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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Leere laufen, einen, dann noch einen Schritt , und der Fleischer taumelte und stürzte über Markosa vorgestrecktes Bein. Sofort hechtete Markosa hinterher , und sein Kurzschwert fuhr nach unten. Mit einer raschen Bewegung rollte sich Kredit zur Seite , während Markosas Schwertspitze tief in den Boden drang . Kredits Messer wischte hoch und zerschnitt die Leinenhose des Adeligen.
    Markosa zog sein Schwert aus dem Boden und schlug zu. Der massige Körper des Fleischers fuhr hoch wie von einem Seil gezogen, und erneut staunte Markosa über die Behändigkeit des Mannes. Das Schwert verfehlte sein Ziel. Kredit wirbelte um seine Achse . Schweiß spritzte vom roten Gesicht. Das Messer beschrieb einen eleganten Kreis und hätte Markosas Leib in der Mitte zerschnitten, wäre dieser nicht im letzten Moment ausgewichen.
    Die Gegner umkreisten sich, wobei der Fleischer darauf achtete, dem Radius des Kurzschwertes fernzubleiben.
    Kredits Beinwunden bluteten nach wie vor stark . Markosa fragte sich, wie lange der Koloss sich noch auf diesen Beinen halten würde.
    Was dann geschah, kam ebenso schnell wie überraschend. Kredits Hand fuhr hoch, und bevor Markosa registrieren konnte, dass der Fleischer das Messer in seine Handfläche verlagert hatte, surrte es auf Markosa zu und drang ihm in die Schulter. Der Adelige wirbelte herum, er schrie vor Schmerzen und verlor die Orientierung. Offensichtlich hatte die Klinge einen Nerv verletzt, denn mörderische Flammen züngelten durch seinen Oberkörper.
    Nun werde ich sterben! , wurde Markosa mit bitterer Klarheit bewusst. Tatsächlich war er noch immer ohne Furcht. Der Tod schreckte ihn nicht. Nicht hier, an diesem einsamen Ort. Gedanken wie Blitze zuckten durch seinen Kopf und er fragte sich, ob er wahnsinnig wurde . Jeder Mensch fürchtete sich vor der Endlichkeit, zumindest, wenn man jung war und das Leben noch vieles bereithielt. Und noch ein Gedanke raste durch sein Hirn.
    Markosa Lightgarden bereute.
    Er bereute bitterlich . E ndlich nahm er innerlich die Vielzahl Tränen wahr, die er den Frauen entlockt, das Leid, welches er verursacht hatte. Ronsmar Kredit hatte Recht gehabt. Er war ein Schweinehund gewesen. Ohne Respekt vor den Gefühlen anderer Menschen, ohne Mitleid und ohne Verantwortungsbewusstsein.
    Um Haaresbreite hätte der Adelige gelacht.
    Doch mehr als ein bitterer Seufzer kam nicht über seine Lippen.
    So also ist es, wenn man stirbt! , dachte er , und für einen Sekundenbruchteil genoss er das reinigende Gefühl der Buße.
    Dies alles dauerte nicht länger als zwei Sekunden, zu wenig Zeit für Kredit, um zu begreifen, dass er den Kampf vermutlich gewonnen hatte. Doch noch war es nicht beendet. Bis zum Tode! , lautete die einzige Regel, die es in diesem Duell gab. Z wei Sekunden, in denen der Fleischer verharrte und dem Rabbolo, der sich von einem Ast schwang, ein willkommenes Opfer bot.
    Der Rabbolo, kleiner als ein Habicht, jedoch größer als ein gemeiner Rabe, kreischte markerschütternd und landete auf Kredits Schulter. Bevor dieser reagieren konnte, schlug der Greifvogel seinen langen spitzen Schnabel in Kredits Kehle, blitzschnell, immer und immer wieder.
    Sein Sekundant schrie auf und sprang herbei.
    Markosas Sekundant stand regungslos und mit geweiteten Augen neben einem mit feuchten Spinnweben behangenen Busch und verfolgte das seltsame Treiben mit offenem Mund. Die bewölkte Stirn des trotz seines Lebenswandels immer noch attraktiven Mannes kräuselte sich.
    Markosa stolperte und fiel auf die Knie. Er widerstand dem Instinkt, das Fleischermesser aus seiner Schulter zu ziehen. Falls die Klinge eine Ader getroffen hatte, konnte er verbluten. Schmerzen schüttelten seinen Körper.
    Bei den Göttern, es ist doch nur die Schulter! Warum schmerzt das so sehr?
    Währenddessen versuchte Kredit sich von dem aggressiven Vogel zu befreien, indem er nach dem wild flatternden Rabbolo schlug, der sich in der Schulter des Mannes festkrallte, als wisse er genau, was er wolle. Immer wieder, blitzschnell wie ein Specht, hieb sein Schnabel in Kredits Hals und erschüttert sah Markosa, dass der Rabbolo die Halsschlagader des Fleischers öffnete.
    Liebe Güte, Markosa hatte schon von wunderlichen Vögeln gehört, jedoch noch nie erlebt, dass ein einzelner Rabbolo einen Menschen auf diese Weise attackierte, sogar ihre Eier schützenden Muttertiere wagten sich normalerweise nicht näher als eine Handbreit an den Haa rschopf eines Menschen heran. Das hier wirkte, als verfolge der
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