuweichen, doch das verletzte Bein knickte unter ihr ein.
    Binnen einer Sekunde war er über ihr und rang sie, schwer atmend vor Zorn, zu Boden. »Du entkommst mir nicht, du kleine Schlange«, knurrte er. Sein heißer Atem strich über ihr Gesicht, sein schwerer Körper drückte ihren nieder.
    Du bist in der Falle, dachte sie, als er seinen Schritt an ihrem rieb.
    »Vielleicht sollte ich mit dir anfangen.« Er knetete grob ihre nackten Brüste und starrte sie grinsend an. Seine gelben,
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