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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit
Autoren: Elke Meyer
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geschickt der Attacke aus, aber der Vampirlord setzte ihm nach und packte ihn an der Schulter. Als er Aidan heranzog, stemmte dieser unter Keuchen die Hände gegen den Brustkorb des Lords. Das tiefe Lachen Revenants, dessen Fangzähne unter der Oberlippe hervorlugten, steigerte Ambers Angst. Sie musste Aidan beistehen, doch wie, wenn sie von den Ranken gefesselt war? Die Flammen aus ihren Händen waren wenig wirkungsvoll. Sie ertastete etwas Hartes unter ihrem Sweatshirt. Die Kette mit der Fibel! Sie zog sie aus dem Ausschnitt und drückte sie fest in der Hand.
    „Vater, wenn du mich hören kannst, dann sag mir, wie ich ihm helfen kann“, flüsterte sie.
    Durch eine ruckartige Drehung gelang es Aidan, sich Revenants Griff zu entwinden. Der Vampirlord fluchte und startete einen weiteren Angriff. Amber fieberte mit Aidan und presste die Fibel immer fester in ihrer Hand, bis diese zu vibrieren begann.
    „Aidan, pass auf!“, rief sie, als sie sah, wie Revenant sich über seinen Kopf hinwegkatapultierte, um ihn von hinten anzugreifen. Aidan duckte sich und wirbelte herum. Im gleichen Moment versetzte der Vampirlord ihm einen Tritt und schleuderte ihn durch die Luft. „Aidan!“ Amber schluchzte auf, als sie sah, wie er zu Füßen der Werwölfe landete, die ihn mit blutunterlaufenen Augen ansahen.
    Sie sah, wie die Werwölfe zum Sprung ansetzten, und erschauderte. Die Fibel glühte in ihrer Hand und als sie daran rieb, spürte sie, wie aus dem Schmuckstück Energie entwich. Grelles Licht drang zwischen ihren Fingern hervor, als würde das Metall in ihrer Hand leuchten. Die Energie durchströmte wellenartig ihren Körper, trat aus ihm hinaus und umgab sie mit einer Leuchthülle, die wie Feuer flackerte. Es prickelte überall, als stünde sie unter Strom. Die Ranken um ihre Beine verbrannten ebenso wie die Baumrinde hinter ihr. Der Boden bebte unter ihren Füßen, als sich die Wurzeln emporreckten und wie Tentakel durch die Luft schlugen. Ambers Konzentration richtete sich auf die Fibel. Ihr Körper war wie eine Fackel. Die Krone des Baumes neigte sich zur Erde und die Werwölfe wichen heulend zurück. Die Ranken und Wurzeln zerfielen nacheinander zu Staub. Das Pulsieren des Baumes wurde schwächer, und auch Revenants Attacken ließen nach. Seine Bewegungen wurden langsamer und verloren an Geschmeidigkeit. Aidan gelang es, den Vampirlord im Nacken zu packen.
    Myrddin hatte recht, starb der Baum, waren auch die Bewohner der Schattenwelt dem Untergang geweiht. Amber ließ ihre gesamte Kraft in die Fibel fließen. Der Lichtschein strahlte wie die Sonnenkorona und ließ alles zu Staub zerfallen, was sich ihm näherte. Das Pulsieren des Baumes erlosch und sie spürte, dass er starb. Die Rinde brach an vielen Stellen auf und das gespeicherte Blut floss in Strömen aus den Rissen. Ein Sturm kam auf und fegte übers Land. Er trug den Staub mit sich fort. Die Bergspitzen am Horizont brachen ab und stürzten in die Tiefe. Der Boden bebte und riss auf.
    Aidan schien von dem ohrenbetäubenden Lärm unbeeindruckt. Er senkte den Kopf, um seine Fänge in Revenants Hals zu schlagen. Amber ließ die Fibel los. Die Schattenwelt ging unter und würde alles in die Finsternis reißen. Aidan und sie mussten zum Tor zurückkehren und diese Welt so schnell wie möglich verlassen.
    „Aidan!“, schrie sie, aber ihr Schrei ging in dem Getöse unter. Die Werwölfe und andere Kreaturen stoben in wilder Panik auseinander. Amber rannte zu Aidan, aber der bebende Boden unter ihren Füßen brachte sie immer wieder ins Schwanken. Sie musste auf jeden Schritt achten, um nicht in eine Spalte zu fallen, die sich auftat.
    Als sie Aidan endlich erreichte, ließ er den schlaffen Körper des Lords zu Boden fallen. Er sah auf Revenant hinunter, der wie alles andere zu Staub zerfiel.
    Amber legte eine Hand auf seine Schulter. „Wir müssen hier weg. Schnell zum Tor!“, brüllte sie gegen den Lärm an.
    Aidan nickte und bedeutete ihr, auf seinen Rücken zu springen. Amber klammerte sich an ihn, als er zum Tor rannte und wagte keinen Blick zurück.
    „Wir müssen es schaffen! Das Tor schließt sich gleich!“, rief sie.
    Aidan sprang über die Spalten, die immer breiter wurden und aus denen Feuer emporloderte. Amber schrie auf, als Flammen hochschlugen und sie nur knapp verfehlten.
    Endlich erreichten sie das Schattentor und Aidan setzte sie ab. Erst jetzt wagte Amber, zurückzublicken. Der Baum war zur Seite gekippt, sein Stamm zerfiel zu Staub. Flammen
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