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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit
Autoren: Elke Meyer
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als je zuvor. Sein Blick besaß etwas Bezwingendes. Doch sie hielt ihm stand und bemühte sich, ihre Gedanken zu verbergen. Sie durfte keine Schwäche zeigen, wenn sie nicht wollte, dass er sie sich zunutze machte.
    „Es hilft nichts, dich gegen das Schicksal aufzulehnen.“ Grob riss er sie am Arm und zerrte sie hinter sich her.
    „Wo bringst du mich hin?“
    „An den Ort der finsteren Wahrheit“, antwortete er.
    Das konnte nur bedeuten, dass er sie zum Baum der ewigen Finsternis führen wollte. Ein Schauder lief ihren Rücken hinab, als sie an die Wurzeln dachte, die sie in ihren Träumen gefangen gehalten hatten, um ihr die Kräfte zu entziehen. Sie stolperte hinter ihm her, während ihr Hirn fieberhaft an einer Lösung arbeitete, wie sie das Geflecht kappen konnte. Aber in der Schattenwelt wuchsen die Werkzeuge nicht auf den kahlen Bäumen. Den verbündeten Elementargeistern war es nicht möglich, ihr in die Schattenwelt zu folgen und sie bei einem Kampf zu unterstützten. Sie war auf sich gestellt und ihre Chancen standen mehr als schlecht. Warum nur war sie ausgewählt worden, die Welt zu retten?
    Es nützte nichts, zu lamentieren, sie musste ihr Schicksal hinnehmen. Hermit hatte all sein Vertrauen in sie gesetzt, ebenso Myrddin. Sie wollte die beiden nicht enttäuschen. Sie konzentrierte sich auf ihre Kräfte, um sich loszureißen. Ihre Versuche scheiterten, die Welt um sie herum schien ihre Energie wie ein Kraftfeld zu absorbieren. Außerdem gelang es ihr nicht, tiefer in der Konzentration zu versinken, wie sie es benötigte. Es hätte ihre Gedankenblockade geschwächt und sie an Revenant verraten. Sie atmete noch einmal tief ein und endlich spürte sie das Prickeln in ihren Fingerspitzen, bevor die Flammen daraus hervorschossen.
    Revenant fluchte, als sie ihn verbrannte und seine Hand sich öffnete. Sofort nutzte Amber die Gelegenheit, sich ihm zu entziehen und rannte zurück zum Schattentor. Sie musste Zeit schinden, um nach einer Lösung zu grübeln und den Vampirlord in Atem halten. Es verlieh ihr Mut, ihn überlistet zu haben. Sie würde alles daran setzen, ihm das Leben schwer zu machen. Es beunruhigte sie, dass Revenant ihr nicht folgte.
    Unzählige rote Augenpaare stoppten sie. Es waren Werwölfe, die ihr zähnefletschend den Weg verstellten. Sie wich zurück, als die Untiere sich knurrend näherten. Wieder war alles anders verlaufen als geplant. Er musste die Bestien gerufen haben, während sie in Gedanken mit der Flucht beschäftigt war.
    „Ich hasse es, wenn sich jemand meinem Willen widersetzt.“
    Aus jedem Wort des Vampirlords sprach unterschwellig eine Drohung. Amber wollte sich nicht einschüchtern lassen und bündelte ihre Kräfte. Sie drehte sich zur Seite, um die Werwölfe ebenso wie Revenant aus dem Augenwinkel beobachten zu können. Sie breitete die Arme aus und Flammen schossen aus ihren Fingern. „Kommt mir nicht zu nahe!“, rief sie.
    „Gib endlich auf, wir sind in der Überzahl!“, rief Revenant und nickte den Werwölfen zu, die ihren Kreis daraufhin enger zogen.
    Jeder von ihnen war bereit, sich auf sie zu stürzen. Anscheinend warteten sie auf ein Zeichen ihres Herrn. Aus Ambers linker Hand schlugen die Flammen höher und bewirkten zu ihrer Genugtuung, dass die knurrenden Bestien zurückwichen. „Auch wenn ihr in der Überzahl seid, ich kämpfe bis zum Letzten, das schwöre ich!“ Sie reckte ihr Kinn entschlossen vor, obwohl es Mühe kostete, sich zusammenzureißen und keine Furcht zu zeigen. Sie hatte gewaltigen Respekt vor den finsteren Gestalten.
    Revenant lächelte herablassend und schnippte mit den Fingern. Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie sich die Ranken auf sie zuschlängelten. Jetzt galt es, gegen drei Gegner zu kämpfen. Die schlanken Triebe kamen immer näher und ließen Amber zurückweichen. Als eine fast ihren Fuß berührte, richtete sie ihre Flammenhand darauf. Sie traf die Pflanze und verkohlte ihre Spitze, dafür näherten sich wieder die Werwölfe. Auch Revenant hatte die Gelegenheit genutzt, vorzutreten. Schweiß perlte von Ambers Stirn und rann über ihr eiskaltes Gesicht. Die Ranken näherten sich und sie hatte alle Hände voll zu tun, die Gegner auf Abstand zu halten. Doch Amber wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis einer von ihnen sie in seine Gewalt brachte.
    Auf ein Zeichen Revenants stürzten sich die Werwölfe mit lautem Geheul auf sie. Amber wich zurück, kam aber nicht weit, denn eine Ranke legte sich um ihren Knöchel. Sie richtete
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