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Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder
Autoren: Holly Webb
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Kapitel 1
    Lotte lief mit ihrer Dackelhündin Sofie im Arm langsam die Straße entlang. George, der Hamster, hockte auf ihrer Schulter. Ihre beste Freundin Ruby ging neben ihr her, dicht genug, dass Lotte sie atmen hören konnte. Es war früh an einem Sonntagmorgen.
    Lotte lachte in sich hinein und drückte Sofie fester an sich.
    »Was ist?«, fragte Ruby. Sie war etwas blass um die Nasenspitze, aber davon abgesehen schien es ihr gut zu gehen, dachte Lotte, die ihre Freundin besorgt musterte. Der Zauber, unter dessen Bann Ruby gestanden hatte, war zweifellos gebrochen worden.
    »Oh, ich habe nur gerade überlegt … Als Mum mich nach Netherbridge geschickt hat, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Ich war bloß wütend, dass sie mich einfach zu Onkel Jack abschieben wollte. Wenn du mir vor – vier Monaten? – gesagt hättest, dass ich mit lauter magischen Tieren unter einem Dach leben würde, hätte ich dir niemals geglaubt.« Lotte schüttelte verwundert den Kopf.
    »Wünschst du dir manchmal … Wünschst du dir, es wäre anders?«, fragte Ruby langsam.
    Lottes Kopf schoss hoch. »Natürlich nicht!« Sie spürte, wie Sofie erleichtert aufatmete. Sofie war Lottes Vertraute, und sie lernten zusammen, wie man zauberte. Aber Sofie war sich oft nicht sicher, wie sehr Lotte sie liebte, und hatte Angst, dass sie plötzlich beschließen würde, wieder bei ihrer Mutter zu leben, und Sofie allein in Netherbridge zurückließ. »Wie könnte ich?«, entgegnete Lotte. »Da sind Sofie und du und Onkel Jack und Danny. Und all die anderen Tiere im Laden. Ich würde niemals wollen, dass mein Leben wieder so wäre wie früher. Als Tiere noch nicht mit mir gesprochen haben und es Zauberei nur im Märchen gab.« Bei dem Gedanken zitterte Lotte ein wenig und rieb ihre Wange an Sofies samtweichem Ohr, woraufhin Sofie ihr liebevoll durch das Gesicht schleckte. »Obwohl es schöner wäre, wenn es nur die guten Sachen aus den Märchen gäbe. Auf eine böse Hexe wie Pandora könnte ich gut verzichten. Wenn du mir gesagt hättest, wir würden an einem Sonntagmorgen losziehen, um eine Hexe zu bekämpfen, hätte ich dich für ebenso verrückt gehalten wie Pandora.«
    Lotte und Ruby sahen sich an und grinsten. Lotte hatte gerade erst das Tollkühnste überlebt, was sie je getan hatte. Sie wusste immer noch nicht wie. Sie und Sofie hatten sich freiwillig dem Kampf mit einer durchgeknallten Hexe gestellt. Ihnen war keine andere Wahl geblieben. Pandora hatte Ruby mit einem Zauberbann belegt, den sie mit einem verhexten Bild verknüpft hatte, und es war die einzige Möglichkeit gewesen, ihre Freundin zu retten. Lotte hatte keine Ahnung, wie sie da lebend rausgekommen waren. Sie schüttelte verwundert den Kopf. Es ging ihnen tatsächlich gut.
    Sie stießen die Tür der Tierhandlung Grace auf, und das kleine Glöckchen darüber bimmelte fröhlich. Onkel Jack spähte mit einem Erdnussbuttertoast in der Hand um die Küchenecke. »Oh, ihr seid das. Warum seid ihr an einem Sonntagmorgen schon so früh auf? Möchtet ihr einen Toast?«
    »Dürfen wir ihn mit nach oben nehmen?«, fragte Lotte. Sie würde Onkel Jack in nicht allzu ferner Zeit erklären müssen, wo sie gewesen war, so viel stand fest, aber sie wollte erst mit den anderen darüber reden.
    Onkel Jack schnitt großzügige Scheiben von einem Brotlaib ab und legte sie unter den Grill, und ein paar Minuten später balancierte Lotte einen wackeligen Stapel aus warmen, mit Butter bestrichenen Toastbrotscheiben die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf.
    »Du könntest an Dannys Tür hämmern und fragen, ob er Frühstück möchte«, rief Onkel Jack ihr hinterher. »Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, mach dir keine Gedanken deswegen, er kann sich sein Frühstück selbst machen. Er hat die Küche jetzt schon seit einigen Monaten nicht mehr in Brand gesetzt. Falls mich jemand braucht, ich bin im Arbeitszimmer. Ich habe eine große Bestellung für Fidos Fangglanz reinbekommen.« Das war Onkel Jacks Eigenmarke Hundezahnpasta. Sie war sehr beliebt bei Hunden, weil sie nach Leber schmeckte, auch wenn er sehr darauf achtete, nicht zu erwähnen, nach welcher Art Leber, um niemanden aufzuregen.
    Ruby kicherte, als sie die Zimmertür schlossen und es sich mit den Toastbrotscheiben auf Lottes Bett gemütlich machten. »Dein Onkel ist so lustig. Hat dein Cousin wirklich die Küche in Brand gesteckt?«
    Lotte ließ Sofie antworten – sie lebte schon sehr viel länger bei Onkel Jack. Seit sie selbst in der
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