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Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1
Autoren: Harry Hold
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Prolog
    Die junge Frau stolzierte auf hochhackigen Pumps und im Minirock aus der Disco. Schwarze Locken fielen ihr ins Gesicht, die sie mit der linken Hand weg wischte. Sie lutschte an einer Zigarette, als sei sie ein Kondom.
    Er beobachtete sie aus einiger Entfernung und zog den Mantelkragen höher. `Ne kleine Schnecke aus Griesheim oder dem Gallus, dachte er, höchstens 25 und einiges intus`. Genau sein Geschmack.
    Sie bog um die Ecke Richtung Taxi-Stand. Er heftete sich an ihre Fersen. Das Glück schien auf seiner Seite. Nirgends war ein Taxi auszumachen.
    Sie warf die Kippe weg und fluchte. ‚Shit‘, verstand er. Sie schaute sich immer wieder um, wirkte aufgedreht. Aggressiv. Genau seine Kragenweite: Wenn sie sich noch wehrten, bevor er sie nahm.
    Sie schaute sich um und hob bei jedem vorbeifahrenden Auto die Hand, scheinbar hatte sie nie zuvor registriert, dass nachts das Schild auf dem Dach leuchtete, wenn das Taxi frei war. Er lachte und nutzte die Situation.
    „Hey, Lady. Wo soll‘s denn hingehen?“
    „Verpiss dich, Alter!“ Wie geil! Die Kleine machte ihn scharf. Er stellte sich neben sie, holte die Zigarettenpackung heraus und bot ihr eine Kippe an. Ihr Feuerblick funkelte ihn an, doch als sie sein Angebot registrierte, flog ein zartes Lächeln um ihren Mund. Makellose Haut, leicht gebräunt. Spitze Lippen. Die Augen schmal, asiatischer Einschlag. Ganz heißes Eisen. Er gratulierte sich zu seiner Wahl und gab ihr Feuer.
    „Könnte dauern mit dem Taxi“, sagte er. „Messewochenende. Außerdem hat die Eintracht gespielt.“
    Ihre roten Lippen umschlossen die Zigarette. Welch ein Anblick! Er brannte innerlich. Wieder hob sie den Arm, doch kein Auto hielt. Auf der zweispurigen Straße Richtung Innenstadt war kaum Verkehr um halb eins in der Nacht.
    „Keinen schönen Abend gehabt?“, fragte er. Seine Kippe landete in der Gosse.
    „Leck mich!“
    Nichts lieber als das, aber vorher schwebte ihm etwas anderes vor. „Wie wär‘s mit nem Drink? Ich lad‘ dich ein.“
    Sie schaute ihn an. Ihre Augen schimmerten glasig. Könnten Drogen im Spiel sein, dachte er. Ein Autoscheinwerfer erhellte ihr Gesicht. Er erkannte verschmierten Kajal. Entweder hatte ein Typ sie sitzenlassen oder betrogen. In jedem Fall war sie allein. Er durfte jetzt nicht lockerlassen. „Prosecco, Schampus, was du willst. Du kannst doch sicher noch was vertragen. Mir ist irgendwie nach Gesellschaft heute.“ Plötzlich legte sie ihre Hand auf seine Schulter, stützte sich ab und hob das rechte Bein. Sie balancierte auf dem linken und massierte ihre rechte Fessel. Dabei konnte er genau in ihren Ausschnitt schauen. 75B. Alle Achtung!
    „Okay“, hörte er aus ihrem Mund. „Und wo?“
    „Wenn du Lust hast, bei mir. Kühlschrank ist voll. Oder hast du Angst?“
    „Pahhhhh, ey!“, raunzte sie ihn an. „Ich und Angst? Du hast sie wohl nicht alle.“
    „Wenn du mir versprichst, nicht abzuhauen, hol ich den Wagen. Vielleicht wird er dich überzeugen.“
    Keine zwei Minuten später schoss er mit seinem nagelneuen SLK Cabrio vom Parkplatz und hielt direkt vor ihren Füßen. Er öffnete die Tür. „Bitte einsteigen, die Dame.“
    Sie schaute verblüfft und pfiff durch die Zähne. „Nette Karre.“
    Er lächelte. In diesem Moment wusste er, dass er sie geknackt hatte. Er war ein Glückspilz. Die Kleine glaubte tatsächlich, mit ihm ein paar lustige Stunden verbringen zu können. In seiner Hose spürte er etwas, das ihm mächtig Auftrieb gab.
    „Hab wohl das große Los gezogen, wa?“, sagte sie.
    Er konnte es nicht fassen, wie naiv manche Gören waren. Die von letzter Woche war genauso. In wenigen Stunden würde sie ihre Worte überdenken. Nein! Er schüttelte den Kopf: verfluchen!

KAPITEL 1
1
    „Schon die zweite junge Frau“, sagte Hauptkommissarin Esther Streit zu Jörg Rock. Der 36-jährige ehemalige Rundschau Redakteur, der seit mehr als fünf Jahren als freier Journalist arbeitete, nahm einen Schluck Sauergespritzten und schaute Esthers dunkle Augen an, die ihm einen Tick zu ernst schienen. „Wieder erdrosselt?“
    Esthers Nicken wirkte gequält: „Und wieder am Waldrand entsorgt. Diesmal an der Oberforstschneise. Mit dem Auto angehalten, aus dem Kofferraum gezerrt, liegengelassen, abgehauen. Nach allem, was wir derzeit sagen können, handelt es sich zweifelsfrei um den selben Täter.“ Rock leerte sein Glas und orderte ein neues.
    Sie saßen im ‚Gemalten Haus‘, einer der traditionellen Frankfurter Apfelweinkneipen.
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