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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht
Autoren: J. D. Robb
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Ärzten, falls Sie deren Namen finden. Ich will die offizielle Bestätigung, dass er uns keinen Bären aufgebunden hat.«
    » Weshalb hätte er…«
    » Bringen Sie mir einfach die Bestätigung, Peabody.«
    » Zu Befehl, Madam.«
    Damit kehrte Eve in den Vernehmungsraum zurück und setzte sich auf ihren Stuhl, während Feeney Lowell weitere Details erzählen ließ.
    » Ich wollte Sie noch fragen«, warf sie ein, » wie lange Edwina Spring durchgehalten hat. Was hatte sie für eine Zeit?«
    » Mein Großvater hat verschiedene Methoden angewandt und dabei längere Ruhephasen eingelegt, als meiner Meinung nach erforderlich gewesen wären. Dessen ungeachtet war sie wirklich stark und hatte einen ausgeprägten Überlebensinstinkt. Es hat siebenundneunzig Stunden, einundvierzig Minuten, acht Sekunden gedauert, bis es vorüber war. Keine der Frauen danach hat diese Zeit erreicht. Ich glaube, Sie hätten es vielleicht geschafft, deshalb hätte ich die Sache mit Ihnen enden lassen wollen, so wie sie mit ihr angefangen hat.«
    » Ich frage mich, wie lange Sie durchhalten würden.« Als es noch einmal klopfte, stand sie wieder auf.
    Sie trat in den Flur hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    » Und?«
    » Ich verstehe es einfach nicht. Es gibt kein Dokument, das seine Behauptung stützt. Nichts in seinen Unterlagen, nichts in der offiziellen Datenbank, obwohl McNab alles zweimal durchgegangen ist. Ich habe auch den Anwalt in London kontaktiert– den Senior der Kanzlei, der nicht gerade erfreut war, dass er mitten in der Nacht von mir zuhause angerufen worden ist.«
    » Aua.«
    » Ja. Er hat sich hinter seiner Schweigepflicht verschanzen wollen, aber ich habe ihm erklärt, dass sein Mandant wegen mehrfachen Mordes von uns verhaftet worden ist und behauptet hat, er hätte die Erlaubnis, seinem Leben selbst ein Ende zu bereiten, weil er dadurch ein Verfahren und eine Haftstrafe vermeiden kann. Als all das nichts genützt hat, habe ich den Commander hinzugezogen. Der Rechtsverdreher hat behauptet, Lowell hätte die Erlaubnis zur Selbsttötung beantragt, konnte aber auch kein Dokument vorlegen, wodurch sich das beweisen lässt. Da ist er erst mal ausgeflippt. Hat etwas davon gefaselt, dass wir die Vernehmung unterbrechen müssten, bis er da ist, nur dass er in den USA gar nicht zugelassen ist.«
    » Das ist alles, was ich brauche.«
    » Aber…«
    » Gut gemacht, Peabody. Jetzt schließen wir die Sache ab.«
    Sie kehrte in den Vernehmungsraum zurück und warf ihrer Partnerin die Tür vor der Nase zu. » Nur, um alles noch einmal zusammenzufassen«, fing sie an. » Sie wurden ordnungsgemäß über Ihre Rechte aufgeklärt, haben auf einen Anwalt verzichtet und sämtliche Ihnen vorgeworfenen Verbrechen gestanden?«
    » Ich nenne, was ich getan habe, nicht Verbrechen, aber ja, das habe ich.«
    » Wie lange haben Sie nach Meinung Ihrer Ärzte noch zu leben?«
    » Höchstens zwei Jahre, wobei die letzten Monate selbst mit Medikamenten äußerst schmerzhaft, unangenehm und entwürdigend für mich wären. Weshalb mir ein stilles, kontrolliertes Ende lieber ist.«
    » Davon bin ich überzeugt. Aber wissen Sie, das werden Sie nicht kriegen. Weil es keinen Beleg für Ihre Behauptung gibt, dass Sie die Erlaubnis haben, Ihrem Leben selbst ein Ende zu bereiten, Bob.«
    » Natürlich gibt es den.«
    » Nein– und auch Ihr toller britischer Anwalt findet kein entsprechendes Dokument.« Sie stützte sich auf der Tischplatte ab und beugte sich zu Lowell vor. » Und kein Dokument bedeutet, dass wir nicht verpflichtet sind, Ihnen zu glauben, dass Sie die Erlaubnis zur Selbsttötung haben, und Ihnen auch nicht ermöglichen müssen, sich Ihrer Strafe einfach zu entziehen. Zwei Jahre sind nicht gerade viel, aber die bringen Sie hinter Gittern zu. Einen Teil davon mit Schmerzen, unglücklich und verzweifelt.«
    » Nein.« Er schüttelte den Kopf. » Ich habe die Erlaubnis.«
    » Sie haben gar nichts, und inzwischen haben Sie das Recht verwirkt, eine solche Erlaubnis zu beantragen. Sie haben freiwillig mehrere Morde gestanden und sich dadurch den Ausweg selbst versperrt.«
    » Sie lügen.« Seine Lippen fingen an zu zittern. » Sie versuchen, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie versuchen, mich über den Tisch zu ziehen.«
    » Glauben Sie das ruhig. Glauben Sie das ruhig die nächsten zwei Jahre lang. Denn so lange werden Sie noch leben, und während jeder Sekunde dieses Lebens werden Sie leiden wie ein Schwein.«
    » Ich… ich verlange meine
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