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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Rabbolo einen Plan, als suche er die Schlagader ganz gezielt. Was ihm nun gelungen war, denn ein regelmäßiger Schwall Blut schoss aus Kredits Hals. Der Rabbolo stieß sich ab und flog ein paar Fuß hoch, kreiste über dem Platz und landete im Blätterwerk eines Baumes. Seine pechschwarzen Federn versanken in den Schatten der Blätter, doch noch aus der Ferne glühten seine Augen wild und rot.
    Ron smar Kredit jaulte und presste eine Hand gegen den Hals. Sein Sekundant sprang hilflos auf und ab , und Markosa war so voller Schmerzen, dass er nicht reagieren konnte.
    »Verflucht, helft mir«, gurgelte Kredit. »Ich verblute, seht ihr das nicht?« Nun konnte auch seine Handfläche den Blutschwall nicht mehr stoppen, und im Nu war eine Körperhälfte des Fleischers rot und nass. »Das ... gibt’s doch nicht ... ein Rabbolo ...«, jammerte Kredit. »Was ist in dieses Scheißvieh gefahren? Was ... was ... ?«
    Er brach in die Knie und starrte Markosa mit ungläubig geweiteten Augen an. Die Männer hockten gegenüber. Der eine zuckend vor Schmerzen, der andere verblutend.
    Ein bizarre Situation .
    Mit unvorstellbarer Kraft griff Markosa nach seinem Kurzschwert, das nur einen Fuß entfernt im Moos lag. Er nahm es hoch und visierte Kredit über die Klinge hinweg an. Der Fleischer begriff, was geschehen würde und schüttelte ganz langsam den Kopf. Eine stille Bitte, ihn in Würde sterben zu lassen. Das Schwert zitterte , und Markosa wusste, dass ihn jeden Augenblick die Kräfte verlassen würden. Wollte er seinen Duellgegner töten, musste er es jetzt tun.
    Jetzt!
    Oder nie ...
    Das Schwert entglitt seinen Fingern.
    Ich kann es nicht. Jetzt nicht mehr.
    Kredits Sekundant, der entgeistert auf Markosas Schwert gestarrt hatte, atmete erleichtert aus, zerriss sein Hemd und versuchte, seinem Herren einen Druckverband anzulegen, was jedoch den Blutstrom nicht aufhalten konnte.
    Markosas Sekundant, er hieß Darius, trat hinzu und legte dem jungen Adeligen eine Hand auf die Schulter.
    »Das Duell ist beendet«, sagte der Mann mit glasharter Stimme. »Der Sieger steht fest.«
    Wie auf ein geheimes Zeichen blickten alle vier zu jenem Baum, in den der Rabbolo sich gesetzt hatte.
    Der Vogel war verschwunden.
     
     
     
     

5
     
    Hargor Othos war zufrieden.
    Bei Krorra, er hatte Sharkan zwei Runden über Zadarsh drehen lassen, was genügt hatte, um den Ältesten die stinkenden Mäuler zu stopfen. Er war sich der erbosten Blicke der Dorfbewohner sicher gewesen , was ihn nicht gestört hatte .
    Er grunzte und biss mit Genuss in eine zappelnde, warzige Unke. Das Tier platzte wie eine reife Frucht in seinem Mund , und Hargor schluckte den süßen Saft. Diese kleine Spezerei gönnte er sich hin und wieder, obwohl sie ihn nicht sättigte.
    Er strich Sharkan sanft über den größten Schädel. Der Drache lag zusammengefaltet vor ihm , und in dem schwarzen Körper zuckte und bebte noch immer die Lust des Fluges und der damit verbundene Reiz der Jagd, ein Trieb, den Sharkan gegenüber den Orks nicht ausleben durfte, da Hargor es ihm verboten hatte. Die Nüstern zitterten und die schmalen, reptilienartigen Augen schimmerten dunkelbraun.
    »Wann werde ich dich reiten?«, fragte Hargor in Worten.
    Wann? , gab Sharkan mit einer tiefen Stimme, die sich in Hargors Kopf entfaltete wie Drachenschwingen, zurück. Hargor schlug mit der Handfläche gegen die Schuppen des Drachen, welche hart waren wie Diamanten. Ein dumpfer Laut rollte wie ein nahendes Erdbeben durch den mächtigen Körper des Vierköpfigen. Der Kopf, welcher den Ork musterte, nickte. Die anderen drei Köpfe wippten auf und ab und machten unvermutet zuckende Bewegungen, was dem schwarzen Drachen eine monströse Anmutung verlieh.
    Hargor erinnerte sich seines milden Ekels, den er empfunden hatte, als sich das schwarze Ei öffnete und das vierköpfige schleimig glänzende Drachenbaby daraus zum Vorschein kam.
    Wie eine zischende Giftschlange.
    Orks verschmähten Schlangenfleisch keineswegs, doch kein Ork aus Zadarsh dachte auch nur im Traum daran, dieses merkwürdige Wesen zu braten und zu verspeisen oder gar roh zu verschlingen. Sharkan verschaffte sich sofort nach seinem Schlüpfen Respekt - durch seine reine Existenz.
    Sharkan?
    Wie war Hargor auf den Namen gekommen? Er hatte ihn geträumt. Nur eine Nacht, nachdem er sich des fiependen, schwarz glänzenden Wesens angenommen hatte, überfiel ihn der Traum mit einer Urgewalt, die er noch nie im Schlaf erlebt hatte. Danach quälte ihn
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