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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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überlegen, was du sagst, junger Ork!«
    Hargor blickte den Stärkeren abschätzig an. »Mrrobbla gnagguk! Passt auf, dass ich es mir nicht anders überlege. Ich könnte dort zu dieser Orkin mit den kleinen Morros gehen und sie in meine Höhle bitten, denn dort lebe ich. In einer Höhle, wie es einem richtigen Ork geziemt. Nicht in einer Hütte wie ihr, wie ihr alle hier. Dieses Dorf hat seine Geschichte vergessen. Ihr lebt wie ... wie ...« Er spie das Wort des schlimmsten Feindes eines Orks aus. »Wie Menschen!« Er fuhr fort: »Ich könnte sie in meine Höhle befehligen und sie würde mir folgen. Alle Weiber würden mir folgen, denn sie lieben die Macht und fürchten deren Ausübung. Doch ich tue es nicht. Habe es nie getan. Also hört auf , Pläne zu schmieden, wie ihr mich und ihn benutzen könnt. Es war Schicksal, dass ich als halbwüchsiger Ork das schwarze Ei fand. Es war Schicksal, dass es sich öffnete und der Vierköpfige schlüpfte. Und es war Schicksal, dass er mich als seinen Vater akzeptierte. Meine Aufgabe ist es, für ihn da zu sein. Und bald werde ich ihn reiten. Schon bald ...«
    Der junge Ork ließ die Konsequenz dieser Worte i m Nebel hängen wie den federigen Ast einer Trauerweide.
    Temrat nickte. »So ist es wohl, Kr’orat.«
    »Gut, dass du es einsiehst, Ältester«, grollte Hargor. »Sonst könnte es sein, dass ich ihn rufe!«
    Temrats Miene faltete sich zusammen wie ein trockenes Blatt , und Kr’orats Zähne krachten aufeinander. Klebriger Speichel rann dem Ork aus dem Mundwinkel. S eine Augen weiteten sich.
    Hargor stemmte die Hände in die Hüften , und wie zufällig fuhr sein Zeigefinger über die Schneide seiner Streitaxt. »Soll ich ihn rufen?«
    Temrat rang um Fassung.
    Kr’ogan sah aus, als wolle er sich jeden Augenblick auf den jungen Ork stürzen.
    »Soll ich?«, rief Hargor und blickte sich um. Einige Dorfbewohner blieben stehen und grunzten. Niemand sagte etwas. Aus offenen Feuern züngelten Flammen in den Nebel und Pechkrähen kreischten hell.
    »Ich müsste es nicht tun.«
    »Nein«, stöhnte Temrat. »Das musst du nicht. Er hört dich auch ohne einen Ruf!«
    »Stimmt, Äl tester. Doch das ist langweilig. «
    Kr’ogats Zähne krachten aufeinander und er sabberte. »Du benimmst dich wie ein junger Ork, wohl wahr, ungehobelt und rau. Trotzdem solltest du ...«
    »Schweig! Aus dir spricht die Furcht, Hüttenork!« Hargor lachte . Er formte aus seinen Handflächen einen Trichter. Er legte den Kopf zurück, und als Kr’ogan versuchte, dem jungen Ork beschwichtigend eine Hand auf die Schulter zu legen, wich dieser zurück.
    »Sharkan!«, rief Hargor mit durchdringender Stimme. »SHARKAN!«
     
     
     



3
     
    Sie rasteten in einer Senke neben zwei Felsen, die lange Schatten warfen. Einer der drei, ein Zwerg, nahm seine Streitaxt aus der Lederhülle und begutachtete die Waffe von allen Seiten. Das Axtblatt glänzte makellos und gepflegt. Danach verstaute er sie wieder und wartete auf die anderen.
    Ein hochgewachsener muskulöser Mann mit blonden Haaren und kantigem Gesicht warf einen Arm voll Reisig und junger Äste ins Gras. Dann entledigte er sich seines Reisebeutels und reckte sich. Er schnallte das Schwert ab und stützte sich auf den Griff.
    Der Dritte, ein hagerer alter Mann mit brauner lederiger Haut, auf denen sich dunkle Tätowierungen , Motive und Runensymbole schlängelten , hockte sich auf den Stamm eines umgestürzten Baumes. Zwischen seinen knochigen Knien ragte ein mannshoher Stab in die Höhe, den er mit beiden Händen umklammerte. Er legte seine Wange daran und blickte zu dem blonden Mann auf. »Es wird kühl, Connor«, sagte der Alte.
    »Ich habe es auch schon bemerkt, Agaldir«, gab der Blonde zurück.
    »Seit wann bist du so empfindlich, Barbar?«, fragte der Zwerg. »Du bist ganz andere Temperaturen gewöhnt. Erinnere dich an die Zeit in der Eiswüste.«
    Jener, den der Zwerg einen Barbaren genannt hatte, lachte hart. »Mir kommt es vor, als sei das eine Ewigkeit her, Frethmar.«
    »Die Zeit hat ein weites Maul«, murmelte Agaldir sophistisch.
    Frethmar, der Zwerg, grunzte und spuckte aus. »Und ich habe einen weiten Magen. Einen weiten leeren Magen. Wir haben seit Sonnenaufgang nichts zu uns genommen.«
    »Immerzu denkt er ans Essen.« Agaldir verdrehte se ine Augen und Connor brummte.
    »Er hat recht, Agaldir. Ich werde auf die Jagd gehen. Unsere Vorräte sind verbraucht. Auch ich habe Hunger.«
    »He, mein Freund, warte«, winkte Frethmar und grinste
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