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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen
Autoren: Peter O'Donnell
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Salamander Vier-Leute, also liegt es an ihnen, sich etwas auszudenken.« Sie legte ihre Hände mit dem Handrücken nach oben flach auf den Tisch. Es war eine seltsam endgültige Geste.
    »Wenn ich in drei Wochen kein Zeichen habe, nehme ich an, daß der Collier-Vertrag noch läuft, und werde dementsprechende Maßnahmen treffen. Das ist alles.«
    Sir Angus McBeal rümpfte die Nase. »Ich war nie damit einverstanden, daß der Club weibliche Gäste zuläßt, Tarrant«, sagte er mit dünner Stimme. Dann zu Modesty gewandt: »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Miss Blaise, ich wünsche Ihnen einen guten Abend. Ich habe einige dringende Telefonanrufe zu erledigen.«
    Mit höflichem Nicken drehte er sich um. Sie sahen ihm nach, aber er ging nicht zu dem Tisch, wo Portwein, Kaffee und Zeitung auf ihn warteten. Statt dessen ging er geradewegs durch die Tür, die zu den Garderoben ins Foyer führte.
    Tarrant stieß einen Seufzer aus. »Mir scheint, Sie haben einen ziemlichen Eindruck auf ihn gemacht«, murmelte er. »Mich haben Sie jedenfalls ganz bestimmt beeindruckt, bei Gott.«
    Modesty kniete sich nieder und berührte vorsichtig die kleine Blume. »Da. Ich bin sicher, daß es eine Froschorchidee ist.«
    »Oder eine sehr ungewöhnliche Herbstrose«, sagte Collier. Sie lachte und stand auf, faßte ihn dann bei den Rockaufschlägen und blickte ihn ernst an. »Vergiß Salamander Vier. Dinah ist vor ihnen sicher, und du bist es auch. Ich hab mit ihnen Kontakt aufgenommen, und erst gestern habe ich die absolute Zusicherung erhalten, daß sie den Vertrag storniert haben.«
    »He? Wie hast du das zustande gebracht?«
    »Das ist meine Sache. Alles, was du wissen mußt, ist, daß es mich keinen Groschen gekostet hat.«
    »Okay. Aber … was ist das für eine Zusicherung?«
    Ihre Augen funkelten übermütig. »Ich werde sie dir zeigen, wenn wir wieder in London sind. Oh, außer Weng hat sie mitgebracht. Ja, das ist möglich, sogar wahrscheinlich. Er konnte einfach nicht warten, deshalb hat er euch hierher gehetzt.«
    »Er sagte, er würde einen wichtigen Brief für
dich
mitbringen.«
    »Eine geringfügige Korrektur der Wahrheit, in Wengs Sicht. Komm, gehen wir zurück, Steve.«
    Einige hundert Meter weiter saß Dinah neben dem Zelt. »Du nimmst mir meine Frage nicht übel, Willie?«
    »Natürlich nicht. Es war ziemlich dumm von Modesty und mir, nicht zu merken, daß du dir wegen Salamander Vier Sorgen machen könntest. Wir hätten dir sagen sollen, daß alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden.«
    »Wahrscheinlich hätte ich’s wissen sollen. Ich wollte nur sicher sein. Steve würde das natürlich nie einfallen, er ist so liebenswert, aber in gewissen Dingen dumm. Aber wenn ihm irgend etwas zustoßen würde … mein Gott.«
    »Ihr seid beide in Sicherheit, Liebes. Modesty hat das geregelt. Und sie hat eine Überraschung für euch, wenn wir wieder daheim sind.«
    Dinah erwiderte: »Du lächelst.« Sie fuhr ihm mit den Fingerspitzen sanft über den Mund. »Ja, das habe ich mir gedacht. Was hast du ausgeheckt?«
    »Gar nichts, wirklich. Hier kommen Steve und Modesty.«
    »Es ist keine Froschorchidee«, verkündete Collier mit autoritärer Miene. »Es ist ein Sämling dessen, was wir Botaniker
Prolapsus metatarsus
nennen. Ist das Picknick fertig, Weng, mein Junge? Ach, das ist ja ein glänzender Anblick. Ich hoffe, daß sich meine gute Frau den Appetit nicht durch ihr Herumgeknabbere an Garvins Ohr verdorben hat.«
    Während sich Modesty auf die ausgebreitete Decke setzte, sagte sie: »Geben Sie mir bitte den Gegenstand für Mr. Collier, Weng. Sie haben ihn sicherlich mitgebracht.«
    »Natürlich, Miss Blaise.« Weng stellt die Flasche Bollinger, die er aus der Kühltasche genommen hatte, ab, nahm einen länglichen weißen Umschlag aus der Innentasche seines Rockes und gab ihn Modesty, die ihn an Collier weiterreichte.
    »Vor sieben Tagen erhalten«, meinte sie. »Es ist für dich, Professor.«
    Der Umschlag war an Modestys Penthouse adressiert, persönlich abgegeben worden und geöffnet. Verwundert spähte Collier hinein und nahm dann behutsam ein blaugrau bedrucktes Papier heraus. Minutenlang starrte er es an, schluckte mühsam und ächzte:
    »Ach du liebe Zeit.«
    Dinah fragte: »Was ist denn, Liebling?«
    »Es … also, du wirst nicht verstehen, was es
bedeutet
, Schatz«, erwiderte Collier stotternd, »aber was es ist, also, es ist ein Wechsel der Cayman Islands Bank über … über fünfzigtausend Pfund zugunsten von –
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