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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter
Autoren: Jack McDevitt
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vor frei: Er konnte das Scheißding mit Atomraketen erledigen. Er holte tief Luft und ermahnte sich, nicht den Kopf zu verlieren. »Wir haben noch etwas Zeit. Denken wir darüber nach. Es muß doch irgend etwas …«
    »Wenn Sie eine Idee haben, Herr Präsident, dann sind Sie besser als ich. Derweil sind die Arlington und Ihr eigenes Schiff am Felsen verankert. Falls wir die Besatzung nicht schnell herausholen, Sie eingeschlossen, stürzen Sie alle mit dem Ding ab.«
    »Wir bleiben zunächst, wo wir sind«, sagte Charlie. »Niemand verschwindet von hier, solange ich nicht den Befehl erteile. Haben Sie das verstanden?«
    »Herr Präsident …« Das war Carpenters Stimme. »Bitte …«
    »Halten Sie sich bereit, im Notfall zu verschwinden. Aber nicht, ehe ich Sie dazu anweise.« Aber Physik ist keine Politik. Man kann in der Physik nicht einfach etwas zuwege bringen, indem man sich mehr anstrengt.
    Er trennte die Verbindung und starrte in einen roten Dunst.
    »Sind Sie okay, Sir?« Es war Rachels Stimme.
    »Mir geht es gut«, sagte er. »Wir schlagen uns nicht so gut, aber mit mir ist alles okay.«
    »Was war mit der Berlin los? Ein gerissener Felsanker?«
    »Ich vermute. Ich weiß es nicht.«
    Sie nickte. Auf dem Flugdeck war es still. »Ich habe hier jede Menge Anrufe für Sie, Herr Präsident.«
    »Jetzt nicht«, sagte er.
     
    TRANSGLOBAL-SONDERREPORTAGE, 4 Uhr 26
     
    … haben sie die Triebwerke abgeschaltet. Zur Zeit ist noch die gesamte Flotte auf dem Possum, fünf Einstufen-Raumfähren und die Percival Lowell, aber nichts passiert. Bruce, ich habe versucht, das Kommandoschiff zu erreichen – die Antonia Mabry, wie Sie wissen –, aber es reagiert nicht. Ich habe auch ein Gespräch mit Präsident Haskell angemeldet. Ich muß ehrlich sein: Im Augenblick sieht die Lage hier trostlos aus.
     
     
Skyport, Orbitallabor, 4 Uhr 27
     
    »Sie haben aufgegeben.« Windy Cross stützte die Ellbogen auf seinen Arbeitstisch und vergrub das Gesicht in den Händen. »Es ist vorbei.«
    Tory saß wie gelähmt da und hörte dem elektronischen Plätschern der Instrumente zu. Bilder vom Possum liefen auf einem Dutzend Monitoren, einschließlich des Hauptdisplays der Einsatzleitung von Unternehmen Regenbogen. Die doppelte Wiedergabe des Objekts in Rot und Weiß hatte sich hoffnungslos aufgespalten.
    Andrea Bellwether versuchte, Tory auf sich aufmerksam zu machen. »Ich habe Keith Morley in der Leitung«, sagte sie. »Er möchte erfahren, was los ist.«
    »Verdammt, wir wissen nichts«, sagte Windy. »Sagen Sie ihm, er soll Carpenter anrufen.«
    »Er sagt, Carpenter würde keine Anrufe entgegennehmen.«
    »Verdammt richtig. Ich täte es auch nicht.« Er senkte den Ton um eine Oktave. »Wenn Sie ihm sagen, daß die Verantwortlichen das Handtuch geworfen haben, lösen Sie eine Panik aus.«
    »Denken Sie nicht, daß ohnehin eine auftritt?«
    »Ist schon okay. Soll jemand anderes den Buckel hinhalten. Wir sind aus dem Spiel.«
     
     
Percival Lowell, Flugdeck, 4 Uhr 28
     
    »Sie haben mir gesagt, daß es nicht möglich ist, Al.«
    »Um Gottes willen, Charlie, was machen wir denn jetzt?«
    »Ich weiß es nicht.« Rachel blickte ihn an, als stünde er womöglich kurz vor einem Schlaganfall. »Ich weiß es nicht, Al. Falls Sie eine Idee haben – jetzt wäre der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Hören Sie, wir haben draußen immer noch ein Tänzchen mit der Presse. Was möchten Sie denen sagen?«
    Darauf lief es also schließlich hinaus.
    Als wäre es irgendwie Charlie Haskells Schuld, daß die Welt vor dem Untergang stand. Was möchten Sie denen sagen?
    Eine Funklampe ging an. »Carpenter«, sagte Rachel. »Er sagt, es sei dringend.«
    »Warten Sie eine Sekunde, Al.« Er wechselte den Kanal. »Haskell.«
    »Herr Präsident, wir müssen evakuieren. Geben Sie jetzt den Befehl, oder vergessen Sie es.«
    Charlie starrte den glänzend schwarzen Handapparat an. In diesem Augenblick hätte er lieber ein Messer in der Hand gehabt, um es sich ins Herz zu stoßen.
     
     
Einstufen-Raumfähre Arlington, Flugdeck, 4 Uhr 29
     
    »Arlington, halten Sie sich zur Evakuierung bereit.«
    George hörte dem eigenen Atem zu, der im D-Anzug besonders laut klang. Neben ihm löste Mary ihre Gurte.
    Niemand sagte etwas. Sie standen langsam von ihren Sitzen auf. Es hatte fast den Anschein, als mühten sie sich unter hoher Schwerkraft.
     
    FRANK CRANDALLS DURCH-DIE-NACHT-ANRUF-SHOW, 4 Uhr 30
     
    Wie Sie wissen, widmen wir diese Sendung heute nacht dem
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