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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Philip Körting
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rettende Zeitmaschine erreichen. Keppler war so oder so tot.
    „Genau wie die Mutter und ihr Kind!“, da chte Peters, bis er schließlich stutzte. Dann rannte er in das verlassene Motel. Wenn Keppler durch die Zeit gereist war, musste das Kleinkind noch leben. Anders ergab das alles doch keinen Sinn! Der Major öffnete die Tür der jämmerlichen Stube und versuchte, nicht in das Blut der Mutter zu treten, die ganz ohne Zweifel gestorben war. Peters würde nachher sämtliche Spuren verwischen und die Leiche verschwinden lassen. Doch zuerst musste er es wissen. Er sank auf seine Knie und hob das Kleinkind hoch. Dann sah er in der Kälte einen schwachen Hauch von Atem. Peters hielt das blutende kleine Etwas in seinen Armen. Ihm wurde schwarz vor Augen.
    „Du hast einfa ch kein Glück, Keppler!“, flüsterte er und schämte sich, doch sein Auftrag war klar. Das Baby musste sterben und gemeinsam mit seiner Mutter entsorgt werden.
                                                                                    
     

K eppler hatte sich selbst eine Adrenalinspritze aus dem Vorrat des Schläfers ins Herz gerammt, dort steckte sie noch immer. Durch die Injektion war kurzfristig etwas Leben in seinen durchlöcherten Körper zurückgekehrt. Er hatte sich aufgerappelt und seinen Revolver aus dem Gebüsch geholt. Für einen Schuss musste es noch reichen, er wollte seine Mutter wenigstens rächen, wenn er auch sonst nichts mehr tun konnte! Doch Erickson war bereits weggefahren. Keppler würde ihn nicht mehr erwischen. Er hatte seine zweite Chance vergeben. Ihm fiel eigentlich kein Grund ein, weiterzuleben. Doch irgendetwas trieb ihn an, zwang ihn, von hier fortzulaufen, solange sein Feind nicht zurückgekehrt war, um ihn endgültig zu erledigen. Er taumelte den Hügel hinauf und wuchtete sich auf den Fahrersitz seines Wagens. Doch das Auto gab keinen Ton von sich. Peters hatte die Zündkabel herausgerissen.
    „Gottverdammte Wi chse!“, fluchte Keppler und stieg wieder aus. Was sollte er denn jetzt bloß tun? Er musste weiter, irgendwohin und einen möglichst großen Abstand zwischen sich und den Soldaten bringen, der geschickt worden war, ihn zu töten. Halb auf den Beinen, halb auf den Knien machte er sich auf den Weg zur Landstraße. Das Loch in seinem Bauch brannte immer heißer, mit jedem Meter wurde sein Blick trüber und kam er seinem Ende näher und näher. Es würde wahrscheinlich auf ein Wettrennen zwischen seinem Verfolger und der Kugel in seinen Eingeweiden hinauslaufen. Es war kaum zu fassen, Keppler hatte die einmalige Gelegenheit bekommen, das Rad der Geschichte zurückzudrehen und allem eine gänzlich andere Richtung zu geben. Seine Biografie wäre danach vollkommen normal verlaufen. Eine Kindheit mit seiner Mutter, ein Leben mit erwachsenen Beziehungen und eine Zukunft ohne einen Mörder als Präsidenten. Und ohne einen Atomkrieg, den Kepplers eigener Vater vom Zaun brechen würde.
    „Aber i ch habe verkackt!“, seufzte er, „Wie eigentlich jedes Mal!“
    Es hatte sich alles einfa ch bloß verschlimmert. Seine Mutter war noch immer tot, er hatte noch immer Lissy auf dem Gewissen. Und ein paar Tausende Süchtige mit Drogen versorgt. Aber die waren immerhin freiwillige Opfer, die hatten sich ausgesucht, wie sie lebten und wie sie starben. Keppler wurde stetig schwächer und fiel schließlich wie ein matschiger Apfel zu Boden. Er nahm bloß noch die Dunkelheit um sich herum wahr und spürte die Hitze in seinen Eingeweiden nicht mehr, sondern nichts weiter als eisige Kälte.
    „Danke, das war´s dann wohl für den großartigen Christian Keppler!“, da chte er. Dann sah er ein helles Licht auf sich zurasen. Es stimmte offenbar, was man über den Augenblick des Todes sagte.
    „Ich dachte, das wär´ ein Klischee, wie das Happy End in einem Fernsehfilm!
    Die fettärschige Vierzigjährige bekommt doch noch den sitzpinkelnden Architekten mit viel Geld. Und ich bekomme ein Licht. Und dann ist es vorbei!“
    Plötzlich jedoch kam auch noch das Quietschen von Reifen dazu, der steingraue Spießer-Kombi mit Dachgepäckträger schlitterte Kepplers Kopf entgegen. Der Gestank versengten Gummis stieg in seine Nase und brannte in seinen Lungen. Der Wagen kam nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und prallte gegen den Schwerverletzten auf dem Asphalt. Der Schmerz über seinen Augen machte Keppler immerhin eines klar,
    „Ich bin wohl no ch gar nicht
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