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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Philip Körting
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ihm zugemutet hatte, der Bösewicht in diesem Stück war der Chinese nicht. Etwas, das Keppler zuerst wie Verrat an seiner Heimat vorkommen musste, entpuppte sich tatsächlich als einzige Möglichkeit, sein Leben und das unzähliger anderer Menschen zu retten. Der Präsident trug an allem die Schuld, an Kepplers Elend und am Weltuntergang! Doch jetzt war es zu spät, der Attentäter hatte den letzten Sprung gemacht und versagt.
    „Jetzt bin ich schuld, dass der Drecksack lebt!“
    „Deshalb müssen wir alle sterben!“, sekundierte Doktor Hong.
    „Danke für die Aufmunterung. Ich habe echt alles versucht!“, beteuerte Keppler.
    „Haben Sie das? Was, wenn i ch sage, dass es noch eine Chance gibt!?“
    „Aber das war do ch der letzte mögliche Sprung?!“
    „Nur der Letzte, zu dem wir genaue Daten hatten!“
    Der Chinese hatte im Internet ein paar Hinweise entdeckt. Es gab vielleicht noch eine allerletzte Möglichkeit. Aber die würde Keppler bestimmt nicht gefallen.
    „Ich glaube zu wissen, wo und wie wir ihn do ch noch erwischen!“, strahlte Doktor Hong,
    „Die Welt muss ni cht untergehen!“
    Keppler sah ihn fragend an.
    „Sie sagten doch, dass die Maschine nicht weiter zurück kann!?“
    „Nun ja, meine verbesserte Mas chine kann theoretisch noch viel weiter zurück. Nur der menschliche Körper nicht!“
    „Dann ist es also do ch unmöglich!“, winkte Keppler ab. Doktor Hong lächelte.
    „I ch schicke Sie nur dreiunddreißig Jahre zurück. Vielleicht überleben Sie das!“
    „Sehe i ch aus, als würde ich noch einen Sprung aushalten?!“, fragte Keppler eher rhetorisch. Doch es gab keine Alternative zu einem weiteren Trip.
    „Wenn wir den nuklearen Holo caust verhindern wollen, muss einer von uns beiden springen!“, drängte der Wissenschaftler seinen Gefangenen.
    „Na dann viel Spaß dabei!“, sagte Keppler. Doktor Hong sah ihn wütend an.
    „An Ihren Humor werde ich mich nie gewöhnen! Sie können den Tod Ihrer Mutter verhindern. Und alles andere, was Ihnen passiert ist!“
    „I ch kann das nicht. Ich habe getan, was Sie wollten. Es hat halt nicht gereicht!“
    „Sie wollen einfa ch aufgeben, obwohl es noch eine Chance gibt? Was sind Sie bloß für ein verdammter Verlierer!“, fragte der Doktor voller Abscheu.
    Keppler zitterte vor Wut, wie konnte der verfi ckte Chinese es wagen? Kepplers Mutter war ermordet worden, vor seinen Augen. Ihn selbst hatte der eigene Vater angeschossen, seine Kindheit über war er in Heimen herumgeschubst und von Kinderschändern missbraucht worden. Wenn irgendjemand gute Gründe hatte, nur an sich selbst zu denken, dann doch wohl Keppler. Oder etwa nicht?
    „Das sind bloß Ausreden! A libis für Ihr eigenes Versagen. Immer haben die Anderen Schuld!“, zischte Doktor Hong. 
    „Sie wissen do ch, was man mir alles angetan hat!“, schrie Keppler.
    „Ja. Und i ch musste als Kind die Kleider meiner älteren Schwestern auftragen!“, legte Hong die Latte an Grausamkeiten noch etwas höher. Keppler stutzte,
    „An Ihren Humor werde ich mich auch nicht gewöhnen!“
    „Das ist leider die Wahrheit. Aber heute trage i ch, was ich will!“, Hong deutete auf seinen Laborkittel. Keppler musterte den Krüppel spöttisch.
    „Von der Transe zur Laborratte auf Krü cken! Wir haben wohl beide Probleme!“
    Hong s chlug ihm mit der Faust ins Gesicht, er konnte es nicht glauben.
    „Sie wollen die ganze Welt verre cken lassen, weil Ihr Papa und Ihr Pflegepapa gemein zu Ihnen waren? Sie armseliger Jammerlappen!“
    „Ist das etwa ni cht schlimm?“, kämpfte Keppler um Verständnis,
    „Was sollte denn da sonst aus mir werden?“
    „Vielleicht jemand, der Verantwortung für sich übernimmt. Heute gibt es keinen Pflegevater mehr. Was Sie heute tun, entscheiden Sie. Nicht Ihre Vergangenheit. Und selbst die können Sie ändern!“
    „Das habe i ch doch versucht. Es war alles umsonst!“, wehrte Keppler ab.
    „Das war es nur, wenn Sie den Sprung ni cht machen. Aber Sie machen ihn sowieso, oder muss ich Sie an die kleine Sprengkapsel in Ihrem Kopf erinnern?“
    „Aber das wäre do ch glatter Selbstmord!“
    „Wenn Sie ni cht springen wollen, sterben wir sowieso alle!“, sagte Doktor Hong und drohte mit der Fernbedienung in Kepplers Richtung,
    „Aber Sie zuerst! Oder Sie kommen endlich aus Ihrer Opferrolle heraus!“
    Keppler dachte über seine Chancen nach. Er war zwar schon fast am Ende, doch erreicht hatte er rein gar nichts. Sein Leben war so beschissen wie zuvor, sein
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