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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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packte ihn am Ärmel und zog ihn hinter mir her ins Cafe. Wir setzten uns an die Theke, wo auf einem Flachbildschirm die Mittagsnachrichten liefen.
    Ich bestellte für Monk ein Wasser und für mich einen Kaffee und ein Erdbeertörtchen.
    Mir fiel auf, dass die Schwangere auch ins Cafe gegangen war. Sie saß an einem der Tische und aß ein Stück Kuchen. Es sah ganz so aus, als hätte sie die Bluse doch nicht gekauft, sodass ich mich versucht fühlte, in die Kinderabteilung zurückzulaufen und danach zu suchen.
    Monk schaute nach wie vor den Mann mit der Sauerstoffflasche an, der vor dem Cafe durch die Gänge der Herrenabteilung schlenderte.
    »Hören Sie auf, ihn ständig anzustarren«, sagte ich. »Das ist unhöflich.«
    »Ich starre nicht«, gab Monk zurück. »Ich beobachte.«
    »Können Sie das dann wenigstens etwas unauffälliger machen?«
    Monk lächelte mich an. »Das ist, als würden Sie eine Schlange fragen, ob sie schlängeln kann.«
    Er nahm eine Speisekarte, hielt sie sich vors Gesicht und spähte über den Rand hinweg, wobei er erst den alten Mann, dann die schwangere Frau und schließlich eine Nonne beobachtete, die einen Kaffee trank und gedankenverloren mit dem Kreuz an ihrer Halskette spielte. Indem er versuchte, unauffällig zu sein, machte Monk erst richtig auf sich aufmerksam.
    Ich beschloss, ihn zu ignorieren, und konzentrierte mich auf den Fernseher. Bürgermeister Smitrovich gab soeben eine Pressekonferenz, und da ich dachte, er würde etwas über Krankmeldungen bei der Polizei sagen, bat ich den Mann hinter der Theke, die Lautstärke ein wenig aufzudrehen.
    »… und deshalb setze ich eine Belohnung in Höhe von 250.000 Dollar aus für Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Ergreifung und Verurteilung des Golden-Gate -Würgers führen«, erklärte der Bürgermeister. »Melden Sie sich bitte unter der eingeblendeten Telefonnummer, wenn Sie uns einen Hinweis geben können.«
    Ich nahm Monk die Speisekarte ab und zeigte auf den Fernseher. »Hören Sie sich das mal an.«
    »Wir können nicht zulassen, dass ein Mann die ganze Stadt terrorisiert«, sagte Smitrovich. »Vor allem nicht jetzt, da unsere Polizei mit ihrem illegalen Ausstand die Bürger dieser Stadt im Stich lässt.«
    Ich notierte mir die Nummer auf einer Serviette. »Das ist ihre große Chance, Mr Monk.«
    Und meine ebenfalls , dachte ich, denn wenn er diese Belohnung kassierte, würde für mich eine ordentliche Gehaltserhöhung rausspringen, und ich müsste beim Klamottenkauf nicht mehr auf Schlussverkäufe warten.
    »Ich kann diese Belohnung nicht bekommen«, sagte Monk. »Ich arbeite bereits an dem Fall, ich bin ein Angestellter der Stadt.«
    »Das waren Sie. Jetzt sind Sie ein einfacher Bürger, der eine viertel Million Dollar kassiert, wenn er den Fall löst.«
    Aber Monk achtete schon längst nicht mehr auf mich, sondern starrte wieder den alten Mann an. »Er steht immer noch da.«
    »Gut für ihn«, gab ich zurück. »Er ist ein Kämpfer.«
    »Er müsste eigentlich längst flachliegen.«
    »Mr Monk, Sie erstaunen mich. Wo ist Ihr Mitgefühl?«
    Monk stand von seinem Hocker auf und ging zu dem Mann.
    Ich sammelte in aller Eile meine Taschen und Tüten ein und lief hinter ihm her.
    »Okay, Opa, das Spiel ist aus«, sagte Monk und stellte sich dem alten Mann in den Weg.
    »Das Spiel?«, keuchte der verwundert.
    »Ich lasse Sie auffliegen.« Monk fuchtelte mit dem Finger vor dem Gesicht des Mannes hin und her.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg.« Er drängte sich an Monk vorbei, doch der stellte einen Fuß vor den Rollwagen, auf dem die Sauerstoffflasche festgemacht war. Der alte Mann zerrte an dem Wagen, aber Monk ließ ihn nicht gehen.
    »Sie gehen nirgendwohin – außer ins Gefängnis«, erklärte Monk.
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, rief der Mann und zog weiter an dem Rollwagen. Diesmal bekam er ihn tatsächlich frei.
    Monk zog die Ärmel seiner Jacke über die Hände und hielt die Flasche fest. »Geben Sie endlich auf, Opa«, sagte er.
    Ich sah Monk an und fragte ihn: »Was machen Sie da?«
    »Er ist ein Betrüger. Rufen Sie den Wachdienst.«
    Das musste ich gar nicht, da zwei Muskelpakete mit Ohrstöpseln und identischen, schlecht sitzenden Jacken wie aus dem Nichts auftauchten. »Mein Name ist Ned Wilton«, stellte sich einer der beiden vor. »Ich bin vom Sicherheitsdienst. Gibt es hier ein Problem?«
    Wilton war ein Afroamerikaner mit breiter Brust und militärischem Haarschnitt. Er sah aus wie ein Gewichtheber, der zum Secret
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