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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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Männer in Uniform daran erinnern, dass sie einen Eid abgelegt haben, das Gesetz zu wahren, und das bedeutet, dass sie nicht streiken und unsere Bürger in Gefahr bringen dürfen.«
    Biff Nordoff, Chef der Polizeigewerkschaft und Excop, hatte ein Gesicht, das an ein Reifenprofil erinnerte. Man konnte ihm jedes einzelne Jahr ansehen, das er im Polizeidienst verbracht hatte, als er vor einem Streifenwagen stehend eine Erklärung abgab: »Wenn Sie als Cop auf der Straße unterwegs sind, dann gehen Sie davon aus, dass Sie einen Partner an Ihrer Seite haben, der Ihnen den Rücken deckt und aufpasst, dass Ihnen nichts passiert. Heute hat unser großer Partner, die Stadt San Francisco, erklärt, dass sie das nicht mehr machen wird. Die Vertreter dieser Stadt haben erklärt, dass es ihnen egal ist, was mit unseren Familien passiert, ob unsere Kinder eine Ausbildung bekommen, ob wir im Alter eine gesicherte Pension erhalten. Und trotzdem wollen sie, dass wir unser Leben aufs Spiel setzen, ohne dass uns jemand den Rücken deckt. Das ist ungerecht!«
    Nach dieser Meldung berichtete Margo Cole, eine der Reporterinnen von KGO-TV , die mehr künstliche Teile in ihrem Körper hatte als die Sieben-Millionen-Dollar-Frau , live aus Potrero Hill. Mit ernster Miene und aufgeblasenen Lippen starrte sie in die Kamera, wobei der scheinbar betroffene Ausdruck auf ihrem Gesicht wohl mehr mit Botox -Injektionen zu tun hatte als mit der Story, die sie zu berichten hatte.
    »Auf das Konto des Killers, der jungen Joggerinnen auflauert, geht nun ein drittes Opfer, eine Frau namens Serena Mirkova, dreiundzwanzig Jahre, vor Kurzem aus der Republik Georgien eingewandert. Heute Morgen wurde ihre Leiche im McKinley Park gefunden.«
    Dann wiederholte Margo die Einzelheiten der bisherigen Morde und betonte, die Polizei sei bei den Ermittlungen noch keinen Schritt vorangekommen. Gleich danach sah man Captain Stottlemeyer, der sich vor der Kamera sichtlich unbehaglich fühlte, während er erklärte, das Police Department gehe verschiedenen Spuren nach. Margo hatte dann das letzte Wort: »Die Schreckensherrschaft des Killers veranlasst die Frauen in der Stadt, bei Dunkelheit nicht mehr das Haus zu verlassen. Vor Angst zitternd stehen sie hinter verriegelten Fenstern und Türen und fragen sich, wann die Polizei den Golden Gate -Würger endlich zu fassen bekommt.«
    Na, wenigstens hatte er jetzt einen Namen.
    Von den fehlenden linken Schuhen sagte Margo nichts, weil die Polizei dieses Detail zurückhielt.
    Am nächsten Morgen meldeten sich siebzig Prozent der Polizisten von San Francisco krank, und mehrere Quellen innerhalb der Stadtverwaltung vertrauten dem San Francisco Chronicle an, sie fürchteten, die Stadt könne nun von einer Verbrechenswelle überschwemmt werden.
    Für mich klang das eher nach Hetzparolen vonseiten der Stadt, um die öffentliche Meinung gegen die Polizei aufzubringen. Aber sosehr ich Stottlemeyer und Disher verstehen konnte, sosehr war ich auch besorgt, dass diese Aktion ganz normale Bürger wie mich verwundbarer machen könnte als üblich.
    Zum Glück zahlt mir Monk regelmäßig mein klägliches Gehalt, ob er nun einen Fall untersucht oder nicht. Ich bin nicht nur seine Assistentin bei Ermittlungen, sondern auch seine Fahrerin, Sekretärin, Sprecherin, persönliche Einkäuferin und sein Sherpa in der hügeligen Welt von San Francisco.
    Spülen und Fensterputzen gehört allerdings nicht zu meinen Aufgaben – das macht ihm selbst viel zu viel Vergnügen. Meistens muss ich ihn sogar bremsen, damit er nicht bei mir zu Hause auch noch alles auf Hochglanz bringt.
    Es ist ja nicht so, als würde mir das nicht gefallen. Ich hasse diese Hausarbeit, ich kann mir keine Putzfrau leisten, und es ist nie genug Zeit, um all das zu erledigen, was ich erledigen müsste. Aber Monks Problem ist, dass er in Sachen Sauberkeit und Ordnung Übereifer an den Tag legt.
    Ob Sie's mir glauben oder nicht, aber es ist tatsächlich möglich, dass ein Haus mehr als sauber und mehr als aufgeräumt ist.
    Das eine Mal, als ich ihn gewähren ließ, sah es bei mir zu Hause erschreckend wie in einer Musterwohnung aus. Nichts war von der natürlichen Unordnung zu sehen, die dadurch entsteht, dass Menschen in einem Haus wohnen und es zu ihrem Heim machen. Monk ließ es unheimlich wirken, und es roch wie im Krankenhaus.
    Außerdem habe ich gern ein bisschen Privatsphäre, was nicht so leicht ist, wenn man allein eine Zwölfjährige großzieht. Das Letzte, was ich wollte,
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