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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit
Autoren: Elke Meyer
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bewirkte nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Sie musste verhindern, dass der Vampir sich mit den Ranken verband, die bereits seine Füße erfassten. Der Baum würde ihr die Energie absaugen und sie von einer Ranke zur nächsten wie in einer Pipeline zu Revenant transportieren. Wenn ihr doch nur etwas einfiele. Immer war es ihr gelungen, sich aus gefährlichen Situationen zu manövrieren, aber dieses Mal hatte sie keine Lösung parat. Die Schattenwelt blockierte sie.
    Amber wollte ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung hinausbrüllen, als sich ihnen jemand unerwartet näherte. Die breiten Schultern, sein Gang, alles war ihr vertraut. Aidan! Vor Erleichterung schluchzte sie trocken. Doch würde er ihr helfen? Schließlich gehörte auch er zu den dunklen Geschöpfen und war obendrein Revenants Warrior.
    Er würdigte sie keines Blickes, sondern musterte den Vampirlord. Seine Miene verriet mit keinem Deut seine Absichten und ließ Zweifel aufsteigen. Aidan, wenn du mich liebst, dann hilf mir! Nach der mentalen Botschaft sah sie ihn erwartungsvoll an, aber noch immer schien er keine Notiz von ihr zu nehmen. Ihr wurde das Herz schwer, denn sie glaubte, ihn an die Schattenwelt verloren zu haben.
    „Revenant!“, rief Aidan.
    Langsam wandte der Vampirlord sich zu ihm um. Seine düstere Miene verriet Amber, wie wenig erfreut er über diese Störung war.
    „Bist du endlich zur Vernunft gekommen und willst den Platz an meiner Seite einnehmen, Warrior?“ Er trat auf Aidan zu.
    Sie bemerkte Aidans hungrigen Blick, als er über Revenants Schulter das Blut sah, das aus dem Baum floss. Seine Nasenflügel blähten sich und zitterten. Amber spürte, wie sehr er gegen den Drang kämpfte, nach vorn zu stürmen und zu kosten.
    „Geh hin und labe dich vom Quell der Weisheit“, forderte ihn der Vampirlord auf und deutete auf den Baumstamm.
    Aidan leckte sich über die Lippen und beugte sich leicht vor. Tu es nicht, Aidan! Er ballte die Hände zu Fäusten. Zu ihrer Erleichterung widerstand er seiner Gier und richtete seinen Blick wieder auf Revenant.
    „Nein, ich werde weder davon trinken noch mich dir anschließen, sondern ich bin gekommen, um meine Gefährtin zurückfordern. Du hattest nicht das Recht ...“
    Sie sah zu Aidan, dessen Blick sie wie Sonne durchflutete und ihr die Hoffnung zurückgab. Mit Besorgnis erkannte sie jedoch, wie sich die Muskeln des Vampirlords anspannten. Er drückte den Rücken durch und schnaubte wütend.
    „Nicht das Recht? Ich bin dein Herr und Meister und besitze jedes Recht, mir zu nehmen, was ich begehre. Wer bist du, dass du fordern kannst, Warrior? Ich will sie. Ich habe sie immer gewollt und jetzt gehört sie endlich mir! Das lasse ich mir von keinem streitig machen.“
    Am Wechselspiel von Aidans Miene erkannte Amber seinen inneren Kampf. Sicherlich verlangte der Warrior, sich Revenant zu unterwerfen, während der Mensch sich dagegen wehrte. Dieser Zwiespalt schwächte seine Abwehr, sodass es ihr gelang, die Blockade seines Geistes zu durchbrechen. Revenants Einfluss war stark und Amber befürchtete, Aidan könnte sich ihm unterwerfen. Aber es war nicht nur die menschliche Seite, die revoltierte, sondern auch der Warrior in Aidan war nicht gewillt, die Gefährtin aufzugeben, auch nicht an den Vampirlord. Das Verschmelzen beider Seiten machte ihn stark. Aidan öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen.
    „Aidan ...“ Ambers Worte blieben vor Furcht in der Kehle stecken. Sie ahnte, was er vorhatte. Es war gefährlich, gegen Revenant zu kämpfen. Aidan, ich will dich nicht verlieren! Ihre beschwörenden Worte prallten an seiner Entschlossenheit ab.
    „Sie war lange meine Gefährtin, bevor du sie begehrt hast. Du hast sie aus meinem Territorium entführt. Nach dem Gesetz der Schattenwelt ist es mein Recht, sie zurückzufordern. Lass sie frei.“
    Die Entschlossenheit, mit der er dem Vampirlord entgegentrat, war bewundernswert, wenn auch riskant. Sie fühlte, dass er zu allem bereit war. Tränen liefen über ihre kalten Wangen, alles in ihr jubelte. Trotz der Zweifel an ihrer Beziehung hatte sie immer an ihre Liebe geglaubt. Jetzt erhielt sie den Beweis.
    „Du stellst dich gegen mich?“, donnerte Revenant und stemmte die Hände in die Hüften. „Es wird mir ein Vergnügen sein, dich in Stücke zu reißen und der gierigen Meute, die da hinten lauert, zum Fraß vorzuwerfen.“
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, stürzte sich der Vampir auf Aidan. Amber schrie auf. Aidan wich
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