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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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auf die jeweiligen Angaben zu Daten zu achten, welche den zeitlichen Rahmen eines jeden Kapitels beschreiben. Zum überwiegenden Teil wird diese Geschichte linear erzählt, aber gelegentlich bin ich zu einem früheren Punkt in der Geschichte zurückgegangen, um für die Erzählung wesentliche Teile einzufügen.
    Diese Geschichte handelt von der letzten Jagd auf Baron Stoke. Doch sie ist eng mit drei früheren Berichten verflochten, die die Jagd nach Stoke beschreiben. Diese Geschichten sind unter anderen in der Sammlung von Erzählungen aufgeführt, die als Tales from the One-Eyed Crow bekannt sind.
     
    »Weissagungen sind häufig subtil… und gefährlich - Ihr mögt wähnen, dass sie das eine bedeuten, auch wenn sie in Wahrheit etwas vollkommen anderes zu meinen scheinen.«

1. Kapitel
     
    AUS DEM STURM
     
    Spätwinter, 5E988 [Gegenwart]
     
    Jäger und Beute: Der plötzliche Schneesturm unterbrach das Rennen um Leben und Tod. Die Nordmeereule ging auf die sich wiegenden Zweige einer Ödlandkiefer nieder, der Eishase suchte unter dem Überhang eines Felsvorsprungs Schutz. Vom Wind getrieben fegte eine heulende Wand aus blendendem Weiß über die Landschaft, während Jäger und Gejagter auf das Ende des Sturms warteten, um dann die Jagd erneut zu beginnen, um über Flucht und Verfolgung, Leben und Tod zu entscheiden.
    Doch vorläufig war die Jagd aufgeschoben, während Schnee und Eis über das Land fegten und gnadenlos auf alles einhämmerten, was sich in ihrem Weg befand. Der Wind heulte und ächzte und erfüllte die Welt mit dem Klang seiner Qual. Der Hase kauerte sich unter den Felsen und schloss die Augen, um sie vor dem Schnee zu schützen, der unter den Vorsprung peitschte, während hoch über ihm, in einem Baum, kaum zweihundert Meter entfernt, die Eule blinzelte und ihren Kopf nach Norden wandte. Ihre tödlichen Krallen umklammerten den Ast und trotzten seinem Schwanken.
    Sie warteten.
    Aber sie waren nicht allein in diesen Gebieten, dort an der nördlichen Flanke des Grimmwall-Massivs, denn etwas anderes, Gefährliches, fegte ebenfalls über die eisige Wüste.
    Ob die Eule es zuerst witterte oder der Hase, wer weiß das schon?
    Es kam aus dem Norden, aus der Richtung, in die die Eule starrte.
    Dunkle Schatten, die sich in der Ferne bewegen, verhüllt vom Sturm. Sie kommen näher.
    Etwa eine Achtelmeile nördlich des Baumes, auf dem die Eule hockte, unter dem Felsvorsprung, spürte der Hase die Erschütterungen. Es waren nicht jene, die dieses unberechenbare Land gelegentlich schon manchmal in Unruhe versetzten, sondern etwas, das wie ein unregelmäßiges Trommeln auf den Boden wirkte.
    Schritte von pelzigen Füßen, Klauen, die nach Süden rannten, aus dem Norden. Mörderische Räuber.
    Aus den peitschenden Zweigen der Kiefer musterte die Eule die nahenden Umrisse, bereit aufzufliegen, falls es nötig sein sollte.
    Es sind mehr als einer. Sie kommen durch den Sturm. Schnell. Immer noch sind sie im Schneetreiben verborgen.
    Der Hase öffnete ein Auge, rührte sich sonst jedoch nicht. Er verließ sich auf den Schutz des Schnees, seines weißen Fells und der Reglosigkeit.
    Stampfende Klauen. Viele. Ein Rudel. Sie rennen.
    Sie kamen näher, während die Eule sie beobachtete.
    Es sind drei. In einer Reihe. Einer nach dem anderen. Lange, fließende Umrisse. Und jedem von ihnen folgt etwas Großes.
    In das Heulen des Windes mischten sich merkwürdige Schreie, ein scharfer Knall. Die Ohren des Hasen zuckten.
    Mehr als ein Rudel. Es sind mehrere. Allesamt tödliche Räuber. Einer nach dem anderen. Mit hämmernden Schritten. Und jemand schreit.
    Jetzt war der Erste nah genug, dass ihn die Eule erkennen konnte.
    Wölfe oder Ähnliches. Sie laufen in einer Reihe. Hinter ihnen noch ein Rudel. Jedenfalls sieht es so aus. Und danach noch eines.
    Sie rannten nur wenige Schritte an dem Versteck des Hasen vorbei.
    Zuckende Läufe. Wolfsläufe. Mörderläufe. Alle rennen. Graues Fell, schwarz und silbern. Sie sind zusammengebunden und rennen vor etwas Großem davon. Etwas, das über den Schnee gleitet.
    Einer nach dem anderen zogen sie an dem Versteck des regungslos kauernden Hasen vorüber. Erst neunzehn Tiere, rennende, dann weitere neunzehn, und noch einmal so viele. Und etwas knallte in der Luft, etwas schrie: »Hejah, »Heja!«, während sie vorbeidonnerten, mörderische Räuber, die durch Wind und Schnee rannten und dieses Gleitende hinter sich herzogen.
    Obwohl sie vorbeirasten und kurz darauf verschwanden,
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