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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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es mir sehr, aber es ist nicht so. Denn ich bin keine Letztgeborene Erstgeborene wie du.«
    »Aber …« Faerils Gesicht wurde lang.
    »Es kann nur zwei Letztgeborene Erstgeborene geben, meine Dammsei«, unterbrach Lorra sie. »Einen Mann und eine Frau, einen Bokker und eine Dammsei.«
    Die Jung-Damman legte die Hand an die Schläfe, als ihr wieder einfiel, was sie schon die ganze Zeit über gewusst hatte. »Sicher, Mutter. Ich habe es vergessen.« Dann runzelte sie die Stirn. »Aber diesen Bokker … ich kenne ihn doch gar nicht…«
    Lorra packte ihre Tochter bei den Schultern und sah sie eindringlich an. »Achte auf meine Worte: Irgendwo im Weitimholz lebt ein junger Bokker namens Gwylly Fenn, jedenfalls wurde mir das in einem Brief vor etwa fünfundzwanzig Jahren so berichtet - als er geboren wurde. Er ist ein direkter Abkömmling der Erstgeborenen Bokker bis hin zu Klein-Urus und Tomlin, so wie unsere Linie bis zu Klein-Riatha und Petal zurückreicht.
    Mittlerweile ist unsere Verwandtschaft nach all diesen Generationen so dünn geworden, dass sie kaum noch existiert. Du könntest ihn nicht einmal berechtigt deinen Cousin nennen.
    Aber ich denke, dass du ihn finden und mit dir nach Ardental nehmen musst.«
    Faeril erwiderte im gelblichen Licht der Laterne den vielsagenden Blick ihrer Dam. »Aber Mutter, wenn die Prophezeiung sagt, dass die Erstgeborenen an Riathas Seite sein werden, findet er dann nicht allein seinen Weg nach Ardental?«
    »Papperlapapp!« Jetzt lächelte Lorra aus ganzem Herzen. »Kind, selbst Prophezeiungen muss man ab und zu ein wenig nachhelfen.«
    Faeril lachte laut und Lorra stimmte in ihr fröhliches Gelächter ein.
    Zusammen sattelten sie Schwarzschweif, während das Pony den beiden kichernden Dämmen einen schrägen Blick über die Schulter zuwarf. Faeril band ihre Bettrolle und einen Knappsack hinter den Sattel … und plötzlich war es Zeit, sich zu verabschieden.
    Erneut umarmten sich die Dämmen, küssten sich zum Abschied, dann stieg Faeril in den Sattel und ritt davon.
    Hinter ihr weinte die Mutter und sah ihrer Tochter nach. Sie stand stumm da, rief ihr nichts nach, denn sie hatte schon immer gewusst, dass dieser Tag kommen würde, und protestierte nicht.
    Während es heller wurde und sich der Himmel von Grau in Rosa verfärbte, der Bodennebel sich hob und durch die Wipfel der Bäume wehte, ritt Faeril weiter in den Morgen hinein, nach Osten, ihrem Schicksal entgegen.

4. Kapitel
     
    GWYLLY
     
    Mittsommer, 5E985 [Drei Jahre früher]
     
    Die Flügel der Waldschnepfe pfiffen leise, als sie zwischen den Bäumen dahinflog. Mit einem Zischen fegte das Geschoss der Schleuder durch die Luft und verfehlte den Vogel um einige Handbreit.
    »Bruder!«, schrie Gwylly irritiert, »wie konnte ich ihn verfehlen?«
    Die Frage war rein rhetorisch gemeint, denn niemand war da, der sie hätte beantworten können, niemand außer Gwylly und dem Hund seines Vaters, Black, der sich jetzt verzweifelt vor ihm auf die Erde fallen ließ.
    Der Wurrling sah den schwarzen Hund an. »Wie konnte mir das passieren, Black?«
    Black klopfte ein paar Mal mit dem Schwanz auf den Boden, obwohl seine dunklen, traurigen Augen den kleinen Bokker anklagend musterten und zu sagen schienen: Du hast vorbeigeschossen!
    »Ich weiß, Junge. Du warst bereit, auch diese zu packen. Aber … ich schieße halt ab und zu vorbei. Ich bin schließlich nicht unfehlbar, weißt du?«
    Blacks Augen verloren jedoch weder ihren traurigen Ausdruck noch den leisen Vorwurf.
    »Es war jedenfalls nicht viel, Black.« Gwylly hob Daumen und Zeigefinger und hielt sie einen Zentimeter auseinander. »So knapp war es, Junge, so knapp.«
    Black wandte sich ab und spähte in den Wald um sie herum.
    »Also gut, schon gut! Es tut mir leid. Ich wollte sie nicht verfehlen! Außerdem suchen wir uns einfach eine andere.«
    Gwylly bückte sich und hob eine Schnur, an der drei Waldschnepfen hingen. Er hielt sie dem Hund vor die Nase und schüttelte sie, um Blacks Aufmerksamkeit zu erregen. »Siehst du, Junge, wir hatten heute auch schon Glück!«
    Black stieß ein kehliges Schnauben aus.
    »Ach?«, meinte Gwylly. »Kein Glück, sagst du? Sondern deine Geschicklichkeit, sie aufzuspüren und hochzutreiben soll es gewesen sein, hm?«
    Black wedelte mit dem Schwanz und Gwylly lächelte. »Vielleicht hast du recht, Junge, vielleicht hast du da ganz recht.«
    Black stand auf und sah Gwylly erwartungsvoll an. »Such, Black. Such den Vogel.«
    Mit einem freudigen
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