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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dammsei, bevor dieser Stern über den Himmel zieht, so bedeutet das: Ich bin die Letzte der Erstgeborenen Dammsei, die in direkter Linie von Petal abstammen. Also bin ich jene Letztgeborene Erstgeborene, wie die Prophezeiung der Elfenkönigin es vorhergesagt hat, der Sermon von Rael.
    Deshalb muss ich die Waldsenken verlassen. Verstehst du nicht, Lacey, ich muss Riatha finden, an ihrer Seite stehen, wo immer das sein mag, im Licht des Bären, was auch immer das sein mag, denn das ist meine unausweichliche Bestimmung.«
    Jetzt endlich begriff Lacey - und brach in Tränen aus.
     
    Der nächste Tag war Faerils Geburtstag, damit änderte sich auch ihr Name; sie wurde zwanzig, und damit war sie keine Maid mehr, sondern würde in den nächsten zehn Jahren als Jung-Damman angesprochen werden. Der Tag wurde gebührend gefeiert, obwohl Faeril gelegentlich etwas mürrisch wirkte und ihre Freundin Lacey dabei ertappt wurde, wie sie weinte.
    Schließlich nahm jedoch auch dieser Tag ein Ende. Die Feiernden verabschiedeten sich und die Gäste kehrten in ihre Heime zurück. Schließlich gingen auch Faeril und ihre Eltern zu Bett. Vor dem Schlafengehen jedoch umarmte Faeril ihren Vater und ihre Mutter und ihre Geschwister noch einmal besonders innig.
     
    In den frühen Morgenstunden hatte Faeril fertig gepackt. Mit einer Kerze in der Hand schlich sie auf Zehenspitzen aus der kleinen Steinkate zu den Ställen. Sie nahm sich gerade so viel Zeit, um eine Nachricht auf dem Küchentisch zu hinterlassen. Doch, heda! In den Stallungen fand sie bereits ihre Mutter Lorra, die im Licht einer Laterne Faerils Pony sattelte.
    »Du hast doch nicht wirklich geglaubt, du könntest einfach davonreiten, ohne mir Lebewohl zu sagen, hm?« Die Frage war eher eine Feststellung.
    »Mu… Mutter!« Faeril suchte nach Worten. »Aber … aber woher wusstest du das?«
    »Ach, meine Dammsei, ich besitze dieses Tagebuch doch ebenfalls. Und nach deinem Verhalten von gestern Abend … nein! Nicht nur von gestern, sondern von allen Tagen in diesem Jahr. Du hast besonders viel mit deinen Messern geübt, hast deinen Vater ausgefragt, wie man außerhalb dieses Landes lebt, hast versucht herauszufinden, wo genau Ardental liegt… nun, es gab einfach keine andere Erklärung.«
    Faeril umarmte ihre Mutter, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    »Na, na«, tröstete ihre Mutter sie, obwohl Lorra selbst weinte. »Ich wusste es, ebenso wie du, dass dieser Tag kommen würde. Und jetzt gehst du mit meinem Segen.«
    Faeril weinte noch heftiger.
    »Shh, Kind, weine nicht.« Ihre Mutter strich ihr über das Haar. »Es wurde so geweissagt.
    Ach, meine Dammsei. Ich beneide dich, denn hat nicht jede von uns, jede Erstgeborene Dammsei, das Gelübde bekräftigt? Haben wir nicht alle mit den Wurfmessern geübt, nicht alle geträumt? Hat sich nicht jede von uns gewünscht, sie wäre die Letztgeborene?
    Doch ungeachtet von Gelübden, Übung und Träumen wählt sich das Schicksal seinen eigenen Weg, Prophezeiungen zu erfüllen.
    Bedenke dies: Hätte jede Erstgeborene Dammsei nur ein Jahr später ihre Erstgeborene zur Welt gebracht, während all der Jahre und über dreißig Generationen hinweg, dann würde ich mich jetzt auf dieses Abenteuer begeben. Dann wäre ich die Dammsei, die den Traum auslebt.
    Das Schicksal jedoch hat anders entschieden, und auch wenn ich dich aus ganzem Herzen liebe, so beneide ich dich doch auch. Denn du bist die Letztgeborene Erstgeborene, die erwählt wurde, diese Bestimmung zu erfüllen. Du - und nicht ich.
    Dennoch bin ich stolz, denn du bist meine Erstgeborene, und das Schicksal hätte keine Bessere auswählen können. Aber eines solltest du ebenfalls wissen, meine Dammsei.
    Die Prophezeiung spricht von Letztgeborenen Erstgeborenen. Hast du das verstanden? Erstgeborene. Das bedeutet: mehr als eine.«
    Faerils Tränen versiegten, und sie hörte schließlich ganz auf zu weinen, als die Bedeutung der Worte, die ihre Dam da sagte, ihr gänzlich aufging. Sie schniefte, wischte sich die Nase mit dem Handrücken ab und sah Lorra an. »Mehr als eine?«
    Lorra lächelte schwach und zerdrückte ihre eigenen Tränen zwischen den Wimpern. »Ja, mehr als eine. Letztgeborene Erstgeborene bedeutet: mehr als eine.«
    Faeril sah ihre Mutter erstaunt an, und ein Ausdruck der Ungläubigkeit, gemischt mit Freude, überzog ihr Gesicht. »Heißt das, du kommst mit, Mutter? Bedeutet das, dass auch du deinen Traum erleben kannst?«
    »Nein, mein Kind. Ich wünschte
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