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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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herrührte. Wie Markosa von seinem Sekundanten erfahren hatte, galt Kredit als guter Kämpfer, ein Berserker, der ohne Mi tleid war und auch so handelte.
    Das Duell fand auf einem kleinen, von Bäumen umgrünten Platz statt. Dieser Platz befand sich vor der Stadt und war kaum einsehbar. Wer sich duellierte, sollte unter sich bleiben. König Balger wollte nicht, dass dieses Ritual zu öffentlich wurde.
    Das war Markosa lieb. Obwohl der Tod ihn wenig scherte, wollte er seinen letzten Atemzug nicht in der Öffentlichkeit tun . Er hatte viele Menschen sterben sehen und niemand hatte sein Aussehen im Angesicht der Götter behauptet. Der Tod machte den Sterbenden hässlich , was Markosa Lightgarden peinlich gewesen wäre .
    »Nun werdet Ihr sterben, Lightgarden«, knurrte Ronsmar Kredit und wog sein ellenlanges Fleischermesser. Herbstgrau fing sich auf der Klinge. Von den Bäumen tropfte Feuchtigkeit. Es roch nach Tau, Grün und dem nahen Meer. Vögel reckten ihr Gefieder. Schwere Wolken zogen über Dandoria.
    »Wer den Tod fürchtet, hat sein Leben verloren«, gab Markosa zurück.
    Kredit stutzte und grinste . »Das Geschwätz eines eitlen Fatzkes, dem andere Menschen egal sind.«
    Kredits Sekundant, ein hagerer Mann mit nicht minder rotem Gesicht, sagte: »Die Regeln sind eindeutig. Gekämpft wird mit freier Handwaffenwahl so lange, bis einer der Kontrahenten tot ist.«
    »Das bestätigen wir«, gab Markosas Sekundant zurück. Es handelte sich um einen seiner Freunde, einen angenehm aussehender Mann mit dunklen Haaren, der seit einiger Zeit zu viel trank und zu viel beim Würfelspiel verlor. Einer, der mit seinem alten Leben abgeschlossen hatte, nachdem sein Weib als Hexe verbrannt worden war.
    Markosa fuhr mit der Kuppe des Zeigefingers über die Schneide seines Kurzschwertes, das Geschenk seines Vaters, der vor zwei Monaten gestorben war, was Markosa Lightgarden zu einem vermögenden Mann gemacht hatte und zum Oberhaupt eines alten dandorianischen Adelsgeschlechtes.
    »Drei Schritte auseinander, dann soll der Kampf beginnen«, sagte Markosas Sekundant.
    So wurde es gemacht.
    Bevor Markosa blinzeln konnte, stürzte Kredit sich auf ihn. Das Messer blitzte kurz auf , und Markosa machte einen Ausfallschritt, der sein Leben rettete. Verdammt, damit hatte er nicht gerechnet. Dieser Mann verstand sich nicht nur darauf, Fleisch zu verarbeiten, sondern war trotz seiner immensen Leibesfülle blitzschnell. Kredit war wie ein Schatten wieder heran, und das Messer verpasste nur knapp das Ohr des jungen Adeligen .
    Selbstverständlich hatte Markosa eine ausgezeichnete Erziehung genossen und war in allen Kampfeskünsten erprobt. Seine Lieblingswaffe war das Kurzschwert, das er elegant zu führen verstand. Hier jedoch hatte er es mit einem ungehobelten Straßenkämpfer zu tun, der sich nicht an Regeln hielt, sondern nur eines wollte: Vernichten! Töten! Gewinnen!
    Markosa unterlief einen von Kredit geführten Rundhieb und stürzte auf die Knie. Im selben Augenblick beschrieb sein Schwert einen Halbkreis und drang tief in di e Beinmuskeln des Fleischers . Kredit brüllte auf und sprang zurück, während ihm Blut aus den Unterschenkeln spritzte. Obwohl stark verletzt, schüttelte Kredit den Schmerz ab. Der massige Mann knurrte zornig und wechselte kalt grinsend das Messer spieleris ch von einer Hand in die andere. Hin und her, hin und her.
    Markosa war auf die Beine gekommen und nun standen sich die Gegner gegenüber. Jeder lauerte auf einen Fehler des Gegners . Wer würde den nächsten Angriff starten? Vor Kredits Füßen färbte sich das Moos rot.
    »Mit so einer Kleinigkeit kriegt Ihr mich nicht klein, Ihr Stutzer!«, stieß Kredit hervor. »Ihr habt mein Weib genommen, meinen Besitz. Und wer sich an meinem Besitz vergreift, stirbt.«
    Markosa zog die Augenbrauen hoch. »Besitz? Seit wann kann man einen anderen Menschen besitzen? Deine Frau hat freiwillig das Lager mit mir geteilt.«
    »Wie zig andere Weiber. Euch interessiert nicht das Leid, das Ihr dadurch verursacht, sondern nur Euer Vergnügen. Ihr glaubt, weil Ihr aus einem Adelshaus kommt, dürft Ihr Euch alles erlauben.«
    »Deine Frau hat nicht gelitten, Kredit. Sie war höchst entzückt über meine Liebeskünste«, versuchte Markosa den Mann mit dieser Provokation aus den Angeln zu heben.
    Der Fleischer brüllte auf und war erneut blitzschnell heran, doch diesmal war Markosa wachsam, denn das hatte er geplant . Wie eine Schlange glitt er zur Seite und ließ den Koloss ins
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