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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen
Autoren: Peter O'Donnell
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an und sagte in ziemlich ungeduldigem Ton: »Abend, Tarrant. Was gibt’s?«
    »Ich glaube, Sie kennen meinen Gast Modesty Blaise noch nicht.«
    Sir Angus McBeal senkte den Blick und sah sie zum ersten Mal an. »Guten Abend, gnädige Frau«, sagte er kurz.
    Modesty sagte sehr sanft: »Ich weiß, daß Sie nichts über mich wissen, Sir Angus, aber
falls
Sie einer der vier leitenden Direktoren von Salamander Vier sind, über die Sie natürlich auch nichts wissen, wäre das etwas anderes, da Sie dann sehr viel über mich wissen würden. Sie würden auch wissen, daß Salamander Vier kürzlich fünfzigtausend Pfund für einen Tod-auf-Abruf-Vertrag an Professor Stephen Collier und seiner Frau erhalten haben.«
    Die hellbraunen Augen blinzelten einmal, und McBeal erwiderte kalt: »Ich habe keine Ahnung, worüber Ihr Gast spricht, Tarrant.«
    »Vielleicht nicht«, erwiderte Tarrant ruhig, »aber hören Sie zu, als ob Ihr Leben davon abhinge, McBeal – das tut es nämlich.« McBeal blinzelte wieder.
    Modesty fuhr fort: »Der Vertrag bezüglich der Colliers ist heute mittag in Kraft getreten, als der Kunde von Salamander Vier deren Funkspruch nicht beantwortet hat. Das war heute vormittag auf Kalivari, Sir Angus, und ich kann Ihnen den Grund dafür nennen: Der Kunde ist ein toter Mann. Den meisten seiner Kollegen geht es ähnlich, und der Rest wird jetzt schon in griechischen Gefängnissen sitzen. Der Name des Kunden war Thaddeus Pilgrim, und diesen Teil des Geschäfts können wir jetzt vergessen. Aber da ich den Ruf von Salamander Vier kenne, ist mir klar, daß sie den Vertrag ohne Rücksicht auf den Tod ihres Kunden erfüllen wollen, und ich möchte, daß Sie folgendes wissen –«
    Sie unterbrach sich, als ein Kellner auftauchte, und fuhr, sobald er außer Hörweite war, im Plauderton fort:
    »Sie sollen wissen, daß die Colliers unter meinem Schutz stehen. Sollte ihnen irgend etwas zustoßen, werde ich Sie töten. Das ist ein Versprechen, und ich gebe keine leichtfertigen Versprechen ab. Es ist auch möglich, daß Willie Garvin, den Sie natürlich auch nicht kennen, Sie zuerst erwischt. Sie werden auf jeden Fall ein toter Mann sein.«
    McBeals Gesicht blieb unbeweglich. Nur seine Lider zuckten, und der lange dünne Mund öffnete sich, als wolle er etwas sagen. Modesty hob die Hand. »Es gibt nicht mehr viel zu sagen, also lassen Sie mich zu Ende sprechen. Salamander Vier könnten es für einen guten Schachzug halten, mich und Willie Garvin zu beseitigen. Aber ich glaube nicht, daß das eine vernünftige Vorgangsweise für nüchterne Geschäftsleute wie Salamander Vier wäre, und ich kann Ihnen sagen, warum. Falls ein solcher Versuch unternommen wird und scheitert, dann werden wir Sie erwischen und Sie töten, Sir Angus. Vielleicht sollte ich ausführen, daß wir sehr geschickt dabei sind, uns nicht von Leuten umbringen zu lassen, weil wir darin eine langjährige Erfahrung haben. Sie haben keine.«
    Sie machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu:
    »Ebensowenig wie de Chardin, oder Gesner, oder Pereda, die ganz bestimmt drei der vier leitenden Direktoren von Salamander Vier sind, obwohl das nicht zu beweisen ist. Jedenfalls sollte ihnen irgendein Freund sagen, daß auch sie auf meiner Abschußliste stehen, wenn der Collier-Vertrag nicht storniert wird. Es erschiene mir als schlechte Geschäftspolitik der Salamander Vier-Direktoren, so hohe persönliche Risiken einzugehen, wenn sie fünfzigtausend Pfund zur Verfügung haben und einen toten Kunden, der sich nicht beschweren kann – aber die Entscheidung liegt bei den dreien, zusammen mit dem vierten leitenden Direktor, wer immer das auch sein mag.«
    Sie hörte zu sprechen auf und schaute McBeal mit fragend erhobenen Augenbrauen an. Er spitzte die Lippen und nickte bedächtig und sagte dann: »Wenn ich wüßte, wovon Sie reden, Miss Blaise, wäre ich geneigt zu sagen, daß Sie Ihren Standpunkt klargelegt haben.«
    »Freut mich, das zu hören, Sir Angus«, erwiderte sie höflich. »Aber ich möchte eine durch und durch positive Sicherstellung.«
    Er neigte den Kopf zurück und schaute sie von oben herab frostig an. »Sie können kaum eine schriftliche Garantie dieser – wie nannten Sie sie doch gleich? – dieser Salamander Vier-Leute, wer immer sie sein mögen, erwarten.«
    »Nein.« Die Augen, die ihn ansahen, waren beinahe schwarz, und in ihnen glühte eine kalte Flamme. »Aber ich möchte ein unmißverständliches Zeichen«, sagte sie. »Sie sind sehr clever, diese
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