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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht
Autoren: J. D. Robb
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tätlicher Angriff, Freiheitsberaubung und Mord in sechs Fällen sowie ein weiterer Fall von Entführung und Freiheitsberaubung zur Last gelegt werden, und dass nach dieser Vernehmung Vertreter der internationalen Behörden Sie zu weiteren Fällen von Kidnapping, tätlichen Angriffs, Freiheitsberaubung und Mord vernehmen werden?«
    » Ja.« Immer noch hatte er das nette Lächeln im Gesicht und faltete seine plumpen Hände ordentlich in seinem Schoß. » Sollen wir Zeit sparen, indem ich mich in allen Fällen schuldig bekenne? Indem ich alle diese Taten zugebe? Oder beraube ich Sie dadurch des glanzvollen Höhepunktes Ihrer Arbeit?«
    » Sie sind erstaunlich fidel für einen Mann, der den Rest s eines elenden, mörderischen Lebens hinter Gittern verbringen wird«, stellte Feeney fest.
    » Das werde ich nicht tun. Entsprechend meinem Antrag, meinem Leben selbst ein Ende bereiten zu dürfen– dem stattgegeben worden ist–, werde ich mein Leben friedlich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden aushauchen. Sie können nichts dagegen tun«, erklärte er vergnügt, » denn meine Ärzte haben meine unheilbare Krankheit attestiert, und meine Anwälte haben mir versichert, dass diese Erlaubnis auch nicht durch die Stellung eines Strafantrags ausgehebelt werden kann. Weder die amerikanischen noch irgendwelche anderen Behörden werden mir mein Recht zu sterben streitig machen. Vor allem, da der Staat auf diese Weise erhebliche Kosten spart. Also…« Er zuckte gleichmütig mit den Schultern und lehnte sich bequem auf seinem Stuhl zurück.
    » Sie meinen, Sie können sich Ihrer Verantwortung dadurch entziehen, dass Sie ein paar Pillen schlucken?«, fragte Feeney ihn.
    » Genau das meine ich. Glauben Sie mir, ich hatte mir etwas anderes erhofft. Ich habe meine Arbeit nicht zum Abschluss bringen können. Sie hätten die Krönung m eines Werks sein sollen«, sagte er zu Eve. » Der Höhepunkt. Erst wenn ich mit Ihnen fertig gewesen wäre, hätte ich meinem Leben ein Ende gemacht. Denn dann hätte ich mein Lebenswerk zum Abschluss gebracht. Aber ich habe auch so sehr viel erreicht.«
    » Nun.« Eve lehnte sich ebenfalls auf ihrem Stuhl zurück und nickte mit dem Kopf. » Sie haben es auf den Punkt gebracht. Ich muss sagen– Bob–, Sie haben wirklich an alles gedacht. Was ich durchaus bewundere. Es ist weit weniger befriedigend, wenn man einen nachlässigen Killer schnappt.«
    » Ich war eben schon immer ein ordentlicher Mensch.«
    » Das ist mir bereits aufgefallen. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie uns Zeit sparen, indem Sie bereitwillig alles gestehen, aber nach all der Arbeit, die wir in die Ermittlungen gesteckt haben, wüssten wir gerne auch noch die Details. Das wäre für uns der Höhepunkt. Es wird also doch noch etwas dauern«, fügte sie lächelnd hinzu. » Möchten Sie was trinken? Von dem Betäubungsmittel, das Sie mir verpasst haben, bin ich immer noch etwas benommen. Ich werde mir also einen Kaffee oder eine Pepsi holen. Wollen Sie auch etwas?«
    » Das ist sehr nett von Ihnen . Eine Limonade wäre schön.«
    » Die kriegen Sie. Feeney, warum kommst du nicht kurz mit, während ich zum Getränkeautomaten gehe? Rekorder aus.«
    » Was zum Teufel…«, setzte Feeney an, sobald er mit ihr draußen stand.
    Alles an ihr wurde hart: ihre Stimme, ihre Augen, ihr Gesicht. » Ich muss einen Weg finden, um diese Selbsttötungserlaubnis außer Kraft zu setzen. Stell mir bitte keine Fragen. Nie. Wenn wir wieder reingehen, spielen wir einfach weiter mit. Wir lassen uns sämtliche Einzelheiten erzählen und bringen die Sache unter Dach und Fach. Gib mir bitte mal dein Handy. Ich habe meins noch nicht ersetzt. Und warte hier auf mich.«
    Sie nahm Feeneys Handy, schlenderte in Richtung des Getränkeautomaten und wählte die Nummer ihrer Partnerin. » Bitten Sie Roarke unauffällig, mal kurz rauszugehen. Antworten Sie mir nicht. Wir haben nicht miteinander gesprochen, klar?« Damit drückte sie den Ausknopf des geliehenen Geräts und starrte den Getränkeautomaten an.
    Einen Moment später erschien Roarke . » Lieutenant?«
    » Hol mir bitte eine Pepsi, ein Gingerale und eine Vanillelimonade. Du musst dafür sorgen, dass das Ding verschwindet«, raunte sie ihm leise zu. » Kannst du dafür sorgen, dass sich diese Erlaubnis zur Selbsttötung spurlos in Luft auflöst?«
    » Ja«, erwiderte er knapp und zog die Dosen aus dem Automaten.
    » Mit dem, worum ich dich hier bitte, überschreite ich eindeutig eine Grenze. Aber ich
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