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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und begriffen zum ersten Mal tatsächlich, dass sie keine gewöhnliche Sterbliche war.
    Riatha tat ihre Blicke mit einem Achselzucken ab. »So wie auch Eure Nachfahren leben werden, deine, kleiner Urus, und deine, kleine Riatha: Die Erstgeborenen der Erstgeborenen, so wie es der Sermon prophezeite.«
    »Dieser Huntra Eag«, Tomlin benutzte den Ausdruck des Twyll, der alten Sprache der Wurrlinge, »dieses Auge des Jägers, was genau ist es eigentlich?«
    »Das weiß ich nicht, Kiesel«, antwortete Riatha. »Es ist ein Bote, einer der bedrohlichen Sterne, der über den Himmel zieht und Verderben mit sich bringt. Tausende von Wintern verstreichen zwischen seinem Auftauchen, aber er kehrt immer wieder zurück, zieht jedes Mal in den Nächten am Ausgang des Winters über das Firmament. Und er erscheint jedes Mal zwischen den Sternen, die wir den Jäger nennen, und wirkt blutrot wie das Auge des Jägers.«
    Silberle riss staunend den Mund auf, als die Elfe sprach. Als Riatha verstummte, klappte ihn die Damman wieder zu. Bei diesem vernehmlichen Klicken drehten sich alle herum und sahen sie an. Sie hatte das Gefühl, etwas Unschickliches getan zu haben, aber Atha rettete sie aus ihrer Verlegenheit, als sie sich an die Elfe wandte. »Diese Prophezeiung«, fragte sie, »spricht doch vom Letztgeborenen Erstgeborenen. Was hat das zu bedeuten?«
    »Und was ist das Licht des Bären?«, mischte sich Bärchen ein. Die Augen des Jung-Bokkers schimmerten im Lampenlicht. »Die Prophezeiung spricht doch auch davon.«
    »Wie auch von Bann und Segen«, erinnerte sich Silberle. »Was bedeutet das?«
    Tomlin räusperte sich. »Wenigstens wissen wir, was der Sermon mit Jäger und Gejagter meint.«
    »Was denn?«, hakte Bärchen nach. »Was bedeutet das?«
    »Nur dies, Bärchen«, antwortete Tomlin. »Als wir versuchten, Stoke zur Strecke zu bringen, hat er seinerseits versucht, uns zu töten, und damit den alten Spruch bestätigt, der im Übrigen die Worte der Weissagung zu wiederholen scheint:
     
    Tödlicher Räuber,
    Tödliche Beute,
    Jäger und Gejagter,
    wer kann sagen,
    wer was ist,
    an jenem Tage?
     
    Und genauso wird es sich zutragen, sollte das Monster sich erneut erheben. Denn so wie er gejagt wird, wird auch er diejenigen jagen, die ihn verfolgen.«
    Das Schweigen, das sich nach seinen Worten über sie senkte, wurde von Silberle gebrochen. »Aber wer weiß, ob dieser Sermon überhaupt etwas mit diesem Monster zu tun hat? Die Prophezeiung könnte schließlich genauso gut jemanden anders oder etwas ganz anderes meinen. Was in dieser Prophezeiung deutet denn auf Stoke hin?«
    Alle sahen Riatha an. »Es ist das Licht des Bären, Kleine.« Als die Wurrlinge sie verständnislos anblickten, erklärte sich Riatha weiter. »Dort, wo Urus in die Gletscherspalte stürzte, tief unten im Eis, schimmert es golden. Warum? Ich weiß es nicht. Aber es ist da, tief unten, ein unerklärliches Licht, das ruft. Und ich weiß, Silberauge, so wie auch deine Eltern wissen, dass Urus, der Baeron, von Zeit zu Zeit die Gestalt eines Bären annahm …«
     
    29.-31. Mai, 4E1980
    Tage der Freude und Tage der Verzweiflung,
    denn Riatha kam …
    Und dies ist das, was sie sagte…
     
    Ein Jahrtausend später saßen zwei Damman auf einer Lichtung in den Waldsenken, bei einem Picknick in der Frühsommer-Sonne. Und die eine teilte der anderen ein Geheimnis mit…
    »… und so überbrachte Riatha diese Nachricht meinen Vorfahren, Lacey«, schloss Faeril und schaute von dem Tagebuch auf.
    »Nachdem die Elfe weggeritten ist, haben Tomlin und Petal ihre Kate im Weitimholz verlassen und sind mit ihren Kindern hierher gezogen, in die Sieben Senken. Riatha hatte sie gewarnt, dass sich eine große Dunkelheit im Norden sammelte und sie einen sicheren Ort finden müssten.
    Sie kamen also hierher, geschützt durch den Dornwall, der das Land umringt. Sie konnten ja nicht ahnen, dass der Spindeldorn während des Winterkrieges zerstört werden sollte.
    Ja. Wie sich herausstellte, wäre das Weitimholz am Ende der sicherere Ort gewesen. Trotzdem überlebten sie alle, Petal, Tomlin, Klein-Urus, Klein-Riatha, Silberauge und Bärchen. Viele andere dagegen verloren ihr Leben.
    Der Winterkrieg: Das war die Große Dunkelheit gewesen, die die Elfenkönigin Rael gesehen hatte. Er suchte damals die Welt heim: Modru wollte die Welt erobern und benutzte den Dusterschlund als seine größte Waffe.«
    »Tuckerby Underbank!«, rief Lacey. Er war der größte Held dieses Winterkrieges
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