Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
Vom Netzwerk:
festgenommen werden. »Sie beobachten ausgezeichnet, Mr Monk.«
    »Nein«, erwiderte Monk und lächelte zufrieden. »Ich starre.«

 
    3. Mr Monk gibt eine klare Antwort
     
    Ich versteckte die Einkäufe für Julie in meinem Zimmer. In ein paar Tagen würde sie ein Zeugnis mit nach Hause bringen, und ich wollte sie dann mit der neuen Kleidung für ihre guten Noten belohnen.
    Am Samstagmorgen rief die Mutter einer Schulfreundin von Julie an und bot mir an, die Kinder ins Kino mitzunehmen, um sich mit ihnen ein Disney -Remake mit Lindsay Lohan anzusehen. Sie fragte, ob ich mitkommen wollte, aber ich lehnte dankend ab. Dafür freute ich mich viel zu sehr auf ein paar Stunden Ruhe. Natürlich hatte diese Mutter jetzt bei mir einen kinderfreien Samstag gut, weil es immer nach diesem Prinzip ablief – und weil jede Mutter das ganz genau kontrollierte.
    Kaum war Julie gegangen, rief Stottlemeyer an. Mein erster Gedanke war, dass er auf der Suche nach Monk war, weil es einen neuen Mordfall zu untersuchen gab. Damit würde mein freier Tag dahin sein.
    »Monk ist nicht hier«, sagte ich. »Wir haben Samstag, also dürfte er damit beschäftigt sein, den Fußweg vor seinem Haus zu schrubben.«
    »Deswegen rufe ich nicht an«, sagte Stottlemeyer. »Ich dachte, Sie hätten vielleicht Zeit und Lust auf einen Kaffee.« Bevor ich etwas erwidern konnte, fügte er schnell an: »Ich meine das natürlich nicht als Date!«
    »Natürlich nicht«, gab ich zurück, zuckte aber im gleichen Moment zusammen, als mir klar wurde, wie verletzend diese Antwort im Grunde war. Seine Frau hatte sich erst vor Kurzem von ihm getrennt, und sein Selbstbewusstsein war bestimmt am Boden zerstört. Das Letzte was er brauchen konnte, war das Gefühl, dass er für Frauen nicht mehr interessant war. »Ich meine nicht, dass Sie nicht für ein Date infrage kommen. Ganz im Gegenteil. Was ich meinte, war … ich weiß, dass Sie es nicht so meinten, wie es hätte gemeint sein können. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, schon klar«, erwiderte er. »Das war keine gute Idee. Vergessen Sie, dass ich angerufen habe. Das ist nie passiert.«
    Nachdem Karen ihn verlassen hatte, hatte ich ihm angeboten, mich ruhig anzurufen, wenn er Hilfe brauchte. Das Angebot war völlig ohne Risiko gewesen, weil ich wusste, der Captain würde es niemals annehmen. Erstens war er ein Cop, also musste er hart, abgeklärt und unverwundbar sein – weil alles andere ein Zeichen von Schwäche gewesen wäre (was vielleicht auch der Grund dafür war, dass seine Ehe Schiffbruch erlitt – aber was weiß ich schon darüber …?). Zweitens waren wir nicht befreundet. Uns verband lediglich das, was wir für Adrian Monk empfanden.
    Offenbar hatte ich mich da geirrt.
    »Nein, warten Sie, das ist okay«, sagte ich schnell. »Kaffee klingt gut, sehr gut sogar. Ich hatte sowieso schon nach einem Vorwand gesucht, wie ich mich vor der Wäsche und dem Abwasch drücken kann. Wo sollen wir uns treffen?«
    Wir trafen uns in einem Cafe, das nur einen Block weit von meinem Haus entfernt war. Das Lokal stand voller abgewetzter Sofas und Sessel, wahrscheinlich weil der Besitzer glaubte, es hätte diesen gemütlichen Touch wie bei Friends . Tatsächlich aber hatte man das Gefühl, in einem schäbigen Apartment zu sitzen. Dafür war der Kaffee gut, und ich musste nicht weit gehen.
    Stottlemeyer sah fast so mitgenommen aus wie die Einrichtung des Cafes. Seine Haare waren zerzaust, die Augen gerötet, und seine Kleidung war so zerknittert, als hätte er darin übernachtet. Am liebsten hätte ich ihn in die Arme genommen, aber das ist mein normaler Mutterinstinkt. Ich will immer jeden umarmen, der ein bisschen unglücklich aussieht. Bis zu Julies Geburt hatte ich den Wunsch nie verspürt.
    Stattdessen schüttelte ich seine Hand.
    »Wie geht's?«, murmelte er, dann begann ein belangloser Small Talk, und nachdem wir Kaffee und Kuchen bekommen hatten, setzte ein langes, betretenes Schweigen ein.
    »Allmählich kann ich Monk schon viel besser verstehen«, sagte er schließlich.
    »Wieso das?«
    »Er hatte schon immer seine Probleme, aber Trudy sorgte dafür, dass er ausgeglichener war. Er konnte funktionieren, aber als er sie verlor, verlor er auch sich selbst«, erklärte der Captain. »Er versucht verzweifelt, jede Kleinigkeit auf der Welt zu ordnen, weil er glaubt, wenn es ihm gelingt, dann kann er auch sich selbst wieder in den Griff bekommen.«
    »Das wussten Sie doch schon immer«, sagte ich.
    »Ja, aber nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher