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Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1
Autoren: Harry Hold
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Stelle piekte. Sie ließ sich aber nichts anmerken, sondern kam direkt auf den Grund ihres Anrufes zu sprechen: „Sieht so aus, als hätte unser Mann wieder zugeschlagen. Wir haben heute Morgen das dritte erdrosselte Mädchen gefunden.“
    „Scheiße, verdammte!“ Trotz seines Gefühlsausbruchs wirkte Rocks Stimme heiser, als hätte er einen Kloß im Hals.
    „Außerdem gibt es Neuigkeiten“, fuhr Esther fort. „Die ersten beiden Opfer verkehrten beide im
Roxy
. Könnte das Bindeglied sein. Kennst du die Disco?“
    „Klar, draußen auf der Mainzer Landstraße.“ Er machte eine kurze Pause. „Also, sie verkehrten da? Soll ich das wörtlich nehmen?“
    „Nimm’s, wie du willst. Aber du könntest mir einen Gefallen tun. Schau dich dort um. Kollegen können wir nicht rein schicken. Die werden sofort erkannt.“
    „An wen soll ich die Rechnung senden?“
    „Wie immer. Alles über meinen Schreibtisch, okay?“
    „Geht in Ordnung. Hau ich mir eben die Nacht im
Roxy
um die Ohren. Wollt schon immer mal eine Zwanzigjährige vernaschen.“ Er lachte tief.
    „Du sollst dich umschauen“, fuhr ihn Esther an. „Mehr nicht! Hast ja ein gutes Auge für Leute und Situationen. Alles, was dir auffällt, kann interessant für uns sein.“
    „Klar, hab ich alles von dir gelernt.“
    Das war ihr Deal. Sie beschaffte ihm erstklassige und exklusive Informationen. Und zwar so früh, dass sie kein anderer Frankfurter Schreiber in den Fingern haben konnte. Und er vögelte sie dafür. Regelmäßig. Wie oft genau, war nicht vereinbart. Sie rief ihn an, er sagte ja oder nein.
    Dass er sich kaufen ließ, machte ihm nichts aus. Er hatte nicht das Gefühl sich zu prostituieren, denn es machte ihm Spaß. Esther war nicht gerade die Frau, die man von der Bettkante schubsen würde. Dunkles Haar, temperamentvolle Augen, sehr gepflegt. Ein Lächeln, das den Nordpol zum Schmelzen brachte und weibliche Rundungen an den richtigen Stellen. Im Inneren verbarg sich eine Wildkatze, die ab und zu Freigang brauchte. Mit ihren 34 Jahren wusste sie genau, was sie wollte. Außerdem hätte er für geile News sogar Angela Merkel flachgelegt.
    Der Deal lief mittlerweile seit fast drei Jahren zur beiderseitigen Zufriedenheit, denn beide profitierten davon. Und sie dachten nicht im Traum daran, ihn zu beenden.
4
    Angelika Rossmann setzte sich an den Schreibtisch des Frankfurter Oberstaatsanwalts Kuhn und atmete tief durch. Welch eine Atmosphäre! Und welch erhabenes Gefühl!
    Hier wollte sie schon immer sitzen. Von Anbeginn ihrer Karriere war es ihr Traum gewesen, einmal an diesem Schreibtisch Platz nehmen zu können.
    Nur leider nicht unter diesen Umständen.
    Oberstaatsanwalt Kuhn lag seit vorgestern im Krankenhaus. Ein schwerer Herzinfarkt hatte ihn niedergestreckt und niemand, nicht einmal der Chefarzt seiner Privatklinik, vermochte zu sagen, ob er sie je wieder lebendig verlassen würde. Er schwebte immer noch zwischen Leben und Tod.
    Da die Arbeit nicht liegen bleiben konnte, hatten die entscheidenden Stellen rasch gehandelt und Angelika Rossmann kommissarisch als seine Vertreterin eingesetzt. Mit knapp 41 Jahren hatte sie es geschafft, einen der bedeutendsten Posten in der Staatsanwaltschaft übernehmen zu können. Sie war stolz darauf, in diesem ehrwürdigen Büro arbeiten zu dürfen. Kuhn hatte sie jahrelang protegiert. Sie würde es ihm danken und die offenen Fälle zu einem guten Abschluss bringen.
    Das war sie ihm schuldig.
    Frau Rossmanns imposante Erscheinung erfüllte das großzügige Büro mit einer Note von Eleganz und Schönheit. Sie trug ihre hellblonden Haare lang und glatt, war stets tadellos und klassisch in schwarzem Anzug und heller Bluse gekleidet und ihre dunklen Lederpumps kaufte sie vorzugsweise in Mailand.
    Die oberste Akte verursachte ihr Kopfzerbrechen. Ein Serienmörder, oder sollte sie besser sagen Ritualmörder, hatte drei junge Mädchen auf dem Gewissen. Bislang tappte die Mordkommission im Dunkeln.
    Esther Streit war die leitende Hauptkommissarin. Ein Besuch bei ihr konnte sicher nicht schaden, dachte Frau Rossmann, um die Befugnisse abzustecken und die Dringlichkeit zu klären. Insgeheim wollte sie ihr schon immer einmal auf den Zahn fühlen, denn ihre Aufklärungsquote lag erstaunlich hoch, obwohl sie nicht mehr Personal beanspruchte als ihre Kollegen. Irgendetwas schien dort nicht mit rechten Dingen vor sich zu gehen. Und sie, Angelika Rossmann, würde herausfinden was.
5
    So einfach hatten es ihm die ersten drei
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